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Aktualisiert: 27. Mai 2025


Wenn wir uns heute fragen, was die Welt nachhaltig verändern, was sie "bewegen" könnte, würden wir die Antwort auf diese Frage vermutlich in einem neuen Zeichensystem sehen. Das von Peirce entwickelte kognitive Modell des diagrammatischen Denkens ist hierfür ein gutes Beispiel.

Der Grund hierfür liegt in der rasanten Zunahme von Ausdrucks- und Kommunikationsformen, die nicht mehr auf die Mittel der natürlichen Sprache zurückgreifen. Auch die Interaktion zwischen Menschen und immer komplexer werdenden Maschinen hat semiotische Fragen ganz neuer Art aufgeworfen. Die Sprache in mündlicher und schriftlicher Form ist wohl das komplexeste Zeichensystem, das wir kennen.

Doch selbst auf dieser allgemeinen Ebene der Sprache behielt das Zeichensystem seine charakteristische pragmatische Funktion bei: nämlich die Herausbildung praktischer Erfahrungen, nicht die Bereitstellung von Mitteln für die gemeinsame Kategorisierung von Erfahrungen. In jedem Zeichen und mehr noch in jeder Sprache treffen biologische und artifizielle Aspekte aufeinander.

Es geht nicht mehr um den Einfluß, den Bild, Verarbeitungstechnologie und Computer auf Lesegewohnheiten oder den die neuen Medien auf die Schreibfähigkeit ausüben. Die skizzierte Entwicklung verzeichnet einen fundamentalen Umbruch die Abkehr von einem einzigen, alles beherrschenden Zeichensystem, der Sprache, und von der Schriftkultur als der verdinglichten Form von Sprache.

B., daß Denkformen, die auf nichtsprachlichen Zeichensystemen beruhen, effektiver und hinsichtlich der vor uns liegenden Probleme zeitgemäßer sind; vielleicht auch, daß sich das, was sich in einem Zeichensystem als angemessen und effektiv erweist, nicht mit dem gleichen Ergebnis in einen anderen lebenspraktischen Zusammenhang übertragen läßt.

Aber das allein würde kein ausreichender Grund für eine Veränderung des gegenwärtigen Bildungssystems sein, wenn nicht gleichzeitig auch neue Wege des Wissenserwerbs entwickelt werden. Die Annahme, daß Sprache ein hochentwickeltes Zeichensystem ist, trifft zwar zu, besagt aber nicht unbedingt, daß jedes Mitglied einer Gesellschaft diese Sprache beherrschen muß, um in der Gesellschaft zu bestehen.

Beide Gruppen verstehen offenbar nicht, wie sich Zukunft in unserer Sprache oder einem anderen Zeichensystem in Form von Plänen, Vorhersagen oder Antizipationen artikuliert.

Die Nachbildung solcher kognitiven Prozesse ist nach allem, was wir nach jüngsten wissenschaftlichen und technologischen Forschungen in diesem Bereich wissen, noch lange nicht absehbar, zumal solche kognitiven Prozesse sich über lange Zeiträume entwickelt haben. Sprache ist wie jedes andere Zeichensystem ein integraler Bestandteil bei der Selbstkonstituierung und Selbstbehauptung des Menschen.

Wir haben die Vorstellung von einem einzigen beherrschenden Zeichensystem der Sprache in ihrer schriftkulturellen Ausformung in Frage gestellt und zugleich vermerkt, daß eine Vielzahl unterschiedlicher Zeichenprozesse die Notwendigkeit und Legitimation der Schriftkultur im Zusammenhang höherer Effizienzerwartungen erkennbar überflügelt hat.

Oder ist das Problem die Lösung? Die Unangemessenheit der Schriftkultur und der natürlichen Sprache zweifellos das wesentliche Zeichensystem der Menschen wird vor dem Hintergrund neuer Praxiserfahrungen deutlich, die zur Selbstkonstituierung des Menschen durch viele unterschiedliche Zeichensysteme führen.

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