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Aktualisiert: 23. Juni 2025
Wie wär' mir jetzt gut Mit meiner Gallina und mit meiner Brut, Bei dir lieber Hiob, bei dir Salomo In himmlischen Höfen auf goldenem Stroh! Doch fehlte der Muth hier zu blutiger That, Ich sollte verderben durch Lug und Verrath. Weil oft ich zu früh das Gewissen erweckt, Ward mit dem Gewissen in Sack ich gesteckt.
Da lächelte der gute Gockel, umarmte Frau Hinkel und Gackeleia und begab sich, selbst ermüdet von der schlaflosen Nacht, gern mir ihr in den Hühnerstall. Den ganzen übrigen Tag weinten Frau Hinkel und Gackeleia noch öfter, und wollten sich gar nicht zufrieden geben, daß sie an dem Tode der Gallina und Alektryo's Schuld gewesen.
" "Aber, was aber?" sagte Gockel, "was aber weint ihr, dreißig Hühner, und immer so fort, entsetzlich viele Hühner!" Da rief Hinkel: "O Unglück über Unglück, Alektryo, dein sauberer Haushahn hat Gallina und alle die gegenwärtigen und künftigen Hühner gefressen! Da hab ich ihn in den Sack gesteckt, da hast du ihn, strafe ihn, ich will ihn nie wieder sehen."
Als sie ihm dieses gesagt hatte, ließ er sich auch keinen Augenblick länger aufhalten, sprang vom Lager auf, nahm das Brod aus dem Hühnerkorb, schnitt ein Stück herunter, das er einsteckte, und sprach zu seiner Frau: "Hinkel räume einstweilen Alles hübsch auf, sieh dich im Schloße und der Umgebung um, und denke dir Alles aus, wie du es gerne zu unserer Haushaltung eingerichtet hättest; besonders gieb auf Alektryo und Gallina acht, weil es, wie du gehört hast, Katzen hier giebt; nach Mittag hoffe ich wieder hier zu seyn," und nun nahm er seinen Reisestab in die Hand.
Sie nahm daher den Sack, worin der Hahn war, und sagte: "komm Gackeleia, wir wollen dem Vater nacheilen und ihm den Alektryo als den Mörder der kleinen Hühner und der Gallina überbringen," und so eilten sie nun beide den Gockel einzuholen, der im Walde herumstrich, einiges Wild zu erlegen, das er bei dem Krämer gegen Hirse vertauschen wollte.
Hierauf setzte sich der Zug in Bewegung, den Wappenfahnen folgten die blumentragenden Knaben, die blumenstreuenden Mägdlein, die Jünglinge mit den Geschenken Salomos; dann Kronovus und Gackeleia, welche die Kunstfigur im Arm trug, und zuletzt Gockel und Hinkel, welchen, als sie die Thüre verließen, Alektryo und Gallina auf die Schulter flogen.
Da erhob Alektryo seinen Hals, blickte gegen Himmel, riß den Schnabel weit auf und krähete feierlichst, und auch Gallina gab ihre Versicherung mit einem lauten und rührenden Gacksen von sich, worauf sie Gockel beide an die Erde setzte, und sprach: "nun, Herr Schloßhauptmann und Frau Schlüsseldame, eilet voraus, suchet eine Wohnung für uns aus, zeiget auch allen Bewohnern unsers Schlosses an, sie möchten sich durch kein Geräusch in ihrem Abendgebete stören lassen, weil ich in der Nähe des Schlosses, wo der englische Garten ein wenig ins Kraut geschossen seyn mag, wahrscheinlich mit meinem Grafenschwert die Hecken werde schneiden müssen, um mir und Frau Hinkel mit unsern hohen Insignien durchzuhelfen; also thuet und bereitet uns einen würdigen Empfang.
Gleich lief nun Schurrimurri mit ihren Jungen vor Gackeleia her, und als sie an den Stall gekommen waren, ermahnte sie dieselben nochmals, recht artig zu seyn, und machte leise die Thüre auf. Da konnte sich aber Schurrimurri nicht länger halten, sie setzte mit einem Sprunge auf die brütende Gallina und erwürgte sie, und die jungen Kätzchen waren eben so schnell mit den jungen Hühnchen fertig.
Gockel schlüpfte mit den Armen in die Tragriemen seiner Erbhühnertrage und trug sie wie eine gothische Kirche auf dem Rücken, oben drauf saß Alektryo, neben dran war sein Grafenschwert befestigt, und im Innern befanden sich sein Stammbaum, Grafenbrief, Taufschein, Ehekontrakt, ein Buch von Geheimnissen der Hahnen und Hühner und auch ein altes Geschlechts-Register, nach welchem Alektryo vom Hahn des Hiob und Gallina vom Hahn Petri abstammen sollte; es war aber theils sehr unleserlich mit Hühnerpfoten geschrieben, theils hatten es die Mäuse so durchstudiert, daß viele Löcher darin waren.
Sie nahmen sie heraus und präsentirten sie dem Brautpaare, welche sie auf den Altare stellten und mit großer Freude anschauten. Indem nun Alektryo von der Kanzel das Bild der brütenden Gallina in der goldnen Henne erkannte, schlug er mit den Flügeln und krähte gar wehmüthig. Gackeleia verstand seine Sehnsucht und drehte den Ring, auch die gute Gallina möge wieder im Kreise ihrer Lieben verweilen.
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