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Wilhelm hätte mehr Lust gehabt, seine eigenen flinken Beine in Bewegung zu setzen als die eines müden Droschkengauls, Elschen hingegen war sehr einverstanden mit der Fahrt und fand sich schnell darein, daß der Wagenschlag für sie aufgerissen wurde wie für ein kleines Dämchen und sie selbst sorgsam hinaufgehoben, damit sie auf dem schmalen Tritt nicht ausgleite.

"Sie ist den Tumult nicht mehr gewöhnt," sagte er, "und soll nicht gleich so überfallen werden. Marianne kann uns bis an den Marktplatz entgegenkommen, Frieder bis an die Ecke der Frühlingsstraße und Elschen soll die Mutter an der Treppe empfangen, denn etwas Liebes muß auch noch zu Hause sein."

Ein paar Stunden später, als Elschen längst schlief, die Schwestern Gute Nacht gesagt hatten und Frieder mit Wilhelm und Otto im sogenannten Bubenzimmer ihre Betten aufsuchten, saß Karl noch allein mit den Eltern am Tisch. Seit seinem fünfzehnten Geburtstag hatte er dies Vorrecht. Es wurde allmählich still im Haus.

Aber jetzt, wo es überall ganz still war, hätte sie auch die Harmonika gern gehört. Sie setzte sich auf Frieders Platz und dachte an ihn. Es war so langweilig heute morgen fast zum weinen! Da tat sich oben im Haus ein Fenster auf und der Mutter Stimme rief: "Elschen, flink, Essig holen!"

Wir legten einen Fetzen schwarzes Tuch darüber und nun ordnete sich der Zug. Voraus ging Gretchen, der Totengräber, dann Anni, der Pfarrer; Elschen, die den Schädel trug, war der Leichenwagen, ich stellte das Trauergeleite dar. Wir gingen mit ernsten Köpfen und bedächtigem Schritt die Treppe hinunter. Unter der Türe begegnete uns die kleine Mutter des Hauses.

Acht Tage später lag auch seine kleine Tänzerin Elschen masernkrank darnieder, und wenn Frau Pfäffling an ihrem Bettchen saß, dachte sie manchmal mit Teilnahme an das kleine Menschenkind, das schon öffentlich auftreten mußte, ehe es noch die Kinderkrankheiten durchgemacht hatte. Über diesen Erlebnissen war der kalte Januar zu Ende gegangen. Kapitel Geld- und Geigennot.

Manches Dorf war schon an Frau Pfäffling vorübergesaust, bis ihr Mann mit den Kindern nur wieder in die Frühlingsstraße zurückgekehrt war. Sie machten sich an ihre Arbeit wie sonst und alles ging seinen geregelten Gang. Nur Elschen lief an diesem Vormittag mit Tränen durch die stillen Zimmer, die andern empfanden die Lücke erst so recht bei dem Mittagessen. Es verlief auffallend still.

Bei diesem Scherzenden Ton wurde ihnen allen leicht ums Herz, sie lachten, sprangen dem Vater entgegen und Elschen fragte: "Ist der Herr weit weggereist, Vater, und bleibt der jetzt schön da, wo er hin gehört?" "Jawohl, du kannst beruhigt sein, er kommt nicht mehr.

Und da soll man nicht bitter werden!" "Bitter?" wiederholte Frau Pfäffling, "du und bitter? Das ist gar nicht zusammen zu denken." Sie waren allein miteinander im Musikzimmer. Frau Pfäffling sprach noch manches gute, beruhigende Wort, so lange bis Elschen als schüchterner Bote eintrat und fragte, wann denn heute zu Mittag gegessen würde?

Nur Elschen wurde heute die Zeit besonders lang, so allein mit Walburg; ja im Augenblick war sie sogar ganz allein, denn am Samstag hatten die jungen Kohlenträger und Holzlieferanten nicht genügend für Vorrat gesorgt und Walburg mußte hinuntergehen, sich selbst welches zu holen. Während dieser Zeit wurde geklingelt und Elschen lief herzu, um aufzumachen.