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Aktualisiert: 28. Juni 2025
Als die beiden Offiziere sich am nächsten Tage beim Morgenimbiß trafen und Emilio lachend von ihrem gestrigen Zechgelage zu zweien sprach, da wurde es Riccardo erst klar, daß er dies nicht geträumt habe; er war verstimmt über seine Schwäche und hatte Angst von seinen Plänen und Absichten etwas verraten zu haben.
»Oh, die feiern ein ländliches Fest!« sagte Emilio mit erleichterter Brust. »Wir wollen uns erst die Festlichen anschauen und sie dann überraschen. Wir wollen uns im Schatten unter sie mischen und uns dann im Lichte erkennen lassen.« Er winkte Tonio und Beppo herbei und gab ihnen, vom Pferde steigend, seine kurzen Befehle.
Aber was würdest du sagen, Emilio« – in den Augen Riccardos war ein Lauern, und seine kalte Stimme bewies, daß er diese Worte den ganzen Nachmittag über vorbereitet hatte – »was würdest du sagen, was würdest du tun, wenn du erführest, daß deine – Schwester verführt worden ist?«
Denn der Wein war gut und rollte wie Feuer durch seine Adern. »Schade, daß Ermete nicht zu Hause ist, bitterschade!« sagte Emilio, »jeder Tag wäre zu einem Feste geworden!« »Ja, bitterschade!« wiederholte Riccardo; er war ernst geworden. »Den hätte ich gern gesehen! Sie haben in Genua viel von ihm gesprochen!«
Das Schattenspiel war zu Ende. Während die heiteren Zuschauer lachend Beifall klatschen und noch einen Augenblick in ihren Gruppen verharrten, als sollte dem närrischen Spiele noch ein Nachspiel folgen, hatte Emilio den Arm Riccardos ergriffen und zog ihn nun mitten in das Gewühl der Gesellschaft hinein.
Riccardo aber stand neben Emilio, sein Gesicht lächelte weiter, indes sein Herz mächtig pochte und sein Blick unverwandt auf die Gruppe hinstarrte, die ihm sein Freund gewiesen hatte; da standen die drei Kavaliere, zwei jüngere und ein älterer, und die beiden Mädchen, lachend und frohe Bemerkungen tauschend.
Und Liebe!« wiederholte er, da Emilio schwieg. Emilio hatte sich bei den Fragen seines Genossen erst abgewendet; dann klopfte er seinem Rosse den Bug, und nun schaute er Riccardo mit einem großen und ernsten Blicke an, er saß steil und wie aus Erz gegossen im Sattel und sprach dann mit einer Stimme, die zu schwer für die schlichte Antwort war: »Du irrst, Riccardo Fabbri, Francesca ist eine römische Adelige, sie ist nicht für Abenteuer geboren, sie ist eine Palma!«
»Ja,« meinte der Vater da Spadas, »darum bittet auch Emilio, Ihr möchtet, falls es Euch beliebt, ihnen entgegenreiten, der Weg ist nicht zu verfehlen, und unsere Kinder werden Euch in der Mitte des Weges begegnen.« »Das will ich sehr gerne tun,« erwiderte Riccardo leise. »Ich will nur mein Pferd satteln lassen.«
Ein Dudelsack jammerte dazu, von Flöten verlacht, und die laute Heiterkeit der vornehmen Gesellschaft begleitete die seltsamen Schatten und närrischen Töne. »Das sind unsere Knechte,« erläuterte Emilio, »sie unterhalten sich und machen den Herrschaften ihre hübschen Späße vor.
Aber Riccardo verweilte nicht lange im Anblicke dieser ernsten Erscheinung, ihn zog es warm und glückverheißend zur kleineren und heiteren anderen, die ihm in ihrem lichten Gewande wie die Verkörperung aller Anmut erschien, so daß er, als Emilio ihn jetzt laut auflachend in die Seite stieß, herzlich und zukunftsicher mitlachte, aber aus einem ganz anderen Grunde, als sein Freund, der mit leuchtenden Augen dem Schattenspiele gefolgt war.
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