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Gleichfalls homerisch ist die Detailschilderung des Anschirrens der Pferde: Hermann eilte zum Stalle sogleich, wo die mutigen Hengste Ruhig standen und rasch den reinen Hafer verzehrten u. s. w. Auch hier liegt in der Anwendung homerischer Formen auf die Stallgeschäfte eines heutigen Burschen ein Zug ironischer Schalkhaftigkeit.

Nach einer ganz homerischen Beschreibung des Anschirrens der Pferde folgt die Fahrt ins Dorf. Hermann hält die Pferde im Schatten der Linde und die beiden Hausfreunde gehen nach Erkundigung aus. Wir begleiten sie in das Gewühl der Menschen, von dem wir eine episch ausführliche niederländische Genreschilderung erhalten. Nachdem wir uns Schritt vor Schritt der politischen Sphäre genähert, stehen wir endlich betrachtend vor dem furchtbaren Ereignis der Revolution und des Krieges, welches allen stillen Naturbildungen den Untergang droht, um die Welt aus Nacht und Chaos nach Vernunftprinzipien neu zu gestalten. Hermanns Liebe tritt für einen Augenblick zurück, aber nur um sich auf dem nun sich zeichnenden düstern Hintergrund desto heller abzuheben. Aus der Tiefe der Auflösung selbst wird die ewig wirksame Bildungskraft von neuem die Familie hervortreiben. In dem verworrenen Zuge der Flüchtlinge, in der Schilderung des Richters tritt uns Auflösung aller sittlichen Bande, Zerrüttung entgegen, aber, wie gewaltig auch der furchtbare Sturm der Geschichte die Wohnungen des Privatgeistes niederwerfe, immer wieder faßt der Mensch von neuem Fuß, knüpft neue Bande, steckt neue Grenzen des Besitzes aus und gründet feste Anstalten, in die er den Inhalt des Gemütes gießt. Die Revolution tritt uns nahe, aber nur damit antipolitisch und antikommunistisch die Privatexistenz, die Familie, das Eigentum sich bewähre und aus der Zerstörung neu erzeuge. Als das Symbol dieser in der Menschheit wohnenden Naturmacht wird uns Dorothea erscheinen, sie, die Flüchtige, Elternlose, des väterlichen Hauses, des Bräutigams Beraubte, die in den Krieg und die Verwirrung als ein hilfloses Mädchen Verschlagene, die dennoch, wo sie auch ist, sorgend und weiblich durch Rat, Pflege und Hilfeleistung eine Sphäre der Liebe um sich zieht, die endlich als künftige Gattin und Mutter in einen neuen Familienkreis einzieht, den sie durch ihre Einkehr vollendet und abschließt. Gleich bei den ersten Schritten, die die beiden Freunde unter die Menge thun, treffen sie diese in Streit: die Männer drohen einander, die Weiber mischen sich schreiend ein. Das häßliche Bild wird aber rasch vor den Augen weggezogen und es folgt eine versöhnende patriarchalische Szene. Ein langes Zwiegespräch zwischen dem Pfarrer und dem ehrwürdigen Richter der Gemeinde füllt den Schluß des fünften und den Anfang des sechsten Gesanges. Wir erhalten eine Schilderung des Verlaufes der Revolution, der Freiheitsbegeisterung, der darauf folgenden Enttäuschung, der Greuel des Krieges; wir hören von Dorotheens heroischer Selbstverteidigung. Unterdes hat der Apotheker das Mädchen aufgespürt und zieht den geistlichen Herrn mit fort. Wir blicken mit beiden durch die Lücke des Zauns und sehen zum erstenmal Dorotheen. Nachdem wir soeben alle Zerrüttung des Krieges durchlebt, nachdem wir voll Bewunderung und Entsetzen von der That der männermordenden Jungfrau (ἀνδροκ