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Aktualisiert: 9. Juni 2025
„Nein, meine Herren,“ sagte der Regierungsrath, indem er die übrigen Offiziere herzlich begrüßte und mit Herrn von Düring an deren Tisch Platz nahm. „Ich komme nicht vom Könige, ich habe keine Verbindung mit Hietzing und erfahre nur zufällig und auf Umwegen, was dort vorgeht.
Der Regierungsrath Meding faltete langsam das Papier, das er bis zu Ende gelesen, zusammen; ein trauriges Lächeln spielte um seinen Mund. „Nun,“ rief Herr von Düring, „haben Sie irgend welches Licht in der Sache erhalten?“
„Die Unterhaltung der Legion wird auf die Dauer zu kostspielig,“ sagte Herr von Düring, „in der bisherigen Weise wird sie kaum weiter gehalten werden können. Sie wissen ja, daß man das Vermögen des Königs confiscirt hat, und daß ihm nur wenig übrig bleibt.“ Herr Hansen schüttelte den Kopf.
Durch die Reihen der hier zahlreich versammelten Gäste trat schnell der Major von Düring an den Tisch der Offiziere heran. Ihm folgte der Regierungsrath Meding im Reiseanzug. Die Offiziere erhoben sich.
„Es wäre doch vielleicht besser gewesen,“ sagte Herr von Harling, gegen den Major von Düring gewendet, „wenn Sie oder Herr von Tschirschnitz nach Hietzing gegangen wären. Ich weiß nicht, ob Mengersen und Heyse unsere Sache richtig führen werden. Mengersen spricht etwas viel und Heyse ist etwas bescheiden und zurückhaltend.“
Ernst und schmerzlich bewegt, ging der Regierungsrath Meding mit dem Major von Düring in der großen Vorhalle auf und nieder, von welchem man den großen Platz vor dem Bahnhof und die weite Reihe der neuen Boulevards überblickte, welche bereits im Schein der Gaslaternen schimmerten und auf denen sich eine zahlreiche jubelnde und lärmende Menschenmenge hin und her bewegte.
„Aber,“ sagte die Prinzessin, „Herr von Düring, wie auch Herr von Tschirschnitz haben ja ebenso wie alle übrigen Officiere freiwillig unser Unglück und unser Exil getheilt. Sie haben Alle die Carrière aufgegeben, welche sich ihnen in Sachsen öffnete, und welche sie auch, wie so viele andere Officiere der hannöverschen Armee, in Preußen hätten finden können. Wenn solche Leute den Befehlen, die Du ja doch,“ fügte sie mit sanfter schmeichelnder Stimme hinzu, „selbst nur nach langem Kampf gegeben hast
„Ich sollte nach Hietzing gehen,“ rief Herr von Düring lebhaft, „nach der Behandlung, die man mir hat widerfahren lassen, nachdem man mich ungehört auf die schnödeste und rücksichtsloseste Weise meiner Funktionen enthoben hat, deren Führung doch wahrlich unter diesen Verhältnissen ein Act besonderer Hingebung gegen den König war, niemals!“ rief er. „Ich will nur noch meine Geschäfte ordnungsmäßig übergeben, will so viel ich kann für das künftige Schicksal der Leute sorgen, und dann wende ich unserer verlorenen Sache, welche ein so trauriges Ende nimmt, für immer den Rücken.
„Gewiß,“ sagte der König, „lassen Sie sogleich die Befehle ausfertigen. Düring soll nach Bern, Tschirschnitz nach Basel sich begeben und dort meine weiteren Bestimmungen abwarten.“ Er lehnte sich wie erschöpft in seinen Stuhl zurück und bedeckte das Gesicht mit den Händen.
„Wäre es nicht zweckmäßig, Majestät,“ sagte Graf Platen, „bei dem Geist des Widerspruchs, der unter den Officieren in Paris zu herrschen scheint, die hauptsächlichsten Führer derselben von dort zu entfernen. Ich meine insbesondere den Major von Düring und den Premierlieutenant von Tschirschnitz, durch welche sich doch die Uebrigen mehr oder weniger bestimmen lassen.“
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