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Das indische Epos ist zu überwiegend spezifisch: das Menschliche kann nicht durchbrechen. Das Nibelungenlied hat inneres Mark. Auch in ihm ist substanzieller Gehalt in Bezug auf Familie, Gattenliebe, Vasallentum, Diensttreue, Heldenschaft; dennoch ist die ganze Kollision eher dramatisch und tragisch als episch.

Diese selbst ist wiederum dreifacher Art, da sie die Geschichte entweder in vergangenen Begebenheiten erzählt oder in gegenwärtigen Handlungen vorführt oder endlich als bedeutungsvolle Vorgänge darstellt: die erste Art der Poesie ist episch, die zweite dramatisch, die dritte parabolisch, wie die Gleichnisse, Fabeln und Mythen, die halb zur Veranschaulichung, halb zur Verhüllung moralischer und religiöser Wahrheiten dienen.

October 1797: "Ich bin fest überzeugt, daß die Fabel vom Tell sich werde episch behandeln lassen, und es würde daher, wenn es mir, wie ich vorhabe, gelingt, der sonderbare Fall eintreten, daß das Mährchen durch die Poesie erst zu seiner vollkommnen Wahrheit gelangte, anstatt daß man sonst, um etwas zu leisten, die Geschichte zur Fabel machen muß.

Auch Dorotheens bäuerliche Tracht ist noch so bunt sinnlich, daß sie Stück für Stück an zwei Stellen des Gedichts vom Dichter beschrieben, daß das Mädchen auf ganz episch primitive Weise nach ihr erkannt und beurteilt werden konnte. Bei alle dem sind es nicht bloße Bauern, die wir vor uns haben; sie sind nicht wie diese stumpfsinnig auf das nächste sinnliche Dasein gerichtet.

Arthur Schnitzlers Versuch zu einem Wiener Roman großen Stiles, "Der Weg ins Freie", ist in der episch bedeutungslosen Umwelt des Literaten- und Judentums zergangen. Ein Arbeiterroman gleich der Bedeutung von Zolas "Germinal" ist uns nicht geworden.

Sobald dieses instinktive Abstandsgefühl dessen Stärke sehr wesentlich zur vollständigen Lebensimmanenz, zur »Gesundheit« der Epopöe beiträgt fehlt, wird die Beziehung der subjektiven Welt zur objektiven paradox; wegen der Verengerung der handelnden, der episch in Betracht kommenden Seele, wird für diese die Welt, als Substrat ihrer Taten, ebenfalls eine engere, als sie in Wirklichkeit ist.

Dabei hatte sie die unglückliche Gewohnheit angenommen, das, was sie vortrug, mit Gesten zu begleiten, wodurch man das, was eigentlich episch und lyrisch ist, auf eine unangenehme Weise mit dem Dramatischen mehr verwirrt als verbindet.

Er wollte dienen, erforschter Not wirkend begegnen, nicht unterliegen, auch im Menschlichsten, Natürlichsten nicht; er hatte seine leuchtenden Muster, denen er nachzufolgen gesonnen war; »nicht lyrisch, sondern episch soll unsere Existenz sein«, war sein etwas weitgreifendes Wort. Justus Richter bekämpfte dies, wo er konnte, aber nicht immer mit schlagenden Argumenten.

Ist der erste Teil mehr episch gehalten, indem er auf Empfindungen zurückgeht, die Faust nicht zum ersten Mal bewegen, so gibt der zweite solche, die ihn mit aller Gewalt im Augenblick ergreifen. Der Übergang zu dieser daher lyrisch gehaltenen Partie geschieht anscheinend ganz äußerlich dadurch, daß das Mondlicht in Fausts Zimmer fällt.

Und aus diesem resigniert-mannbaren Gefühl entsteigen die episch echtgeborenen, weil Taten erweckenden und aus Taten entsprossenen Zeiterlebnisse: die Hoffnung und die Erinnerung; Zeiterlebnisse, die zugleich Überwindungen der Zeit sind: ein Zusammensehen des Lebens als geronnene Einheit ante rem und sein zusammensehendes Erfassen post rem.