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Die Wahrheit war nicht gefährlich, und die Lüge auch nicht. Die Füße der jungen Männer warteten nicht vor ihrer Tür. Wußte sie oder wußte sie nicht, daß ihre älteste Tochter an demselben Morgen ihr Haus verlassen hatte und zu ihrem Vater gegangen war? Das Opfer, das Matts Wik gebracht hatte, um die Ehre seiner Frau zu retten, wurde bekannt. Er wurde bewundert. Er wurde verlacht.

Sie mietete einen großen Saal und begann ihre Tätigkeit. Schon vom ersten Abend an lief alles Lumpengesindel zu den Vorstellungen, um dort Unfug zu treiben. Als dies ungefähr eine Woche gedauert hatte, kam Matts Wik mit, um an der Belustigung teilzunehmen. Es herrschte Gedränge auf der Gasse, und im Tore entstand eine Stockung.

Aber die Schustersfrau fuhr auf, wie von einem Peitschenhiebe getroffen. Was wollte die Frau sagen? »Du Matts Wiks Frau, Anna Wik, gestehe! Lange genug hast du vor Gott und vor uns gelogen. Wir sind deine Richter. Wir wollen dich richten und dich zerreißenNein, die Frau begann von den Männern zu sprechen. Und die andern stimmten ein, so wie der Anlaß es erforderte.

Alle Sehnsucht konnte sich in diesen Tönen freisingen. Auch unten an der Tür wurde es gesungen. Es sprengte Herzen. Es unterjochte Willen. Es klang nicht mehr wie eine jammervolle Klage, sondern stark, fordernd, befehlend. »O, du meine Geliebte, kommst du nicht baldUnten an der Tür im dichtesten Knäuel stand Matts Wik. Er sah ganz vertrunken aus, aber an diesem Abend war er nicht berauscht.

Und Matts Wik, der Schuhmacher, der gewaltige Gotteslästerer, stand jetzt als Fahnenwächter unter der Estrade. Er war auch einer der Gläubigen. Die Enden der roten Fahne liebkosten freundlich seinen grauen Kopf. Die Heilsarmeesoldatinnen hatten den Alten nicht vergessen. Sie hatten ihm ihren ersten Sieg zu danken. Sie waren in seiner Einsamkeit zu ihm gekommen.