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Aktualisiert: 29. Juni 2025
»Kann ich vielleicht ein Glas Milch bekommen?« fragte er jetzt. »A Milli führ' i net.« »Also einen Schnaps?« »Schnaps führ' i net. Is dem Herrn leicht net wohl?« Stanislaus Demba blickte auf. »Wie meinen Sie. Ja. Gewiß. Mir ist nicht wohl. Ich habe Magenschmerzen, schon die ganze Zeit hindurch. Haben Sie das nicht gleich gesehen?« »A Lackerl Slivovitz hätt' i no drüben in meiner Wohnung.
»O ja,« sagte Demba. »Oder war das Geld am Ende gar nicht für Sie bestimmt?« »Doch. Es gehörte mir. Aber
»Zwei Jahre?« Steffi Prokop blickte erschrocken von der Arbeit auf. »Ja. Soviel ungefähr. Zwei Jahre Kerker.« Steffi Prokop sagte nichts mehr, sondern mühte sich mit wilder Energie, die Kette durchzufeilen; arbeitete, ruhte nicht aus und wurde nicht müde. »Ja,« sagte Demba. »Das ist das Entsetzliche an der Sache. Dieses Mißverhältnis von Schuld und Strafe. Zwei Jahre Folter!
»So, den Puls.« Stanislaus Demba setzte sich langsam. »Dann ist's gut. Ich dachte
Mit Dembas Verhältnissen war Miksch ziemlich vertraut, er wußte es genau, wenn Demba in Geldnöten war, in Prüfungssorgen steckte, Zahnschmerzen hatte, in Liebesabenteuer verfangen war oder mit Garderobeschwierigkeiten kämpfte.
Die Nase des Praktikanten fuhr unruhig zwischen den Seiten eines hastig aufgeschlagenen Kopierbuches umher. Aber es war nicht Herr Klebinder, der Chef, der die Treppe heraufkam, sondern Stanislaus Demba. In der Türöffnung blieb er stehen und suchte mit blinzelnden Augen das Zimmer ab. Lose über die Schultern gehängt trug er seinen hellbraunen Havelock.
Der ließ nicht lang auf sich warten. »Haben Sie ein Lexikon?« »Wie, bitte?« »Ein Konversationslexikon.« »Jawohl. Den kleinen Brockhaus.« »Also bringen Sie mir den kleinen Brockhaus.« »Welchen Band belieben?« »A bis K,« befahl Demba. Der Kellner brachte drei Bände. »Eigentlich brauche ich auch die Buchstaben: N, R und V. Bringen Sie mir die übrigen Bände auch,« sagte Demba.
»Wenn ich Ihr Vater wäre, Fräulein,« sagte er, »würde ich Ihnen verbieten, Ibsen zu lesen.« »Wirklich? Aber warum denn? Paßt er denn nicht für junge Mädchen?« »Weder für Erwachsene noch für junge Mädchen,« erklärte Demba. »Er gibt Ihnen ein falsches Weltbild. Er ist die Marlitt des Nordens.«
»Ich will mit der Sonja nach Venedig fahren.« »Ich dachte mir's. Glauben Sie, daß es mit dem Geld allein getan wär'? Wenn das Mädel den andern nun einmal lieber hat!« »Wenn ich das Geld habe, fährt sie mit mir.« »Glauben Sie das im Ernst?« »Ich glaube nichts. Ich weiß es,« sagte Demba. »Ich war vor einer halben Stunde bei ihr, und sie hat es mir versprochen.
»Könnten Sie vielleicht Ihre Eßwaren auf die andere Seite der Bank legen? Dorthin kommt der Hund gewiß nicht,« bat der Hofrat. »Auf die andere Seite?« Demba sah keinen Anlaß, die Sachen auf die andere Seite zu legen. Er wäre dazu nicht verpflichtet. Und überhaupt dort sei Sonne und die Wurst würde zweifellos in der Sonne verderben, das werde der Herr wohl einsehen.
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