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Er gesteht, daß er sich in einem ausserordentlichen Gemüths- Zustande fühle; aber was die Ursache davon sey, darüber will er sich schlechterdings nicht herauslassen. Güldenstern.

Es ist ein rühmlicher Beweis eurer guten Gemüths-Art, Hamlet, daß ihr euern abgelebten Vater so beweinet: Aber ihr müsset nicht vergessen, daß euer Vater auch einen Vater verlohr, und dieser Vater den seinigen; den überlebenden verband die kindliche Pflicht, mit Ziel und Maaß um seinen verstorbnen zu trauern: Aber in hartnäkiger Betrübniß immerfort zu beharren, ist unmännliche Schwachheit oder gottlose Unzufriedenheit mit den Fügungen des Himmels; ein Zeichen eines ungeduldigen, feigen Gemüths, oder eines schwachen und ungebildeten Verstandes.

Was mich betrift, so hab' ich in meinem Leben niemals die geringste Gutthat von Timon genossen, die mich vor andern verbände, sein Freund zu seyn; und doch versichre ich, um seines edeln und wohlthätigen Gemüths willen, und aus Hochachtung für seine Tugend, wollt' ich ihm die Helfte meines Vermögens geschenkt haben, wenn er sich in seinem Bedürfniß an mich gewendet hätte, so sehr lieb' ich sein Herz; allein, so wie die Welt geht, muß man sein Mitleiden zurükhalten lernen; denn Klugheit geht über Gewissen.

Sondern ich achte: es strahlt aus der Tiefe des menschlichen Gemüths, dahinein Gott es versenkt hat aus der unsichtbaren Welt. Darum streift alles Wichtige, an das wir zurückdenken, mit der Zeit immer mehr das irdische Wesen ab und leuchtet endlich über uns in keinem minderen Glanz und Schimmer, als das noch Unerlebte, was die Hoffnung oft mit trügerischem Glanz vor die Seele stellt.

Durch die eigentümliche Art und Weise, wie der Lord Byron die dem "Faust" zu Grunde liegende Idee des unbefriedigten Strebens eines reichen, aber in sich zerfallenen Gemüths für das Drama: "Manfred" benutzt hatte, lenkte sich Goethe's Aufmerksamkeit auf diesen Dichter, dessen großes poetisches Talent er zwar anerkannte, doch zugleich sich wieder von ihm zurückgestoßen fühlte durch Byron's an Verzweiflung grenzende Unzufriedenheit mit der Welt und ihren Verhältnissen.

Kanst du die Schmerzen eines kranken Gemüths nicht stillen, einen eingewurzelten Kummer aus dem Gedächtniß ziehen, die eingegrabnen Unruhen des Hirns ausglätten, und den überladenen Busen von diesem gefährlichen Unrath reinigen, der das Herz beklemmt? Arzt. Hierinn muß der Kranke selbst das Beste thun. Macbeth.

Schwebte nicht jetzt wieder ihr winkend Bild meiner Seele vor, schön wie der Mond und prangend in blühender Jugend, aber auch ernst und nur in Schwermuth lächelnd wie er! »O«, dacht’ ich, »so traurigen Blickes sah ich sie nie, und nur der Wahn malt sie mir in diesem Bilde, als fühlte sie noch mit mir das Leid, so ich erfahren, und begleitete mich auf meinen Wegen mit treuem Angedenken, da sie doch ihr eigen Glück erwählt und meiner längst vergessen hatUnd ich wünscht’ ihr alles Gottesheil und setzte mir vor im Geist, in’s Künftige nie keinerlei Unmuth zu hegen darum, daß sie mich verstoßen hatte; denn ich fand, ohne solchen Willen hätt’ ich keine Ruhe des Gemüths und Frieden zu erhoffen. – Aber ach! dazu war jetzt mein Herz noch nicht geschickt.

Der Abschied zwischen ihm und Frankreich ist noch ein solches Beyspiel. Ich bitte euch, laßt uns gemeinschaftlich zu Werke gehen. Wenn unser Vater das königliche Ansehen mit einer solchen Gemüths- Beschaffenheit beybehält, so ist seine lezte Abdankung vielmehr etwas beleidigendes. Regan. Wir wollen weiter über diese Sache denken. Gonerill. Wir müssen irgend etwas thun, und das in der ersten Hize.

Gemüths- und Geisteskrankheiten kommen in Marokko selten vor: im ganzen Lande ist nur ein Gebäude, um Tobsüchtige aufzunehmen. Leichte Fälle von Gemüthskranken lässt man frei umherlaufen, sie werden als Heilige verehrt.

Und so saß ich verdrossenen Gemüths vor dem Feuer, das im Kamin des weit in die Stube vorgebauten Schornsteins mir zur Erwärmung angezündet war. Nach einer Weile verdroß mich doch diese meine Verdrießlichkeit selbst. »Diether«, so schalt ich mich, »bist Du nicht bei Deinen Jahren und bei aller Kunst und Gabe, die Du hast, ein recht blödes, hilfeloses Kind?