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Aktualisiert: 21. Mai 2025


Außer den Photographieen des Berliner Kongresses und der Konstantinopeler Botschaftersitzung fällt ins Auge eine Kreidezeichnung Lenbachs, den Fürsten darstellend. Auch hier, wie so oft im Schlosse, Hirschgeweih zu Gebrauchsgegenständen verwendet. Wir waren am Ende unsrer Wanderung durch Schloß Friedrichsruh.

Effi war unzufrieden mit sich und freute sich, daß es nunmehr feststand, diese gemeinschaftlichen Ausflüge für die ganze Winterdauer auf sich beruhen zu lassen. Überlegte sie, was während all dieser Wochen und Tage gesprochen, berührt und angedeutet war, so fand sie nichts, um dessentwillen sie sich direkte Vorwürfe zu machen gehabt hätte. Crampas war ein kluger Mann, welterfahren, humoristisch, frei, frei auch im Guten, und es wäre kleinlich und kümmerlich gewesen, wenn sie sich ihm gegenüber aufgesteift und jeden Augenblick die Regeln strengen Anstandes befolgt hätte. Nein, sie konnte sich nicht tadeln, auf seinen Ton eingegangen zu sein, und doch hatte sie ganz leise das Gefühl einer überstandenen Gefahr und beglückwünschte sich, daß das alles nun mutmaßlich hinter ihr läge. Denn an ein häufigeres Sichsehen en famille war nicht wohl zu denken, das war durch die Crampasschen Hauszustände so gut wie ausgeschlossen, und Begegnungen bei den benachbarten adligen Familien, die freilich für den Winter in Sicht standen, konnten immer nur sehr vereinzelt und sehr flüchtige sein. Effi rechnete sich dies alles mit wachsender Befriedigung heraus und fand schließlich, daß ihr der Verzicht auf das, was sie dem Verkehr mit dem Major verdankte, nicht allzu schwer ankommen würde. Dazu kam noch, daß Innstetten ihr mitteilte, seine Fahrten nach Varzin würden in diesem Jahre fortfallen: der Fürst gehe nach Friedrichsruh, das ihm immer lieber zu werden scheine; nach der einen Seite hin bedauere er das, nach der anderen sei es ihm lieb er könne sich nun ganz seinem Hause widmen, und wenn es ihr recht wäre, so wollten sie die italienische Reise, an der Hand seiner Aufzeichnungen, noch einmal durchmachen. Eine solche Rekapitulation sei eigentlich die Hauptsache, dadurch mache man sich alles erst dauernd zu eigen, und selbst Dinge, die man nur flüchtig gesehen und von denen man kaum wisse, daß man sie in seiner Seele beherberge, kämen einem durch solche nachträglichen Studien erst voll zu Bewußtsein und Besitz. Er führte das noch weiter aus und fügte hinzu, daß ihn Gieshübler, der den ganzen »italienischen Stiefel« bis Palermo kenne, gebeten habe, mit dabeisein zu dürfen. Effi, der ein ganz gewöhnlicher Plauderabend ohne den »italienischen Stiefel« (es sollten sogar Fotografien herumgereicht werden) viel, viel lieber gewesen wäre, antwortete mit einer gewissen Gezwungenheit; Innstetten indessen, ganz erfüllt von seinem Plan, merkte nichts und fuhr fort: »Natürlich ist nicht bloß Gieshübler zugegen, auch Roswitha und Annie müssen dabeisein, und wenn ich mir dann denke, daß wir den Canale grande hinauffahren und hören dabei ganz in der Ferne die Gondoliere singen, während drei Schritt von uns Roswitha sich über Annie beugt und 'Buhküken von Halberstadt' oder so was

Man hatte an Bismarck ein Huldigungstelegramm abgesandt, und der höfliche Alte von Friedrichsruh beeilte sich, umgehend telegraphisch zu danken und Oberlemmingen eine gedeihliche Zukunft zu wünschen. Das brachte neues Leben in die Gesellschaft. Exzellenz Usen, der in einer Ecke der Halle eingeschlafen war, wachte wieder auf, und Schellheims Gesicht glänzte vor Glück. Er brauchte es, denn er hatte am Tage vorher eine ihn stark erregende und tief erbitternde Mitteilung erhalten. Sein Sohn Hagen, der

Wir hatten dadurch den Vorteil, ein gutes Stück des prachtvollen Sachsenwaldes, dessen Mittelpunkt Friedrichsruh ist, kennen zu lernen. Auf gut gepflegten Fußpfaden ging es durch das geheimnisvolle Waldesdunkel; hochragende Buchen, knorrige Eichen wiegen vor, dazwischen mächtige Farrenkräuter, hie und da Heidelbeerkraut. An vielen Bäumen sind Nistkästen für Vögel angebracht.

Sobald Bismarck die Nachricht von dem Hödelattentat in Friedrichsruh erhielt, telegraphierte er nach Berlin: Ausnahmegesetz gegen die Sozialdemokratie, woraus ersichtlich war, wie gierig er auf irgend eine Gelegenheit wartete, der verhaßten Partei womöglich den Todesstoß zu versetzen. Anfangs nahmen die Oeffentlichkeit und die Presse die Nachricht von dem Attentat ziemlich kühl auf.

Im Garten des Schlosses ruhen ihre Gebeine, denn als morganatische Gattin konnte sie nicht in dem ehrwürdigen Königsdom zu Roskilde beigesetzt werden. Friedrichsruh Von Hamburg kommend, zogen wir es vor, statt direkt bis Friedrichsruh zu fahren, schon eine Station vorher auszusteigen und die halbe Stunde zu Fuß nach dem Ziel unserer Reise zu wandern.

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