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Ein eisiges Grauen packte mich, aber ich ließ den Schädel nicht fallen. Langsam, wie von einer unsichtbaren Hand gezogen, richtete ich mich auf und hielt meinen Spielgefährten den unheimlichen Fund entgegen. Anni stieß einen gellenden Schrei aus. Das sonst etwas schwerfällige Gretchen flüchtete mit ein paar jähen Sätzen.

B. fiele alle Augenblicke auf die Nase.« »Ja, das ist wahrstimmte mir Anni zu. »Wer hat denn dir am besten gefallen, Mixi? Seht, nun wird sie schon wieder ganz rot!« »Gar nichtwehrte ich ab, obwohl ich die Glut bis unter die Haarwurzeln steigen fühlte. »Ihr werdet natürlich lachen, aber das ist mir einerlei. Mir hat der Priester am besten gefallen

Anni, die

Anni schwärmte besonders für den König Rudolf. Wie er sich hielt, wie er sich neigte! Sie streckte ihren schwarzen Wuschelkopf und die kurze Stumpfnase höher in die Luft, als erwerbe sie sich dadurch etwas von der königlichen Würde.

Dasselbe Schicksal teilten ein paar Andachtsbücher »auf Kosten einer wahrheitliebenden Gesellschaft gedruckt«. Dann stieß Anni einen Schrei des Entzückens aus, denn sie hatte ein Geschichtenbuch, nein, noch schöner, ein Märchenbuch entdeckt. Wer hätte der Truhe diesen köstlichen Schatz angesehen!

Das erste Bild stellte die Gründung unserer Stadt durch Kaiser Valentinian im Jahre 374 dar. Anni, Gretchen, Elschen und Teddy zogen als raurakischer Volkshaufe auf die »Bühne« und sangen ein Lied, von dessen sanfter, fließender Weise uns allerdings nur zwei Zeilen im Gedächtnis geblieben waren, weshalb das übrige mehr rezitativartig vorgetragen wurde.

»Ein Ballriet das kleine Elschen. »Ein Goldklumpenmeinte Gretchen mit bedächtiger Stimme. »Wir wollen es herausholenschlug Anni vor. »Steig' du hinein, Mixi, du bist die DünnsteDagegen ließ sich nichts einwenden. Ich hockte zwischen den staubigen Büchern nieder und fing an, das runde Ding aus seiner Umhüllung zu schälen.

Anni fing gleich an, uns »die Geschichte von dem tugendhaftigen Prinzen Treuherz und der wonnesamen Prinzessin Herzelaide« vorzulesen, aber der Genuß war nur mäßig. Sie blieb immer wieder an den feinen Schnörkelchen der Buchstaben hängen, und da die Sätze endlos lang waren, hielt sie an, wenn der Atem ausging, was nicht zur Erleichterung des Verständnisses beitrug. Gretchen gähnte unverhohlen.

Elschen hob ihn beinahe mitleidig auf und wickelte ihn in ihr Schürzchen. Wir drei andern standen etwas verlegen beiseite. Zum erstenmal war sie die Überlegene, die Tonangebende. »Wollen wir ihn begrabenfragte die Kleine plötzlich, und wir stimmten begeistert zu. Anni mußte sich unten nach einer passenden Schachtel, will sagen nach einem Sarg umsehen.

Wir legten einen Fetzen schwarzes Tuch darüber und nun ordnete sich der Zug. Voraus ging Gretchen, der Totengräber, dann Anni, der Pfarrer; Elschen, die den Schädel trug, war der Leichenwagen, ich stellte das Trauergeleite dar. Wir gingen mit ernsten Köpfen und bedächtigem Schritt die Treppe hinunter. Unter der Türe begegnete uns die kleine Mutter des Hauses.