United States or Egypt ? Vote for the TOP Country of the Week !


Anna Erikson bebte die Stimme ein wenig, und sie sagte mit einem matten Lächeln: »Jetzt wollt ihr Frauen vielleicht gar nie mehr zu mir kommen?« »Aber warum denn! Frau Erikson war doch noch so jung! Und Frau Erikson konnte doch nichts dafür.

Frau Anna Erikson konnte nicht verstehen, woher es gekommen war, daß sie sie früher gefürchtet, daß sie immer geglaubt hatte, daß diese sie richten würden. Als sie mit ihrer zweiten Tasse versehen waren, als sie wohlbehaglich dasaßen und der Kaffee auf dem Rand der Tassen zitterte und die Teller mit Weizenbrot beladen waren, nahm sie das Wort.

Vielleicht können leidende Herzen dort einer raschen Versteinerung entgegengehen. Frau Anna Erikson lud ihre alten Freundinnen zusammen. Die Handwerkersgattinnen der Vorstadt und die Scheuerfrauen kamen zu ihr zum Vormittagskaffee. Es waren dieselben da, die am Tage der Flucht bei ihr gewesen waren. Eine war neu hinzugekommen, Maria Anderson, die Kapitänin der Heilsarmee.

Anna Erikson hatte nun viele Wandrungen zur Heilsarmee unternommen. Sie hatte ihren Mann gehört. Er erzählte immer von sich selbst. Er verkleidete seine Geschichte. Sie erkannte sie immer. Er war Abraham. Er war Hiob. Er war Jeremias, den das Volk in den Brunnen warf. Er war Elisa, den die Kinder auf dem Wege verhöhnten. Dieser Schmerz erschien ihr bodenlos.

Sie las ihnen den Brief vor. Eine Träne kam wohlanständig ihre Wangen hinabgeglitten. »Er hatte in seiner Eifersucht falsch gesehen. Zwischen Erikson und mir war damals nichts. Es war vier Jahre, ehe wir heirateten. Aber ich will dies jetzt sagen, denn Wik ist zu gut, um so verkannt herumzulaufen. Er ist nicht aus Leichtsinn von Frau und Kindern fort, sondern in guter Absicht.

Was wußte sie? An dem Tage darauf hatte Anna Erikson ihre Kaffeegesellschaft. Man sprach gar lustig vom Markt des Tages, von dem Preise der Holzschuhe, von diebischen Mägden. Die Frauen plauderten und lachten. Sie gossen Kaffee in die Untertassen. Sie waren heiter und sorglos.

Es kam eine brennende Unruhe über sie, wenn sie bedachte, was er um ihretwillen gelitten hatte. Dennoch meinte sie, daß er, der alt gewesen war, es besser hätte verstehen sollen, als sie, das junge Ding zum Eheweib zu nehmen. »Ich wagte es in meiner Jugend nicht zu sagen. Aber er ist aus Barmherzigkeit von mir fort, weil er glaubte, daß ich Erikson haben wollte. Ich habe seinen Brief dafür

Erikson ist ein braver Arbeiter und kann Dich gut versorgenDann tiefer unten: »Laß die Leute von mir sagen, was sie wollen, ich bin schon froh, wenn sie nichts Böses von Dir glauben; denn Du würdest es nicht ertragenSie begriff es nicht. Sie hatte ihn nicht betrügen wollen. Wenn sie auch gerne mit dem jungen Gesellen plauderte, was ging das den Mann an?

Kümmerte er sich nicht um ihre Treue? Sie litt Not, ihr Kind ging in Lumpen. Wie lange glaubte denn der Mann, daß sie warten konnte? Sie ging zugrunde, wenn sie niemanden hatte, an den sie sich lehnen konnte. Erikson ging es gut. Er hatte einen Laden drinnen in der Stadt. Seine Schuhe standen auf Spiegelglasscheiben hinter breiten Auslagefenstern. Seine Werkstätte dehnte sich aus.

Da stand: »Ich halte es nicht länger aus, Euch beide zu sehenUnd an einer andern Stelle: »Ich habe jetzt die Gewißheit, daß Du mit Erikson durchgehen willstUnd dann wieder: »Du sollst es nicht tun, denn die böse Nachrede der Leute würde Dich unglücklich machen. Ich will fort, dann kannst Du Dich scheiden lassen und wieder ordentlich heiraten.