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Aktualisiert: 9. Juni 2025


Wir haben die Vorstellung von einem einzigen beherrschenden Zeichensystem der Sprache in ihrer schriftkulturellen Ausformung in Frage gestellt und zugleich vermerkt, daß eine Vielzahl unterschiedlicher Zeichenprozesse die Notwendigkeit und Legitimation der Schriftkultur im Zusammenhang höherer Effizienzerwartungen erkennbar überflügelt hat.

Viele parlamentarische Verfahren laufen darüber hinaus nach einem Protokoll ab, das viel mit dem Vergangenen und nichts mit der Gegenwart zu tun hat. Wie im Falle der Justiz sind Symbole offenbar wichtiger als Inhalte. Dennoch gibt es unter dem Druck der Effizienzerwartungen auch Veränderungen.

Ein Markt, der an die moralischen und politischen Begriffe des schriftkulturellen Diskurses gebunden bleibt, erreicht schnell die Grenzen seiner Effizienz. Viele europäische Länder erleben derzeit die Krise ihres schriftkulturellen Erbes, weil überholte, den neuen Effizienzerwartungen nicht mehr entsprechende Arbeitsverhältnisse in Arbeitsgesetzen kodifiziert sind.

Es gibt viele Antworten und noch mehr Hypothesen: Ermüdungserscheinungen, Mangel an demokratischer Tradition, Egoismus, das Bestreben, mit reichen Nationen gleichzuziehen. In Wahrheit aber liegen die Gründe im Konflikt zwischen den schriftkulturellen Werten und den neuen Effizienzerwartungen, die sich aus der neuen Skala der Menschen ergeben.

Programmiersprachen wie Cobol, Fortran, C, C++, Lisp oder Java werden auf Wegen verbreitet, die sich den Ansprüchen von Schriftlichkeit und Schriftkultur widersetzen; sie erfüllen höchste Effizienzerwartungen und sind wegen ihrer Funktionalität anerkannt. Sie eignen sich zum Abfassen von Gedichten ebensowenig, wie sich die literarischen Kunstsprachen für das Betreiben eines Computers eignen.

Die heutige Welt ist durch Effizienz gekennzeichnet. Und obwohl dies zumindest auf den Computer-Bildschirmen, den Bedienungsknöpfen und Sensoren jener Maschinen offenkundig wird, von denen wir zunehmend abhängen, bemächtigen sich die Effizienzerwartungen des Geschäfts- und Finanzlebens zunehmend auch unserer Privatsphäre.

Wettkampf und Leistungserwartung fielen mit den Anfängen der Schrift zusammen und wurden dann zunehmend als Teil des kommunalen Lebens begriffen. Jede weitere Veränderung des menschlichen Daseins führte zu entsprechend veränderten Erwartungen an die körperliche Leistungskraft, die den jeweiligen Effizienzerwartungen entsprachen. Sport und Selbstkonstituierung

Die Interaktionsformen des Marktes und die zunehmenden Effizienzerwartungen verliehen der menschlichen Tätigkeit vermitteltere Formen.

Das liegt nicht daran, daß körperliche und geistige Leistungsfähigkeit einander ausschließen, sondern daß die hohen Effizienzerwartungen es nahezu unmöglich machen, in beiden Bereichen mit gleicher Intensität zu arbeiten und entsprechende Leistungen zu erzielen. Jede Form von Spezialisierung, auch und gerade im Sport, erfordert eine Konzentration von Energie und Talent auf die eine Sache.

Und diese unmoralische oder opportunistische Haltung können wir nicht einmal dem Markt zuschreiben, sondern jenen Konsumenten, die das Größte und Beste zum kleinsten Preis erwarten. Es ist fraglich, ob Bildung und Schriftkultur wirksamer als die heutigen Effizienzerwartungen jene Gerechtigkeit bewirken würden, die im Elfenbeinturm der Literatur eingeklagt wird.

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zähneklappernd

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