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Aktualisiert: 27. Juni 2025


Da war aber auch noch jedesmal ein Kandidat, der bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit auf die Juden schimpfte, sonst aber keine geistige Regsamkeit erkennen ließ. In Asmussens Herzen war die Stelle noch sonnenwarm, an die er vor Jahren Lessings Gedicht von Nathan dem Weisen gedrückt hatte. Der Kandidat war ihm furchtbar zuwider.

Wenn sie dann nach der hochnotpeinlichen Prüfung an die Elbe hinunterwanderten, sich in den Sand streckten und die Schiffe kommen und gehen sahen, wenn Hilde heimlich herbeischlich, ihr Gesicht leise über das seine neigte und ihn küßte, wenn dann alles Glück der Kindheitserinnerung mit dem Glück der Gegenwart in Asmussens Herzen zusammenschmolz, dann mußte er laut oder schweigend ein Dankgebet sprechen.

Ludwig Semper, das wußte er, so leer ihm das Haus ohne seinen Asmus werden mochte, würde Asmussens Erwählte willkommen heißen, bevor er sie gesehen; aber Rebekka –? Mütter sind eifersüchtig, und überdies war er erst 23 Jahre! Sie wird schelten, dachte er. Aber sie schalt nicht; sie schüttelte nur den Kopf und sagte: »Junge, Junge, du bist ja noch so jung

Ein Leutnant der Reserve erläuterte Plan und Idee der am Morgen unternommenen Felddienstübung, und er machte das so fein, so frisch und so klar, daß Asmussens Schulmeisterherz vor Freuden hüpfte. »Wenn das kein Schulmeister ist, so will ich Erzbischof seindachte Asmus, und als die Entladung aus dem Dienste in der Kantine mit einem gemeinsamen Trunk gefeiert wurde, kam Asmus in die Nachbarschaft desselben Leutnants, der sich bald als Gymnasiallehrer #Dr.# Rumolt zu erkennen gab.

Endlich, um sieben Uhr abends erschien ein Sergeant und erklärte ihnen, sie könnten nach Hause gehen. Denn die Schulamtskandidaten durften zu Hause schlafen und essen. Am andern Morgen ging es endlich los. Der Sergeant Greifenberg trat vor die Front von Asmussens Abteilung und hielt eine Rede.

Asmussens Brüdern, Johannes und Alfred, hatte dies Land schon oft vor der Seele gestanden als ein Bereich, wo man aus dem ewigen Schuften und Sorgen herauskomme, wo brauchbare Arbeit einen reichlichen Lohn finde. Der Entschluß, dahin auszuwandern, war immer wieder verschoben worden; denn diese Heimat mit all ihrem Schuften und Sorgen übte ihre stille Kraft.

Trotz dieser außerordentlichen Anstrengungen schnitt Asmussens Klasse bei der Osterprüfung vortrefflich ab, und ein angesehener Spezialist des Rechenunterrichts sagte: »Die Klasse rechnet besser als die meineAuch Herr Drögemüller fand nicht das geringste zu erinnern; aber Frieden konnte er darum doch nicht halten.

Unter diesen andern war Wiedemann, ein langer Jüngling mit der Stimme einer alten Tante, den Bewegungen einer Raupe und feuchtkalten Händen. Asmussens Hände waren trocken und sehr warm, fast heiß. Zwischen solchen Menschen steht etwas, was nicht zu überwinden ist. Asmus konnte gegen diesen Kameraden nicht freundlich tun; aber Wiedemann tat freundlich.

»Na, nu’ mach flink, Junge, mach flinkdrängte der Hauptlehrer. Lohmann packte widerstrebend seine Sachen und folgte Herrn Drögemüller; aber als er nun Sempern die Hand zum Abschied geben sollte, warf er alles, was er trug, auf den Boden, umklammerte Asmussens Bein und schrie: »Ick will bi di blieben! Ick will bi di bliebenAsmussen wurde es wunderlich ums Herz.

Der Gelehrte, ein Gentleman, fragte gleichwohl mit verbindlichem Dank nach seiner Schuldigkeit. Vor Asmussens Phantasie stieg wie eine Leuchtkugel ein funkelndes Fünfmarkstück auf; aber er ließ sich grundsätzlich nicht übergentlemannen und sagte, es sei eine Gefälligkeit, für die er kein Honorar beanspruche. »Nun, dann werd’ ich es auf andere Weise gutzumachen versuchensagte der Doktor.

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