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Aktualisiert: 22. Juni 2025


Immer sind es noch dieselben Und doch anders, furchtbar anders, Und mir selbst nicht ähnlicher Als ein Lebend'ger seiner Leiche. Weit reißt es die Augen auf Starrt nach mir, und mit dem Finger Droht es warnend gegen mich. Günther. Weh, die Ahnfrau! Ahnfrau! Ahnfrau? Günther.

Ja, die Ahnfrau Eures Hauses, Jung und blühend noch an Jahren, Berta, so wie Ihr geheißen, Schön und reizend, so wie Ihr, Von der Eltern Hand gezwungen, Zu verhaßter Ehe Bund, Sie vergaß ob neuen Pflichten Langgehegter Liebe nicht; In den Armen ihres Buhlen Überfiel sie der Gemahl.

In kleiner Entfernung von ihnen war das Grab der Ahnfrau eröffnet und stand neben demselben ihr irdisches Kleid im Sarge auf einer Tragbahre; nicht weit von diesem aber bei jenen Kräutern, die bei dem Begräbniß Gallina's so großes Beileid bezeugt hatten, stand die Erscheinung von acht altfränkisch festlich gekleideten Jungfrauen, sie waren mit Kräutern bekränzt und mit einem Orden an amaranthfarbigem Band geschmückt.

Dann schaute Urgockel das Brautpaar sehr gebieterisch an und fuhr fort: "Was euch ist recht, das ist mir billig, Ihr wollet zwei und zwei hier seyn, Und drum in Zukunft nicht mehr will ich Das ein mal eins hier seyn allein; Dreh, Gackelei den Ring und führe Die Ahnfrau her mit Sang und Klang; Bleibt Wahrheit immer vor der Thüre, Wird Zeit und Mährchen stäts zu lang."

Es ist eine alte geheimnisvolle Sage mit diesen Steinen verbunden; es heißt, die wahren, heiligen Gnaden-Kleinode, habe schon Rebecka auf ihren Schultern getragen, sie seyen wunderthätig, die Ahnfrau habe sie mit ins Grab genommen, um ihre Nachkommen vor Gefahren zu hüten, und jene, welche diese trügen, seyen gewöhnliche Edelsteine; das mag wohl auch so seyn, denn Mutter Hinkel trug diese Kleinode auch, seit sie Gräfin von Vadutz ward, aber ich habe sie dadurch nie Wunder wirken sehen.

"Ach," sprach Kronovus, "du mußt helfen Gackeleia, wir wollen fleißig im Garten arbeiten." Gackeleia hatte Thränen in den Augen und nickte still. So standen sie und sahen den Leib der Ahnfrau an, der ernst und ehrwürdig und doch so lieblich mit seinem Brautkleid in dem Blumenbettchen ruhte. Keine Spur von Verwesung entstellte die rührende Gestalt.

Manches steht uns noch bevor, Wandelt doch die Ahnfrau wieder; Und man weiß aus alten Zeiten, Daß das Großes zu bedeuten, Schweres anzukünden hat, Unglück oder Freveltat! Berta. Unglück oder Freveltat? Unglück, ach und Freveltat. Reichte nicht das Unglück hin Dieses Dasein zu vernichten, Warum noch den schweren Frevel Laden auf die wunde Brust?

Als alle Ordensgespielinnen ihre Pflicht gelöst und die acht Bänder anfassend, zur Rechten und Linken des Blumensarges standen, erhoben Gackeleia und Kronovus die beiden vorderen, Gockel und Hinkel die beiden hinteren Stangen der Tragbahre und zogen mit dem Blumensarge der Kapelle zu. Der Geist der Ahnfrau folgte seinem eignen Leibe zu Grab. Es war ein Anblick von der rührendsten Erhabenheit.

Im Hintergrunde das hohe Grabmal der Ahnfrau mit passenden Sinnbildern. Rechts im Vorgrunde eine Erhöhung, mit schwarzem Tuch bedeckt. So! Hier bin ich! Mutig! Mutig! Schauer weht von diesen Wänden, Und die leisgesprochnen Worte Kommen meinem Ohre wieder Wie aus eines Fremden Mund.

Die meiste Liebe widmete Eugenie dem Vermächtnis der würdigen Ahnfrau, weshalb der Oheim öfters merken ließ, es dürfte wohl einst eigens in ihre Hände übergehen. Desto schmerzlicher war es dem Fräulein denn auch, als der Baum im Frühling des vorigen Jahres, den sie nicht hier zubrachte, zu trauern begann, die Blätter gelb wurden und viele Zweige abstarben.

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