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Gleichfalls homerisch ist die Detailschilderung des Anschirrens der Pferde: Hermann eilte zum Stalle sogleich, wo die mutigen Hengste Ruhig standen und rasch den reinen Hafer verzehrten u. s. w. Auch hier liegt in der Anwendung homerischer Formen auf die Stallgeschäfte eines heutigen Burschen ein Zug ironischer Schalkhaftigkeit.

Phantasielose Rezensenten der alten Schule fanden es bei Erscheinen des Gedichts zu niedrig, daß Dorothea die Ochsen treibt, Wasser holt, sich als Magd verdingt. Aber gerade dies Bild Dorotheens neben den Ochsen mit dem Stabe ist wie das der Wasserschöpfenden von rührender homerischer Einfalt und Menschlichkeit.

Die Darstellung hat keinen individuellen Reichtum, keine lebendige Anschaulichkeit; sie verliert sich ins Harte, Wilde, Grausame; die Charaktere gleichen in ihrer abstrakten Schroffheit mehr rohen Holzbildern, als daß sie der menschlich ausgearbeiteten geistvollen Individualität homerischer Personen vergleichbar wären.

Die Magerkeit des Körpers, Beineberg selbst pflegte die stahlschlanken Beine homerischer Wettläufer als sein Vorbild zu preisen, wirkte auf ihn durchaus nicht in dieser Weise. Törleß hatte sich darüber bisher noch nicht Rechenschaft gegeben und nun fiel ihm im Augenblicke kein befriedigender Vergleich ein.

Ich wende ein: wenn selbst ein homerischer Held satt wird »des Schlafes sogar und der Liebe, auch des Gesanges und fröhlichen Reigentanzes«, was für Gefühle und Müdigkeiten soll da erst unsereiner zu registrieren haben?

Aber derselbe Dichter, der in der Iphigenie die antike Formschönheit mit der modernen Unendlichkeit des Gefühls zu vermählen und die Nebel nordischer Phantastik mit griechischer Sonnenheiterkeit zu durchleuchten gewußt hatte, der in unserm Epos den Geist homerischer Einfalt durch eine ganz moderne Welt wehen ließ, demselben war es vorbehalten, auch den heroischen und elegischen Vers der Alten nach Klopstocks und Vossens mühevoller, nicht immer glücklicher Anstrengung mit so leichter Aneignung in unsre Sprache zu verpflanzen, daß es schien, er habe derselben von jeher angehört.

Ist es nicht wirklich, als befände man sich da viele Meilen südlicher in einem jener Klippennester am Busen von Salern, wo noch Abkömmlinge der griechischen Kolonisten in homerischer Unbekümmertheit ihre Tage hinleben? Derselbe schöne Menschenwuchs, dieselbe vorsündflutliche Kochkunst und ein urweltlicher Schmutz, der in allen Ecken bergehoch versteinert.