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Desdemona. Ein Mann, der bisher sein ganzes Glük auf eure Freundschaft gebaut hat; der Gefahren mit euch getheilt hat Othello. Das Schnupftuch. Desdemona. Wahrhaftig, ihr seyd zu tadeln Othello. Hinweg! Eilfte Scene. Aemilia. Wie? Ich glaube der Mann ist eifersüchtig? Desdemona. So hab' ich ihn noch nie gesehen. O ganz gewiß ist etwas ausserordentliches in diesem Schnupftuch.

Desdemona. Wie, sie spricht ja gar nichts. Jago. Wahrhaftig, nur zuviel; ich find' es immer, wenn ich gerne schlafen möchte; vor Euer Gnaden, da glaub' ich selber, daß sie ihre Zunge ein wenig in ihr Herz stekt, und nur in Gedanken keift. Aemilia. Ihr habt wenig Ursache so zu reden. Jago.

Soll ich gehn und euern Schlaf-Rok holen? Desdemona. Nein, steke mich hier ab; dieser Lodovico ist ein recht artiger Mann. Aemilia. Ein sehr hübscher Mann. Desdemona. Er spricht gut. Aemilia. Ich kenn' eine Dame in Venedig, die um einen Druk von seiner Unterlippe eine Wallfahrt ins Gelobte Land gemacht hätte. Ich bitte dich, mache hurtig, er wird alle Augenblike wiederkommen.

Mein Gemahl soll keine Ruhe haben, bis er sich ergeben wird; er soll Tag und Nacht nichts anders hören, ich will ihn bis in sein Bette damit verfolgen, und er soll nichts sagen noch thun können, wovon ich nicht den Anlas nehme, ihn an Cassio's Gesuch zu erinnern; sey also ruhig, Cassio; deine Sachwalterin soll eher das Leben lassen, ehe sie deine Sache aufgeben soll. Vierte Scene. Aemilia.

Wie, was bedeutet das, General? Aemilia. O, seyd ihr auch da, Jago? Ihr habt es weit gebracht, daß die Leute ihre Mordthaten auf euern Hals schieben. Gratiano. Was soll dieses bedeuten? Aemilia. Wiedersprich diesem Bösewicht, wenn du ein Mann bist; er giebt aus, du habest ihm gesagt, seine Frau sey untreu gewesen: Ich bin gewiß, du hast es nicht gesagt; du bist kein solcher Bube!

Nein; lebt wohl, mein Gemahl. Othello. Lebe wohl, meine Desdemona, ich will gleich folgen. Desdemona. Aemilia, komm; seyd wie es euch eure Laune eingiebt, ihr mögt seyn wie ihr wollt, so bin ich gehorsam. Fünfte Scene. Othello. Anmuthsvolle Spizbübin! Verderben erhasche meine Seele, wenn ich dich nicht liebe und wenn ich dich nicht mehr liebe, so ist die Welt wieder zum Chaos worden. Jago.

Ich bitte euch dem ungeachtet, wenn ihr anders glaubt daß es schiklich sey, und wenn es sich thun läßt, mir Gelegenheit zu verschaffen, daß ich ein paar Worte mit Desdemonen allein sprechen könnte. Aemilia. Ich bitte euch, kommt herein; ich will euch an einen Ort führen, wo ihr Gelegenheit haben sollt, ihr alles zu sagen was ihr auf dem Herzen habt. Cassio. Ich bin euch sehr dafür verbunden.

Aber alles was ich durch meine Freymüthigkeit erhielt, war, daß ich mir seinen Unwillen zuzog. Ihr müßt euch noch ein wenig gedulden; was ich thun kan, das will ich: Und ich will mehr als ich Herz hätte für mich selbst zu thun. Laßt euch das genug seyn. Jago. Ist der General zornig? Aemilia. Er gieng nur erst von hier fort, und, versichert, er ist in einer seltsamen Gemüths-Unruhe. Jago.

Nein, bey diesem himmlischen Licht! Aemilia. Ich bey diesem himmlischen Licht auch nicht; es liesse sich eben so gut im Dunkeln thun. Desdemona. Wolltest du eine solche That um die ganze Welt thun? Aemilia. Die ganze Welt ist gleichwol ein hübsches ansehnliches Ding, es wär' ein feiner Preis für ein so kleines Verbrechen. Desdemona. Bey meiner Treu, ich denke, du thätest es nicht. Aemilia.

Wenn ein solcher Mann ist, so vergeb ihm der Himmel! Aemilia. Ein Strik vergeb ihm! Und der Teufel nag' ihm seine verdammten Knochen ab! Warum soll er sie eine Hure heissen? Wer soll denn ihr Buhler seyn? Wo? wann? wie? Wo ist auch nur eine Wahrscheinlichkeit davon? Der Mohr ist durch irgend einen galgenbübischen Schurken, irgend einen elenden nichtswürdigen Erzlotterbuben belogen worden.