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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Die Genossinnen umringten mich: »Sie werden uns doch nicht im Stiche lassen,« flüsterte Frau Wiemer von der einen Seite, »wir haben ja nur für Berlin die Beteiligung abgelehnt,« zischte mir Martha Bartels von der anderen ins Ohr. Und ein leises »Ja« kam zögernd von meinen Lippen.
Auch ein paar Genossinnen entdeckte ich: Ida Wiemer und Marie Wengs. »Wir greifen ein, wenn's not tut,« sagten sie, »nur tapfer!« Bis um Mitternacht ließ mich der Vorsitzende nicht zu Worte kommen. Ich ging im Saal umher, von Tisch zu Tisch. »Das ist Recht und Freiheit im Dienerverein,« sagte ich.
Meine robusten Genossinnen, für die die Atmosphäre der Versammlungssäle nicht schlechter war als die ihrer engen Stuben, ihrer überfüllten Werkstätten und Fabrikräume, hielten mich für schulkrank und mißtrauten mir mehr noch als früher.
Ich legte meinen Plan der Schaffung eines Sekretariats für die Frauenbewegung den Genossinnen vor, ich entwickelte ihn in einem längeren Artikel in der 'Freiheit' und hütete mich zunächst, Wanda Orbins Namen zu nennen, da ich wußte, daß auch sie Gegnerinnen hatte. Die Wirkung war verblüffend: die Frauen gerieten in eine Aufregung, die in keinem Verhältnis zur Sache zu stehen schien.
Ein paar Schritte weiter umringten mich die Genossinnen, Wanda Orbin schloß mich stürmisch in die Arme. Kurz vor dem Ausgang stand eine Gruppe von erhitzten Damen um den jüngsten Philosophen Berlins geschart; er war ein Freund meines Mannes. »Sie haben Gift gespritzt,« schrie er mir zu. Mit einem Blick voll Zorn und Verachtung maß ihn Heinrich.
Manche meiner Genossinnen kamen aus der Werkstatt und der Fabrik, auch sie hatten kleine Kinder zu Hause und kein Dienstmädchen, um sie zu hüten; meine Bewunderung für sie stieg und zugleich mein Verständnis für all die Bitterkeit, den Haß und das Mißtrauen, das sich in ihnen angesammelt hatte. Kann ein Weib der Welt, die den Kindern die Mutter entreißt, mit anderen Empfindungen gegenübertreten?
Das verstehen die Genossinnen nicht. Und wenn Sie dabei mit Engelszungen den Sozialismus verkündigen würden, sie hören Sie nicht, sie sehen darin doch nichts anderes, als daß Sie eben noch zu jenen gehören.
Als der Vortragsaufforderungen gar zu viele wurden, und es blieb nicht bei bloßen Aufforderungen, deren Annahme oder Ablehnung der Entscheidung des Einzelnen überlassen blieb, die Genossinnen verfügten vielmehr ohne viel zu fragen über meine Arbeitskraft , erzählte ich von dem Buch, das ich vorbereitete, und das mir eine gewisse Beschränkung auferlege.
Ja, wenn sie in Berlin wäre, wenn sie offiziell die Führung in die Hände bekäme, wenn die Gestaltung der 'Freiheit' dem Einfluß der Genossinnen zugänglich gemacht werden könnte! Schon damit, so schien mir, wäre viel geholfen. Ich schrieb ihr in diesem Sinne, ich fragte sie, ob sie kommen würde, wenn man die Anstellung einer weiblichen Parteisekretärin durchgesetzt hätte.
Ihre Genossinnen sprangen schreiend auf, wollten fliehen, umklammerten einander, da richtete der Mensch, der mit den drei Messern in die Brust unter Früchten begraben war, den Kopf in die Höhe und sagte mit geschlossenen Augen, wodurch sein Sprechen doppelt unheimlich wurde: Gib sie mir wieder!
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