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»Eine Truppe des Großveziers Kara Mustafa lagert unweit seit Mitternacht. Sie gehen von Belgrad nach Kékkö und haben um Proviant hereingeschickt. Gerade ihren Brief brachte Pintyö.« »Prächtigrief der Schneider begeistert aus. »Ich gehe ihnen entgegen.« »Sehr gut. Pintyö, lassen Sie für meinen Vater ein Pferd satteln.« »Welches? Den Büßke?« »Der Ráró wird vielleicht besser sein, er ist frommer.

Die Rückkehr einigerSalpetereraus Belgrad, durch die Gnade Maria Theresias, entfachte neue Erhebungen, ein Auflodern der Salpeterersache bis in den Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Anhänger der Albiez, Riedmatter &c. hießenSalpeterer“, die ruhigen Waldbewohner, die sich fügten in die Zeitverhältnisse und Ordnung hielten, wurdenHalunkengescholten und bitter verfolgt.

Viele Jahre später, nachdem ich meine geheimwissenschaftlichen Kenntnisse in den Büchern der Blawatzky, in Kiesewetters Archiv, im Lotus, Luzifer-Gnosis, Flammarion usf. erweitert hatte und mir immer noch ein Gedicht von Goethe oder eine Fuge von Reger erstaunlicher, geheimnisvoller, verehrungswürdiger als alle okkulten Manifestationen erschien, selbst rätselhafter als jene beiden ineinandergeschlossenen intakten Ringe aus hartem Holz, die Zöllner aufbewahrt, traf mich ein neuer Ruf aus der Geisterwelt. Einige jüngere Freunde (daß ich auch einmal mit Leuten, jünger als ich, verkehren werde, hätte ich noch unlängst nicht gedacht. So altert man!) luden mich ein, sie hätten ein Medium unter sich, sie bewegten Tische. Ich geriet in ein schlecht erleuchtetes Zimmer, in dem einige schon aufgeregt warteten, einige von früheren Erlebnissen lachend erzählten oder begeistert. Das Medium, ein sechzehnjähriger starker Bursche, an dem man diese Eigenschaft zufällig entdeckt hatte, rauchte Zigaretten, schien teilnahmslos. Wie ich erfuhr, interessierten ihn die Versuche wenig, und er mußte jedesmal erst sehr gebeten werden, seine Kraft wirken zu lassen. Das alles spielte unter Kameraden, guten Freunden, alle aus reichen Familien, ein Betrug war ausgeschlossen ... Ich fand bereits ein ausgebildetes Zeremoniell vor. Man trat um das Tischchen (ein leichtes war ausgewählt), bildete die Kette, indem man die Hände nur leicht auflegte, die eigenen Daumen, mit dem Nachbar die kleinen Finger verband und nun leicht plaudernd auf die Phänomene harrte, nicht etwa mit Willensanspannung oder Religiosität, denn ausdrücklich wurde ein heiterer Gleichmut als besonders günstig für den Eintritt der okkulten Ereignisse bezeichnet. Man erzählte Witze oder Alltägliches. Dann beugte sich einer, der zum Sprecher für alle ausersehen war, zur Tischplatte hinunter und murmelte: »Ist ein Geist im TischNach mehreren vergeblichen Versuchen zuckte es im Tisch, endlich neigte er sich langsam feierlich zu einer Seite herab. Der Sprecher: »Willst du uns antworten. Ja einmal, Nein zweimal, ich weiß nicht dreimalDer Tisch neigt sich einmal, zweimal, dreimal, und so geht es weiter bis zwölf. Wir schließen daraus, daß der Geist erst um zwölf Uhr erscheinen will. Zwei Stunden lang stehen wir herum und essen Brötchen. Um zwölf wird die Kette geschlossen und sofort meldet sich der Geist. Man sagt ihm das Alphabet vor, und bei dem ihm passenden Buchstaben bewegt sich der Tisch, so erfährt man seinen Namen, seine Wünsche. Es ist eine Frau in Semlin, ihr Kind ist krank, sie bittet uns, für das Kind zu beten. Wir geraten in Aufregung, denn keinem von uns ist es eingefallen, jetzt gerade an Semlin zu denken. Die folgenden Nachrichten sind noch überraschender, machen uns halb toll. »Einen Arzt, schnell einen Arzt« zittert der Tisch. Und unfehlbar geht er seinem eigenen Willen nach, selbst dann wenn alle einen ganz anderen Buchstaben zur Ergänzung des eben diktierten Wortes erwarten, kommt es oft entgegengesetzt. Oft will man nicht das ganze Alphabet aufsagen, nennt den nächsten Buchstaben ratend. Der Tisch rührt sich nicht. Er reagiert auf seine Art und nicht anders. »Können wir dir helfenfragen wir die unbekannte Semlinerin, die auf so seltene Art uns sich genähert hat. »Beten, betenWir sind so erregt, daß wir alle laut zu beten beginnen. »Sollen wir dich weiter fragenDer Tisch gibt ein so heftiges »Ja«, daß er unsern Händen sich entreißend zu Boden stürzt. Das Schwierige ist, in solcher Hitze über die richtige Fragestellung nachzudenken. Endlich nach unsäglicher Mühe, alle Schweißtropfen auf der Stirn, erfahren wir, daß wir an die Polizei telegraphieren sollen. Wohin aber den Arzt schicken? Besonders neugierig sehn wir dieser Antwort entgegen, denn nun mußte die Semlinerin, die uns ihren Namen, ihre Adresse vorhin nicht näher nennen wollte, ihr Inkognito lüften. Die Antwort: »Postamt Belgrad« ... Nun sind unsere letzten Zweifel verstummt, denn keiner hat an Belgrad gedacht, alle schwören, gar nicht so bewandert in der Geographie zu sein; die Landkarte, schnell geholt, zeigt uns erst, daß Belgrad und Semlin einander gegenüberliegen. Eiligst läuft einer von uns zur Hauptpost, es ist drei Uhr nachts, und gibt unser französisch aufgesetztes Telegramm an die Polizeiverwaltung Belgrad auf, die über diesen nächtlichen, so dringenden Wunsch aus Prag, sofort einen Arzt zum dortigen Postamt zu senden, damals sehr erstaunt sein muß. Wir fühlen uns schaudernd dem Wahnsinn nahe, wir verstummen. Nach einer Stunde antwortet der Tisch: »Das Kind ist tot«, ein leises Zittern, das lange anhält, folgt dem letzten Schlag

Denn der alte Storch hatte unter Prinz Eugen gegen den Erbfeind gefochten, und wußte viel zu erzählen von den Schlachten bei Peterwardein und Belgrad, und von der Türken Blutgier und von dem Pascha, den er selber vom Pferd heruntergehauen und seinen Fingerring erbeutet, von Gold und grünem Stein, auf dem ein Spruch in arabischer Schrift gestanden, und der ihm leider von einem Kroaten war gestohlen worden; »denn dieß Gesindel«, so sagte er immer, »stiehlt wie die Elstern, und hat nicht soviel Gewissen, wie diese losen Vögel

Das Urteil gegen die Rebellen aus den Maitagen wurde 1730 zu Waldshut, wohin die Salpeterer gelockt wurden, vollzogen: Thoma in Dogern an den Pranger gestellt, auf Lebenszeit in die Festung Belgrad verbannt, und sein Name schandenhalber in Stein eingegraben. Andere kamen nach Ungarn und Siebenbürgen, auch nach Breisach und wurden eingekerkert.

Es ist ein grünes Meer mit zwei Ausgängen, dem einen bei Gran und Weitzen, dem andern zwischen Belgrad und Widdin. Man glaubte die verschiedenen Welttheile zu charakterisiren, indem man sagte, Europa habe *Heiden*, Asien *Steppen*, Afrika *Wüsten*, Amerika *Savanen*; aber man stellt damit Gegensätze auf, die weder in der Natur der Sachen, noch im Geiste der Sprachen gegründet sind.