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Aktualisiert: 12. Juni 2025


»Gut, gutsagte Francesco, der sich das aufgeregte Wesen seines Besuchers nicht erklären konnte und übrigens davon nochmehr beunruhigt, als ergriffen war »gut, gut, Eure Sache wird untersucht werden. Nennt mir nur Euren Namen, guter Mann, und schickt mir morgen früh Eure KinderDer Angeredete schwieg hierauf und sah Francesco mit einem ratlosen und gequälten Ausdruck lange an.

Das schöne Mädchen, das Francesco, wie er glaubte, zum ersten Male erblickte, hielt die gewundenen Hörner des Bockes kräftig gefaßt, so stark sie sich aber nach rückwärts bog, den Hals des Tieres mit sich reißend, vermochte sie doch nicht, weder es zum Stillstand zu zwingen, noch von seinem Rücken herunterzusteigen.

Viele Römer erinnern sich noch mit bitterem Bedauern der Freiheit des Denkens und Handelns, die man zur Zeit Leos X. genoß, der uns 1513 genommen wurde, und auch unter dem 1549 verstorbenen Paul III. Schon unter diesem letzten Papst begann man von dem jungen Francesco Cenci zu sprechen wegen gewisser sonderbarer Liebschaften, die durch noch sonderbarere Mittel zum guten Gelingen geführt wurden.

»Warum bist du heut nicht zur Kirche gekommenFrancesco tat diese Frage, sich erhebend, in einem Ton und mit einem Ausdruck seines bleichen Gesichts, den man als einen zornigen deuten mußte, obgleich er eine andere Erregung des Gemütes als Ursache hatte.

Und Agata, die nun eigentlich hätte erschrecken müssen, tat dies nicht, sondern schien vergessen zu haben, daß Francesco ein ihr fremder Mann und ein Priester war. Er schien auf einmal ihr Bruder geworden.

Sie hatte Francesco bis jetzt nicht mit einem Blicke gestreift, wenigstens nicht so, daß er ihrem Auge begegnet wäre oder sie sonstwie ertappt hätte. Ja, während er selbst sie verstohlen durch die Brille beobachtete, mußte er mehr und mehr in Zweifel ziehen, ob wirklich ein Kind der Sünde, ein Kind solcher Eltern von dieser Beschaffenheit sein könnte.

Wäre es nicht für jedermann augenscheinlich gewesen, daß Beatrice Cenci sich im Fall der berechtigten Notwehr befunden hatte? Dies Memoriale sprach auch im Namen Lucrezias, der Stiefmutter Beatrices. Francesco Cenci kam dieser Versuch zur Kenntnis und man kann sich denken, mit welcher Wut er die schlechte Behandlung der beiden unglücklichen Frauen verdoppelte.

Nie hatte Francesco, nie hatte der Priester ein solches Nahesein bei Gott, ein solches Geborgensein in ihm, ein solches Vergessen der eignen Persönlichkeit gefühlt, und im Rauschen des Bergbachs schienen allmählich die Berge melodisch zu dröhnen, die Feldzacken zu orgeln, die Sterne mit Myriaden goldner Harfen zu musizieren.

Sie richtete eine sehr eingehende Bittschrift an unsern Heiligen Vater, den Papst, aber es ist anzunehmen, daß Francesco Cenci Maßnahmen getroffen hatte, denn es scheint, daß diese Schrift nie in die Hände Seiner Heiligkeit gelangt ist; wenigstens war es unmöglich, sie im Sekretariat der Memoriali aufzufinden, als Beatrice im Gefängnis war und ihr Verteidiger das Schriftstück dringend suchte; es hätte wohl in irgendeiner Weise die unerhörten Ausschweifungen im Schloß von Petrella bezeugen können.

Man entschied sich dafür, sie in den Wäldern um La Petrella zu verbergen, damit man sie unverzüglich benachrichtigen könne; wenn Francesco Cenci sich auf den Weg mache, sollten sie ihn dann von der Straße weg entführen und seiner Familie Botschaft schicken, daß sie ihn gegen ein hohes Lösegeld frei lassen würden.

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