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Hier, wie anderswo, hatten Zwang der Umstände, Einflüsse von außen und innen und jene Schwäche, die sich aus natürlicher Rücksicht, weichherzigen Anwandlungen und Nützlichkeits-Erwägungen zusammensetzt, bewirkt, daß derselbe Mann, der von allen Knoops bis dahin verabscheut worden war, den für immer aus ihrer Nähe zu entfernen, ihr fortwährendes Sinnen und Trachten gewesen, nunmehr im Hause wieder verkehrte und als berechtigtes Familienmitglied behandelt wurde.

Abseits, in einer ähnlichen, kleinen Hütte, lag der Herzog im tiefen Schlaf. Ich selber saß davor, bei glimmenden Kohlen, in allerlei schweren Gedanken, auch in Anwandlungen von Bedauern über mancherlei Unheil, das meine Schriften angerichtet.

Aber diese modernen Stücke, in denen Personen zweierlei Geschlechts in Prunkgemächern, vollgepfropft von weltlichem Tand, zusammengesteckt werden, diese schamlosen Bühnenmätzchen, dieser Kostümluxus, diese Lichtvergeudung, dieser Feminismus, alles das hat keine andre Wirkung, als daß es leichtfertige Ideen in die Welt setzt, schändliche Gedanken und unzüchtige Anwandlungen.

Sie war gesetzlich, eventuell unter polizeilichen Maßregeln zur Resignation gezwungen, bekam keinen Napf mehr, keine Speise, kein Geld. Oft glaubte er, auf dem Sofa liegend, ihr Winseln, ihr langgezogenes Stöhnen zu hören. Das Selbstbewußtsein des Herrn Michael stieg in ungeahnter Weise. Er hatte manchmal fast Anwandlungen von Größenwahn. Niemals verfloß sein Leben so heiter.

Doch liess er sich von solchen vernunftwidrigen Anwandlungen nicht verleiten, sondern der ›direttissimo‹ brachte ihn gradewegs nach Rom, wo ihn bereits vor der Einfahrt in den Bahnhof die alte Welt mit den Trümmerresten des Tempels der Minerva Medica in Empfang nahm.

Der Satyrchor des Dithyrambus ist die rettende That der griechischen Kunst; an der Mittelwelt dieser dionysischen Begleiter erschöpften sich jene vorhin beschriebenen Anwandlungen.

Agathe legte Pelzmantel und Pelzhaube ab, strich ihre Frisur glatt, rückte einen der winzigen Lehnstühle zum Ofen und ließ sich darauf nieder. »Was willst du mir also sagenbegann sie trocken. Sylvesters Stirn verfinsterte sich. »Das ist eine ihrer Anwandlungen von hölzerner Verstocktheitdachte er ärgerlich.

Likowski, im Gemüt infolge der letzten Wochen ein wenig mürbe, war eigentlich ganz weichso etwas wie Reue wollte ihn ankommen, daß er früher nicht doch ... Aber Unsinnweg mit solchen Anwandlungen! Selbst eine Klara konnte ihn nicht wankend machen: weder Weib noch Kind sollten Anspruch an sein Leben habendas gehörte einer großen Aufgabe allein! Eine Familie gründennein!

Ich schrieb diese Ausbrüche von Haß ihrer zerrütteten Gesundheit und ihrem Unglück zu ... Diese feindseligen Gefühle wären allerdings auch mit den seltsamen, mir selbst unbegreiflichen, bösen und verbrecherischen Regungen zu erklären gewesen, die sich manchmal in mir regten ... Doch solche Anwandlungen fielen nicht mit den Augenblicken ihres Hasses zusammen.

Es braucht hier kaum der besonderen Hinweise: denn es handelt sich hier um das einheitliche immer wiederkehrende intellektuelle Motiv, aus dem das Ganze der Kantischen Ethik hervorgegangen ist. »Verstand, Witz und Urteilskraft« so heißt es in der »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« »und wie die Talente des Geistes sonst heißen mögen, oder Mut, Entschlossenheit, Beharrlichkeit im Vorsatze, als Eigenschaften des ~Temperaments~, sind ohne Zweifel in mancher Absicht gut und wünschenswert; aber sie können auch äußerst böse und schädlich werden, wenn der Wille, der von diesen Naturgesetzen Gebrauch machen soll und dessen eigentümliche Beschaffenheit darum ~Charakter~ heißt, nicht gut istDieser sittliche Grundwert des »Charakters« kann nur im Widerstreit zu dem Spiel der Affekte und Gefühle gewonnen werden, die, so edel, so erhaben sie sich auch dünken mögen, sich doch zuletzt als bloße »Anwandlungen« und »Aufwallungen« ohne dauernde und fortwirkende Kraft erweisen.