Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 16. Juni 2025


Und der Pfarrer verteidigt in einer herrlichen Schilderung das verharrende, immer wiederkehrende Leben des ruhigen Bürgers: Aber jener ist auch mir wert, der ruhige Bürger, u. s. w. Und den gleichen Gedanken als den Sinn und das Resultat des ganzen Gedichtes spricht Hermann am Schlusse aus: Desto fester sei bei der allgemeinen Erschüttrung, Dorothea, der Bund! u. s. w.

Wie keusch ist der Dichter von Hermann und Dorothea in individualisierenden Einzelheiten des Lebens, in Essen und Trinken, Kleidern, Sitten, Idiotismen der Umgangssprache dem Dichter der Luise gegenüber!

Goethe selbst hatte, indem er Hermann und Dorothea dichtete, den Homer als Vorbild vor Augen und so ruft er eben mit Bezug auf seinen Hermann: Denn Homeride zu sein, auch nur als letzter, ist schön. Wir werden also, indem wir die Grundzüge der epischen Poesie entwerfen, dies immer im Hinblick auf Homer thun.

Jakob Grimm bemerkt in seiner Grammatik, es finde sich nach epischer Weise in Hermann und Dorothea kein einziges Präsens historicum, während in Vossens Luise am Anfang des dritten Gesangs aus der Erzählung gewichen wird und Wielands Oberon nach romanischer Weise solche Präsentia im Ueberfluß hat.

Zugleich aber hat Dorothea weder Vater und Mutter noch Geschwister, so daß das Interesse des Hörers sie Hermann zu teil werden zu sehen gar nicht durch übergroßen Schmerz der Trennung geteilt wird. Vielmehr laufen alle Ströme der Empfindung ungeschwächt darauf hin Hermann und dessen würdige Familie in den Besitz des schönen seltenen Mädchens gelangen zu sehen.

Am Hofe zu Gotha fand ich in Herzog Ernst II. den trefflichen Sohn einer ausgezeichneten Mutter, jener herrlichen Herzogin Luise Dorothea, geborene Prinzessin zu Sachsen-Meiningen, welche, gleich Ihnen, geliebteste Großmutter, eine Freundin König Friedrichs des Großen und Voltaires war, und, wenn ich nicht irre, auch mit Ihnen im Briefwechsel stand.

»Ei, eimurmelte Herr Philipp und rief dann: »Es handelt sich nicht um Wind und Wetter. Komm doch einmal einen Augenblick herein, DorotheaEs dauerte noch verschiedene Augenblicke, ehe das möglich war; aber zuletzt geschah es doch. Da war das Altjungfergesicht wieder und jetzt die ganze übrige Figur und zwar mit einem über jeden höflichen Zweifel erhabenen Buckel zwischen den Schultern.

In Hermann und Dorothea ist deutscher Geist in echter Wesenhaftigkeit: da aber alles Krankhafte und Irrige, worin dieser Geist sich selbst verlor, von dem Gedicht ausgeschlossen blieb, so erscheint es ebenso deutsch als homerisch und human.

Von allen Dichtungen Goethes ist keine, wenn wir den Werther ausnehmen, gleich anfangs von der Nation mit so allgemeinem Beifall aufgenommen worden, als Hermann und Dorothea.

Die Rezension steht in der Bibliothek der schönen Wissenschaften und freien Künste Band 61, S. 230. 260, wiederabgedruckt bei Braun, Goethe im Urteile seiner Zeitgenossen Band 2, S. 306; vgl. auch S. 66. Im allgemeinen vgl. über die Aufnahme von Hermann und Dorothea beim Publikum Gedanken über Goethe S. 99.

Wort des Tages

insolenz

Andere suchen