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Man verschweigt das, was man sagen sollte, weil man sich schämt. Man wagt nicht zu sprechen, aus Furcht vor dem, was die Leute sagen könnten. Wer nicht zur rechten Zeit gesprochen hat, kann es ein ganzes Leben lang bereuenSie glaubten alle, daß dies wahr sei. Sie hatte Wik gestern gehört, wie so viele Male zuvor. Jetzt mußte sie ihnen allen etwas über ihn sagen.

Aber die Schustersfrau fuhr auf, wie von einem Peitschenhiebe getroffen. Was wollte die Frau sagen? »Du Matts Wiks Frau, Anna Wik, gestehe! Lange genug hast du vor Gott und vor uns gelogen. Wir sind deine Richter. Wir wollen dich richten und dich zerreißenNein, die Frau begann von den Männern zu sprechen. Und die andern stimmten ein, so wie der Anlaß es erforderte.

Sie mietete einen großen Saal und begann ihre Tätigkeit. Schon vom ersten Abend an lief alles Lumpengesindel zu den Vorstellungen, um dort Unfug zu treiben. Als dies ungefähr eine Woche gedauert hatte, kam Matts Wik mit, um an der Belustigung teilzunehmen. Es herrschte Gedränge auf der Gasse, und im Tore entstand eine Stockung.

Alle Sehnsucht konnte sich in diesen Tönen freisingen. Auch unten an der Tür wurde es gesungen. Es sprengte Herzen. Es unterjochte Willen. Es klang nicht mehr wie eine jammervolle Klage, sondern stark, fordernd, befehlend. »O, du meine Geliebte, kommst du nicht baldUnten an der Tür im dichtesten Knäuel stand Matts Wik. Er sah ganz vertrunken aus, aber an diesem Abend war er nicht berauscht.

Sie las ihnen den Brief vor. Eine Träne kam wohlanständig ihre Wangen hinabgeglitten. »Er hatte in seiner Eifersucht falsch gesehen. Zwischen Erikson und mir war damals nichts. Es war vier Jahre, ehe wir heirateten. Aber ich will dies jetzt sagen, denn Wik ist zu gut, um so verkannt herumzulaufen. Er ist nicht aus Leichtsinn von Frau und Kindern fort, sondern in guter Absicht.

Und Matts Wik, der Schuhmacher, der gewaltige Gotteslästerer, stand jetzt als Fahnenwächter unter der Estrade. Er war auch einer der Gläubigen. Die Enden der roten Fahne liebkosten freundlich seinen grauen Kopf. Die Heilsarmeesoldatinnen hatten den Alten nicht vergessen. Sie hatten ihm ihren ersten Sieg zu danken. Sie waren in seiner Einsamkeit zu ihm gekommen.

Ich möchte, daß dies überall bekannt wird. Kapitänin Anderson kann vielleicht den Brief in der Armee vorlesen. Ich will, daß Wik Genugtuung widerfährt. Ich weiß auch, daß ich allzulange geschwiegen habe, aber man gibt sich nicht gern selbst eines Trunkenboldes wegen preis. Jetzt ist es eine andre SacheDie Frauen saßen förmlich versteinert da.

Die Wahrheit war nicht gefährlich, und die Lüge auch nicht. Die Füße der jungen Männer warteten nicht vor ihrer Tür. Wußte sie oder wußte sie nicht, daß ihre älteste Tochter an demselben Morgen ihr Haus verlassen hatte und zu ihrem Vater gegangen war? Das Opfer, das Matts Wik gebracht hatte, um die Ehre seiner Frau zu retten, wurde bekannt. Er wurde bewundert. Er wurde verlacht.