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Aktualisiert: 26. Juni 2025
»Gnä’ Fräul’n, mir scheint, da ist ein großes Malheur geschehn.« »Es ist nicht wahr,« sagte Emma. »Es kann nicht sein. Ist denn Ihnen was geschehen? Und mir ...« Der Kutscher ließ den Kopf des Regungslosen wieder langsam sinken; – in den Schoß Emmas, die zitterte. »Wenn nur wer käm ... wenn nur die Bauersleut eine Viertelstund’ später daherkommen wären ...«
Bei dem unerwarteten Schlag, den dieser Ausruf den Gedanken Emmas versetzte er fiel wie eine Bleikugel auf eine silberne Platte , hob sie erschrocken ihr Haupt. Was wollte er damit sagen, fragte sie sich. Sie sahen einander stumm an, gleichsam erstaunt, sich gegenseitig zu erblicken. Alle beide waren sie sich seelisch himmelweit fern.
Das Schilf bog sich pfeifend zu Boden, fliehende Schauer raschelten durch das Blätterwerk der Buchen, während sich die Wipfel rastlos wiegten und in einem fort laut rauschten. Emma zog ihr Tuch fester um die Schultern und erhob sich. In der Allee, über dem teppichartigen Moos, das unter Emmas Tritten leise knisterte, spielten Sonnenlichter mit den grünen Reflexen des Laubdaches.
Dabei war er immer äußerst gefällig und forderte niemals bare Bezahlung. Alle Launen und Einfälle Emmas wurden im Handumdrehen befriedigt. Einmal wollte sie Rudolf einen sehr schönen Reitstock schenken, den sie in Rouen in einem Schirmgeschäft gesehen hatte. Eine Woche später legte Lheureux ihn ihr auf den Tisch.
Wäre Emmas Kindheit im Hinterstübchen eines Kramladens in einem Geschäftsviertel dahingeflossen, dann wäre das junge Mädchen vermutlich der Naturschwärmerei verfallen, die zumeist in literarischer Anregung ihre Quelle hat. So aber kannte sie das Land zu gut: das Blöken der Herden, die Milch- und Landwirtschaft.
Trotz Emmas Berichtigungen blieb Karl, der das Rezitativ im zweiten Akte zwischen Lord Ashton und Gilbert mißverstanden hatte, bei dem Glauben, Edgard habe Lucia ein Liebeszeichen gesandt. Er gestand ein, von der ganzen Handlung nichts begriffen zu haben. Die Musik störe, sie beeinträchtige den Text. »Was schadet das?« wandte Emma ein. »Nun sei aber still!«
Ja, ja, mit wem? Ihr Vater war so reich und sie ... so schön! Und immer wieder sah er Emmas Gesicht vor seinen geistigen Augen, und eine Art eintönige Melodie summte ihm durch die Ohren wie das Surren eines Kreisels: »Emma, wenn du dich verheiratetest! Wenn du dich nun verheiratetest!« In der Nacht konnte er keinen Schlaf finden. Die Kehle war ihm wie zugeschnürt.
»Glauben Sie denn an ihn?« fragte sie. »Galopp! Galopp!« rief er von neuem und schnalzte mit der Zunge. Beide Tiere gehorchten. Hohe Farne, wie sie zu beiden Seiten des Pfades standen, verfingen sich in Emmas Steigbügel. Rudolf, der zur Linken Emmas ritt, bückte sich jedesmal im Weiterreiten und befreite sie wieder.
Wenn sie aus dem Zimmer ging, hatte er manchmal den Eindruck, es sei die Verstorbne. Dann war er nahe daran, ihr nachzurufen: »Emma, bleib, bleib!« Aber zu Pfingsten verließ sie Yonville, zusammen mit dem Diener des Notars, wobei sie alles mitnahm, was von Emmas Kleidern noch übrig war.
Rudolf sollte dort schon vorher die Plätze in der Post bestellen, Pässe besorgen und nach Paris schreiben, damit das Gepäck gleich direkt bis Marseille befördert würde. In Marseille wollten sie sich eine Kalesche kaufen, und dann sollte die Reise ohne Aufenthalt weiter nach Genua gehen. Emmas Gepäck sollte Lheureux mit der Post wegbringen, ohne daß irgendwer Verdacht schöpfte.
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