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Ach ja! Beatens Herz ist willig und bereit, Die Welt mag noch soviel an ihr zu tadeln finden. Nicht nur den Lebenden nützt ihre Mildigkeit; O nein! Sie weiß sich auch die Toten zu verbinden. Wenn wird ein Kind zur Gruft gebracht, Um dessen Sarg ihr Kranz sich nicht verdient gemacht? Wenn sprechen nicht die Leichengäste: Beatens Kranz war doch der beste! Welch schönes Kruzifix!

ROSMER. Sie betrachtete unser Verhältnis mit den Augen =ihrer= Liebe. Beurteilte es nach =ihrer= Art zu lieben. Natürlich. Beate konnte nicht anders urteilen. REBEKKA. Aber wie kannst du =dich= anklagen wegen Beatens Irrtum! ROSMER. Weil sie mich, in =ihrer= Weise, liebte, ging sie in den Mühlbach. =Die= Tatsache, Rebekka, steht fest. Darüber komm ich niemals hinweg.

ROSMER. Weil ich bei Beatens Lebzeiten noch selbst mit mir und meinen Zweifeln kämpfte. Und diesen Kampf hab ich in vollster Einsamkeit und Verschwiegenheit durchgekämpft. Ich glaube, nicht einmal Rebekka

Schon zu Beatens Lebzeiten warst du es, der ich all meine Gedanken gab. Du allein warst es, nach der mich verlangte. Bei dir nur empfand ich diese ruhige frohe wunschlose Glückseligkeit. Wenn wirs richtig bedenken, Rebekka: unser Zusammenleben begann wie eine süße heimliche Kinderverliebtheit. Ohne Verlangen und ohne Träumerei. Sage mir: empfandest du es auch in solcher Weise?

KROLL. Ich! REBEKKA. Ja Sie! indem Sie ihm den Wahn in den Kopf setzten, er wäre schuld an Beatens schrecklichem Ende. KROLL. Ah, es hat ihn also doch gepackt? REBEKKA. Das können Sie sich doch denken. Ein so weiches Gemüt

Der schnupperte. Beim »General Finkenkeller« aber stand stramm, hochaufgerichtet ein Soldat, ein Riesenkerl. Der stieß den langen Schleppsäbel immer eigensinnig klirrend auf das Pflaster. Er sang dazu und kommandierte laut. Plötzlich war er an Beatens Seite, hatte den Arm um sie gelegt, der kalt war und eisern, wie eine Klammer.

Nun höre. Seit länger als einem Jahr, seit dem Tage, da Beate uns verließ, haben Rebekka West und ich immer hier =allein= auf Rosmersholm gelebt. All diese Zeit hast du Beatens Anklage gegen uns gekannt. Aber niemals hab ich auch nur einen Augenblick bemerkt, daß du an unserm Zusammenleben Anstoß genommen hättest.

O, ich weiß nicht, was ich dir antworten soll. ROSMER. Und dies innre Leben ineinander und für einander hielten wir für Freundschaft. Nein, Rebekka, unser Verhältnis war eine geistige Ehe vielleicht gleich von den ersten Tagen an. Darum hab ich mich mit einer Schuld belastet. Ich hatte kein Recht dazu, durfte nicht, Beatens wegen. REBEKKA. Du durftest nicht glücklich sein? Glaubst du das, Rosmer?

REBEKKA. Es wird keine Niederlage. ROSMER. Doch, doch! Niemals wirst dus über dich bringen, Beatens Weg zu gehen. REBEKKA. Das glaubst du? ROSMER. Niemals. Du bist nicht wie Beate. Du stehst nicht unter der Herrschaft einer verpfuschten Lebensanschauung. REBEKKA. Aber ich befinde mich jetzt in der Gewalt der Rosmerschen Lebensanschauung. Was ich verbrochen, das muß ich sühnen.

Der Platz der Toten darf nicht länger leer bleiben. REBEKKA. Ich an Beatens Stelle