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Der Kunstspiegel steckte in einem Guckkasten, und die ganze Kunst war, Bella zu demselben hinzulocken. Cenrio, der den Wurzelmann kannte, übernahm diese Besorgung, ihn und seine Schöne zu dem Guckkasten zu führen, während der Erzherzog verkleidet hinter dem Guckkasten versteckt war; alle eilten an ihren Posten.

Unterweges nahm er zum erstenmal einigen willigen Unterricht in der Dialektik bei Adrian, dem es eine Freude war, als der Prinz den Schluß erfunden hatte: Alle junge Männer sind verliebt, Cajus ist ein junger Mann, also ist Cajus verliebt. Der genannte Cajus war aber unser Erzherzog selbst, der dabei heimlich mit Cenrio lachte.

Cenrio traf den Kleinen noch bei dem Pferderennen; er sagte ihm heimlich ins Ohr, er solle sich den Zorn des Prinzen nicht zu Herzen nehmen, ein geheimer Feind von ihm habe dem Prinzen eine verhaßte Erzählung von seinem Betragen gegen die Schauspieler gemacht; doch sei dieser Eindruck noch zu überwinden, wenn er behaupte, daß er einmal von einem tollen Hunde gebissen sei.

"Cenrio", sagte er, "Wir sind in den Händen von wunderbaren Geistern, wir glaubten mit ihnen zu spielen, und sie spielen mit uns; ich möchte fliehen, aber ich kann nicht, sie ist zu schön!" Cenrio war verwirrt.

Der Prinz meinte, er möchte sich das Wachen und Bewachen ersparen, in seinem Panzerhemde, mit gutem Degen bewaffnet sollte ihm so leicht niemand gefährlich werden; die Ammenmärchen von Geistern schreckten ihn aber nicht mehr. Cenrio verließ das Zimmer.

Es ist bekannt, daß sein späteres politisches Talent in seinen früheren Jahren, die sich ganz zur körperlichen Ausbildung hinneigten, wenig durchschien, er hielt so manches für möglich, was ein andrer bezweifelt hätte, und Cenrio war eben mit Adrian zu beschäftigt, um ihm zu raten, er nahm also die Bitte, als Arzt wieder zu erscheinen, mit einer gewissen Ehrfurcht an, welche die zitternde Frau Nietken sehr überraschte.

Cenrio gehörte zu den verkehrten Fürstenhofmeistern, die jeden ernsten Gedanken wie eine Zugluft von dem verehrten jungen Leben abhalten möchten. Sie wollen sie im Genusse bilden, und der Genuß eines Fürsten ist so beschränkt und die Entsagung so überschwenglich; der Scherz bleibt vor ihrer Tür stehen, und der Ernst herrscht wie ein alter Geist im Schlosse.

Cenrio biß sich lachend auf einen Finger und krümmte vor Lustigkeit den Leib und hob ein Bein auf; der gefährliche Betrug war gelungen, und Adrian hatte die ausgestopfte Puppe für den wahren Erzherzog gehalten, der inzwischen seine lebendige Bella versäumte, um bei der leblosen Puppe Golem Bella an dem Nachgenusse der Liebe, die ihn das erstemal so reich entzückt hatte, zu verzweifeln.

Dürft' ich ein armer Pilger werden, wie wollte ich die Welt durchirren, meine Klagen allen Winden singen und sie aufsuchen, der ich ewig gehöre, und wenn ich sie nicht fände, als Einsiedler in den stillen Kapellen des Monserate vertrauern: Cenrio, das wäre, was ich mir wünschte, und da ich es nicht erreichen kann, da werde ich auch vieles nicht erfüllen, was die Welt von mir will."

Cenrio versprach dem Erzherzoge, in Buik alle Erkundigungen einzuziehen, um das Rätsel zu erklären, und eilte dahin.