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Aktualisiert: 29. Juni 2025
»Also eine Ethische Gesellschaft der Frauen, nach unserem Plan!« meinte Georg. Ich benutzte den nächsten freien Augenblick, um mit Martha Bartels die Sache zu besprechen. Seltsam: sie wußte von nichts, das Zirkular war ihr nicht zugegangen. »Und wenn ich es schon erhalten hätte,« sagte sie, »es ist mir zweifelhaft, ob meine Genossinnen eine Beteiligung für nützlich gehalten haben würden.«
Denn trotz dieser Kindergeschichten wäre ich vielleicht eine brave Frau geworden, wie Melanie es wurde, die heute mit einer Schar von Kindern im Gasthaus ihres Vaters sitzt, oder wie manche andere von meinen damaligen Genossinnen, denen diese frühzeitigen Ausschreitungen nichts geschadet haben.
Überrascht sah ich auf. Sie hatte mit dem Ton einer Vorgesetzten gesprochen. »Warum?! Bebel hatte gegen meine Teilnahme nichts einzuwenden!« »Bebel! Er sieht die Dinge aus der Vogelperspektive, vor allem die Frauenbewegung. Die Genossinnen haben beschlossen, die Aufforderung zu offizieller Beteiligung abzulehnen.«
»Ja, ich verstehe sie,« wiederholte ich. »Uns trennt ein unüberbrückbarer Abgrund: der der inneren Kultur. Wie die Genossinnen sich ständig über mein
»Nachdem Ihre Unzuverlässigkeit in der Ausführung übernommener Parteipflichten wieder offenbar wurde,« schrieb sie, »haben die Genossinnen einstimmig beschlossen, Sie zu unseren Sitzungen nicht mehr einzuladen.« Ein formeller Ausschluß also, ohne Gründe anzugeben, ohne mich zu hören! Und das in einer Partei, die die Ideale der Demokratie vertritt!
Die schlucken die Resolutionen unbesehen.« »Aber Krach gibt's auch,« antwortete Frau Wiemer. »Ihnen müßten die Ohren geklungen haben, so giftig ist die Bartels auf Sie.« »Auf mich?! Ich habe ja gar nichts getan!« meinte ich verwundert. »Aber die düsseldorfer Genossinnen haben einen Antrag auf Anstellung einer Parteisekretärin eingebracht. Man meint, Sie müßten dahinterstecken «
Schließlich beschloß man, noch einen Versuch zu machen, und es gelang auf einer der Parteiversammlungen, zunächst meine Delegation zum Parteitag der Provinz Brandenburg durchzusetzen. Die Freude der Genossinnen über diesen Erfolg war die der Kinder, wenn sie ein neues Spiel beginnen: auf eine Zeitlang war jeder Streit vergessen.
Der Prediger durchlas noch einmal den Brief, faltete ihn wieder zusammen und machte ein höchst zufriedenes Gesicht. »Ich bin nicht Ihrer Meinung,« entgegnete er, »ja ich würde das für eine Sünde halten. Ilse ist bereits auf dem Wege einzusehen, daß sie noch vieles lernen muß, sie vergleicht sich mit den Genossinnen und erkennt ihre Fehler, die Lücken in ihrem Wissen.
An einem der folgenden Tage kam ich zum erstenmal seit meiner Rückkehr mit den Genossinnen zusammen. Man empfing mich kühl, fast als bedaure man, mich überhaupt wieder zu sehen. Ich unterdrückte den aufsteigenden
»Genossen und Genossinnen « Hell und scharf, wie ein Schlachtruf, klang meine eigene Stimme mir ins Ohr. Der Jubel der Menge umbrauste mich, während ich weiter sprach. Das blasse Gesicht des kleinen Fabrikmädchens vor mir fing an zu glühen, dem alten Mütterchen rollten die Tränen über die welke Wange und die klassischen Römerzüge des Tirolers strafften sich in eiserner Energie.
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