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Aktualisiert: 26. Juni 2025


Dieser Kopf, dieses Antlitz, diese Stirne, diese Augen, diese Nase, dieser Mund, dieses Kinn, dieser Hals, diese Brust, dieser Wuchs, dieser ganze Bau, sind, von der Zeit an, mein einziges Studium der weiblichen Schönheit. Die Schilderei selbst, wovor sie gesessen, hat ihr abwesender Vater bekommen. Nun, Conti? ist doch nicht schon versagt? Conti.

Eigentlich weiß doch nur allein ein Maler von der Schönheit zu urteilen. Conti. Und eines jeden Empfindung sollte erst auf den Ausspruch eines Malers warten? Ins Kloster mit dem, der es von uns lernen will, was schön ist! Aber das muß ich Ihnen doch als Maler sagen, mein Prinz: eine von den größten Glückseligkeiten meines Lebens ist es, daß Emilia Galotti mir gesessen.

Stolz haben Sie in Würde, Hohn in Lächeln, Ansatz zu trübsinniger Schwärmerei in sanfte Schwermut verwandelt. Ah, mein Prinz wir Maler rechnen darauf, daß das fertige Bild den Liebhaber noch ebenso warm findet, als warm er es bestellte. Wir malen mit Augen der Liebe: und Augen der Liebe müßten uns auch nur beurteilen. Der Prinz. Je nun, Conti warum kamen Sie nicht einen Monat früher damit?

Ich leugne nicht, daß ein schöner Mund, der sich ein wenig spöttisch verziehet, nicht selten um so viel schöner ist. Aber, wohl gemerkt, ein wenig: die Verziehung muß nicht bis zur Grimasse gehen, wie bei dieser Gräfin. Und Augen müssen über den wollüstigen Spötter die Aufsicht führen Augen, wie sie die gute Gräfin nun gerade gar nicht hat. Auch nicht einmal hier im Bilde hat. Conti.

Gnädiger Herr, ich bin äußerst betroffen Der Prinz. Und worüber? Alles, was die Kunst aus den großen, hervorragenden, stieren, starren Medusenaugen der Gräfin Gutes machen kann, das haben Sie, Conti, redlich daraus gemacht. Redlich, sag ich? Nicht so redlich, wäre redlicher. Denn sagen Sie selbst, Conti, läßt sich aus diesem Bilde wohl der Charakter der Person schließen? Und das sollte doch.

Conti mit den Gemälden, wovon er das eine verwandt gegen einen Stuhl lehnet. Ich bitte, Prinz, daß Sie die Schranken unserer Kunst erwägen wollen. Vieles von dem Anzüglichsten der Schönheit liegt ganz außer den Grenzen derselben. Treten Sie so! Vortrefflich, Conti ganz vortrefflich! Das gilt Ihrer Kunst, Ihrem Pinsel. Aber geschmeichelt, Conti; ganz unendlich geschmeichelt! Conti.

Soviel Sie wollen, Conti. Conti. Sollte ich doch nun bald fürchten, Prinz, daß Sie so noch etwas anders belohnen wollen als die Kunst. Der Prinz. O des eifersüchtigen Künstlers! Nicht doch! Hören Sie, Conti; soviel Sie wollen. Fünfter Auftritt Der Prinz. Soviel er will! Ah! schönes Werk der Kunst, ist es wahr, daß ich dich besitze? Wer dich auch besäße, schönres Meisterstück der Natur!

Recht wohl; laßt ihn hereinkommen. Das wird mir andere Gedanken in den Kopf bringen. Zweiter Auftritt Conti. Der Prinz. Der Prinz. Guten Morgen, Conti. Wie leben Sie? Was macht die Kunst? Conti. Prinz, die Kunst geht nach Brot. Der Prinz. Das muß sie nicht; das soll sie nicht in meinem kleinen Gebiete gewiß nicht. Aber der Künstler muß auch arbeiten wollen. Conti. Arbeiten? Das ist seine Lust.

Setzen Sie weg. Was ist das andere Stück? Auch ein weibliches Porträt. Der Prinz. So möcht' ich es bald lieber gar nicht sehen. Ich wünschte, Conti, Ihre Kunst in andern Vorwürfen zu bewundern. Conti. Eine bewundernswürdigere Kunst gibt es, aber sicherlich keinen bewundernswürdigern Gegenstand als diesen. Der Prinz. So wett ich, Conti, daß es des Künstlers eigene Gebieterin ist.

Nicht häßlicher? O das wahre Original! Conti. Und mit einer Miene sagte sie das von der freilich dieses ihr Bild keine Spur, keinen Verdacht zeiget. Der Prinz. Das meint' ich ja; das ist es eben, worin ich die unendliche Schmeichelei finde. Oh! ich kenne sie, jene stolze, höhnische Miene, die auch das Gesicht einer Grazie entstellen würde!

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