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Aktualisiert: 6. Mai 2025


Der Landdrost, sobald sich der Kurfuerst niedergelassen hatte, schickte unter der Hand nach Dahme, um bei dem Magistrat daselbst die unmittelbare Weiterschaffung des Rosshaendlers bewirken zu lassen; doch da der Ritter, wegen bereits zu weit vorgerueckter Tageszeit, bestimmt in dem Ort uebernachten zu wollen erklaerte, so musste man sich begnuegen, ihn in einer dem Magistrat zugehoerigen Meierei, die, in Gebueschen versteckt, auf der Seite lag, geraeuschlos unterzubringen.

Der Rosshaendler, der bereits Rang und Namen dessen, der beim Anblick der in Rede stehenden Kapsel, in der Meierei zu Dahme in Ohnmacht gefallen war, kannte, und der zur Kroenung des Taumels, in welchen ihn diese Entdeckung versetzt hatte, nichts bedurfte, als Einsicht in die Geheimnisse des Zettels, den er, um mancherlei Gruende willen, entschlossen war, aus blosser Neugierde nicht zu eroeffnen: der Rosshaendler sagte, eingedenk der unedelmuetigen und unfuerstlichen Behandlung, die er in Dresden, bei seiner gaenzlichen Bereitwilligkeit, alle nur moeglichen Opfer zu bringen, hatte erfahren muessen: "dass er den Zettel behalten wolle."

Der Kurfuerst, indem er sich den Schweiss abtrocknete, fragte: ob man nicht unmittelbar zu diesem Zweck nach Dahme schicken, und den weiteren Transport des Rosshaendlers, vorlaeufig, bis man des Blattes, auf welche Weise es sei, habhaft geworden, einstellen koenne?

Der Kurfuerst setzte, ueber und ueber rot, den seinigen auf einen Teller, den ihm ein Edelknabe auf den Wink des Kaemmerers zu diesem Zweck vorhielt; und waehrend der Ritter Friedrich von Malzahn, unter ehrfurchtsvoller Begruessung der Gesellschaft, die er nicht kannte, langsam durch die Zeltleinen, die ueber die Strasse liefen, nach Dahme weiter zog, begaben sich die Herrschaften, auf die Einladung des Landdrosts, ohne weiter davon Notiz zu nehmen, ins Zelt zurueck.

Doch da sie, indem sie ihn betreten ansah, versetzte: "dass ihn ja in der Jaegertracht, die ihn decke, kein Mensch erkenne!" und ihn fortzog; und in eben diesem Augenblick ein paar Jagdjunker, die ihre Neugierde schon befriedigt hatten, aus dem Hause heraustreten, versichernd, dass in der Tat, vermoege einer Veranstaltung, die der Landdrost getroffen, weder der Ritter noch der Rosshaendler wisse, welche Gesellschaft in der Gegend von Dahme versammelt sei; so drueckte der Kurfuerst sich den Hut laechelnd in die Augen, und sagte: "Torheit, du regierst die Welt, und dein Sitz ist ein schoener weiblicher Mund!"

Der Prinz antwortete ihm: dass derselbe, dem, bei seiner Abreise nach Dahme hinterlassenen Befehl gemaess, gleich nach Ankunft des Rechtsgelehrten Zaeuner, den der Kurfuerst von Brandenburg als Anwalt nach Dresden geschickt haette, um die Klage desselben, gegen den Junker Wenzel von Tronka, der Rappen wegen, vor Gericht zu bringen, nach Wien abgegangen waere.

Der Kaemmerer, der seine Frage missverstand, sagte, indem er seine Hand ergriff: dass er sich dieses entsetzlichen Menschen wegen beruhigen moechte, indem derselbe, seiner Bestimmung gemaess, nach jenem sonderbaren und unbegreiflichen Vorfall, in der Meierei zu Dahme, unter brandenburgischer Bedeckung, zurueckgeblieben waere.

Er setzte noch mancherlei zur Erklaerung dieses Umstands, das der Kaemmerer nicht verstand, hinzu; versicherte ihn ploetzlich, indem er seine Hand zwischen die seinigen drueckte, dass ihm der Besitz dieses Zettels von der aeussersten Wichtigkeit sei; und bat ihn, unverzueglich aufzusitzen, nach Dahme zu reiten, und ihm den Zettel, um welchen Preis es immer sei, von demselben zu erhandeln.

Als Ort war diesmal Grünau gewählt, der allbekannte Sportplatz an der Dahme, der "wendischen Spree", dem Heim der großen Regatten. Seit Jahren waren keine zahlreicheren und bedeutsameren Meldungen aus allen Orten Deutschlands eingetroffen, und die gesamte Schwimmwelt blickte den entscheidenden Tagen mit außergewöhnlicher Spannung entgegen.

Der Kaemmerer, der seinen Sinnen nicht traute, versetzte: dass leider allen wahrscheinlichen Berechnungen zufolge, der Rosshaendler Dahme bereits verlassen haben, und sich jenseits der Grenze, auf brandenburgischem Grund und Boden befinden muesse, wo das Unternehmen, die Fortschaffung desselben zu hemmen, oder wohl gar rueckgaengig zu machen, die unangenehmsten und weitlaeufigsten, ja solche Schwierigkeiten, die vielleicht gar nicht zu beseitigen waeren, veranlassen wuerde.

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