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Alle schwiegen erstaunt, der Zusammenhang rückte nur langsam ins Licht und völlig offenbar wurde er erst, als sich herausstellte, daß Erasmus heimlich und trotz Sturm und Unsicherheit der Wege nach Grünau gefahren sei, um den Arzt zu holen.

Und so ging er weiter, bis er nach Grünau kam Stunde auf Stunde ging er so den langen, dunstigen Nachmittag, und überall, wo er hinkam, waren die Gärten voll von Menschen, und auf den dämmernden Uferwegen tauchten immer neue Gestalten auf, die sich noch nicht entschließen konnten, die köstliche Frische des Abends einzutauschen gegen die dumpfe Häusermasse der großen Stadt.

Als Ort war diesmal Grünau gewählt, der allbekannte Sportplatz an der Dahme, der "wendischen Spree", dem Heim der großen Regatten. Seit Jahren waren keine zahlreicheren und bedeutsameren Meldungen aus allen Orten Deutschlands eingetroffen, und die gesamte Schwimmwelt blickte den entscheidenden Tagen mit außergewöhnlicher Spannung entgegen.

Mit offenen Augen starrte er die Kränze und Bilder an den Wänden an. Endlich hielt er es nicht mehr aus. Früh am Nachmittag fuhr er hinaus nach Grünau. In dem kleinen Paket in der Hand trug er sein Trikot. Der Zug war überfüllt mit Ausflüglern.

Seine ganze Familie hatte heute ausnahmsweise "nach Grünau hinausgemacht", um "einmal zu sehen, auf welche Weise er denn zu all diesen schönen Geschenken und den Medaillen käme". Franz hatte zuerst protestiert. Was fiel ihnen plötzlich ein? Er wollte sie nicht da haben. Sie sollten ihre eigenen Wege gehen, wie er die seinen ging.

Erasmus war ebenfalls in den Flur gegangen, befahl einem der Diener, ihm Mantel und Hut aus seinem Zimmer zu holen, rief den alten Niklas und erklärte ihm, daß er selbst zum Arzt nach Grünau fahren wolle, man möge den Kutschierwagen anspannen lassen. »Herr Graf können nicht allein fahrenwendete Niklas bestürzt ein, »es ist Mitternacht, die Straße stockfinster und grundlos, außerdem –« Erasmus schüttelte ungeduldig den Kopf. »Ich fürchte mich nichtschnitt er die Rede des Alten ab, »wenn niemand da ist oder keiner die Courage hat, mich zu begleiten, muß ich allein fahren.

Und die Bilder nach dem Siege. Der Jubel dieser ihm erst so ernst, so steif erschienenen Menschen, gegen den der Beifall von Grünau wie ein Murmeln war. In seinem ganzen Leben zusammen hatte er nicht so vielen Menschen die Hand geschüttelt wie an diesem Tage. Man renkte ihm fast den Arm aus.

Die Europameisterschaft über die lange Strecke von eintausendfünfhundert Metern erschwamm er in Grünau auf einem Feste, das der große deutsche Verband, zu dem jetzt fast alle Schwimmvereine des Deutschen Reiches gehörten, in Verbindung mit den größten außerdeutschen Vereinen und Verbänden abhielt, zu dem Schwimmer fast aller Länder des Kontinents erschienen, und das sich zu einem Wettschwimmen gestaltete, wie es in diesem Umfang und dieser Bedeutung in Deutschland überhaupt noch nicht stattgefunden hatte.

In Grünau ging er gleich zum Sportplatz und dort hinter den Reihen der Zuschauer entlang zu den ihm so wohlbekannten Auskleidestellen, wo bereits überall Kleider hingen. Er suchte sich die entlegenste freie Ecke und zog sich langsam aus. Es war vier Uhr. Vor fünf konnte das 600-Meter-Rennen kaum beginnen.

Als die Lichter der Häuser in Grünau hinter ihnen lagen, umgab sie die Dunkelheit des Waldes, und sie konnten nur noch die Zurufe der vor ihnen Gehenden hören, ohne die Gestalten mehr recht zu unterscheiden. Die beiden gingen dicht nebeneinander, so schmal war der Weg.