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Drunten im Hinterstübchen, im Ehrensessel des brasilianischen Obersten, saß Fräulein Dorette Kristeller, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und das Gesicht auf die Hände und ächzte leise: »Mein Bruder, mein armer BruderVierzehntes Kapitel.

Ihr du und Fräulein Dorette gehört natürlich zu der Familie, und wir werden ein vortreffliches Leben miteinander führen.« »Wiefragte der Apotheker »zum wilden Mann«, Herr Philipp Kristeller, und sah seinen Gast mit den größesten Augen an.

Die übrigen Freunde und Bekannten kamen nach und nach verwundert und erstaunt an das Fenster der Offizin. »Er wollte vielleicht alles unnötige Aufsehen vermeidensagte Fräulein Dorette Kristeller kurz und tonlos. Ihr Bruder war selbst für den Pastor und für den Förster nicht zu sprechen.

Fräulein Dorette Kristeller im Ehrenstuhle hatte sich soweit als möglich aus dem Lichtschein in die Dämmerung zurückgezogen; man hörte sie leise ächzen und seufzen, ja es schien sogar, als ob sie stoßweise in ihr Taschentuch hineinschluchze. Eine solche Geschichte erzählte man trotz allem nicht ungestraft, selbst im Kreise seiner allerbesten Freunde nicht.

Die beiden Herren, zu denen die Schwester Dorette der melancholischen Einbildungen ihres Bruders wegen sofort geschickt hatte, nachdem er ihr die Bedeutung des heutigen Abends zugerufen, waren der Pastor des Ortes, Herr Schönlank, und der Förster Ulebeule.

Sie saßen übrigens an diesem Abend allein im Hinterstübchen, der Oberst und der Apotheker »zum wilden Mann«. Fräulein Dorette ließ sich durch das Hausmädchen entschuldigen und heruntersagen: sie habe arges Kopfweh.

Kurzum, er hielt sein Röss'lein stramm im Zügel Und war, wie man so sagt, ein guter Christ. Ich fürchte nur bemerkt hier der Chronist Dem Biedermanne wachsen keine Flügel. Zwischen diesen zwei gescheidten Mädchen, Anna und Dorette, Ist zu allen Tageszeiten Doch ein ewiges Gekrette. Noch dazu um Kleinigkeiten Gestern gingen sie zu Bette, Und sie fingen an zu streiten, Wer die dicksten Waden hätte.

Der Erfinder des »Kristeller« versprach's, und nach einer Viertelstunde saß der Oberst Dom Agostin Agonista richtig bei dem Geschwisterpaar im Hinterstübchen und zwar, ohne alles vorherige Sträuben, im Ehrensessel und vor den Haus- und Rechnungsbüchern der Apotheke »zum wilden Mann«; Fräulein Dorette Kristeller hatte ihn dazu von Zeit zu Zeit zu fragen, ob ihm noch eine Tasse Kaffee gefällig sei.

Ach, fasse nur Mut, liebe Dorette, und mache mir vor allen Dingen keine solche verzweiflungsvollen Mienen, du sollst sehen, wir behalten den Kopf doch noch oben und führen auch unter den jetzigen Verhältnissen ein gutes und stilles Leben weiter. Was würde meine Johanne sagen, wenn sie bis heute mein Los mit mir geteilt hätte? Sieh, die Leute können wir denken und reden lassen, was sie wollen

Die stets recht deutliche Stimme der Schwester Dorette ließ sich draußen vernehmen: »Da sind Sie, meine Herren! Gottlob, daß Sie gekommen sind. Das ist schön, das ist sehr freundlich von Ihnen. Ich wußte es aber auch, daß ich Sie nicht vergeblich bitten würde.