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Aktualisiert: 12. Juni 2025
Abdallah. Werd' ich aber mit Zulma glücklich sein? Omar. Hör' ich diesen Zweifel aus Abdallah's Munde? Von denselben Lippen, die neulich in trunkener Wonne nicht Worte fanden? Oder ist es nur Schwachheit, die aus dir spricht?
Es war ein kalter fester Blick, der sich unauslöschlich mit dem fürchterlichen Worte Fluch in Abdallah's Gedächtniß grub; bei diesem Blicke kehrte plötzlich wie ein Blitzstrahl die sonderbare Unbekanntschaft mit Omar in seine Seele zurück, als dieser hereintrat.
Abdallah stand ohne Bewegung, ohne Leben, sein Gesicht war todtenbleich, alle Glieder in einer fürchterlichen Erschlaffung erstarrt, man sahe kaum, daß er Athem holte. Verloren! verloren! schrie er dann plötzlich. Er schwieg wieder, alles war still, nur zuweilen tönte ein abgerissener brüllender Schrei Abdallah's durch den Saal.
Abdallah stand vor dem Pallast des Sultans und sahe mit brennenden Augen nach den Fenstern des Altans hinauf, er sahe Zulma, sie blickte verstohlen hinter einem zurückgezogenen Vorhang auf die Straße, kaum aber sahe sie Abdallah's Gestalt, als sie sogleich schnell und erblassend zurückflohe.
Die schöne Landschaft, mit all den lieblichen Träumen, die über ihr hingen, vermischte sich nach und nach mit den Gedanken Abdallah's; er hatte sich schon den Spielen seiner Einbildungskraft überlassen, als er noch zu denken glaubte.
Ich schwöre nicht! schrie Raschid auf, von mir Schändlicher! für Zulma ring' ich mit dir um Leben und Tod. Er versuchte es, sich mit allen Kräften aus Abdallah's Armen zu schleudern, aber dieser drängte ihn zu fest an sich, Raschid biß ihn mit den Zähnen wüthend in den Arm, um sich frei zu machen.
O! rief er aus, gieb mir meine glückliche Unwissenheit zurück, Omar, laß mich wieder zum Kinde werden, wie ich war, mein Geist ist zu schwach für diese Last, er seufzt gekrümmt unter der drückenden Bürde. Raschid trat itzt zu ihm herein. Er war kein Freund Abdallah's, aber einer von den angenehmen Gesellschaftern, an die der Jüngling sich so leicht schließt und sie eben so leicht wieder verliert.
Sie gingen mit einander, in Abdallah's Busen lag es zentnerschwer, er wollte zu reden anfangen und schwieg dann wieder furchtsam. Endlich umarmte er den Freund noch einmal glühend: Raschid! Raschid! rief er, du bist ein Mensch, nicht wahr, es schlägt ein fühlendes Herz in dieser Brust? deine Seele ist für Mitleid nicht taub, o sprich! nur ein Wort der tröstenden Linderung! Raschid.
Das Gastmahl war indeß angeordnet, die Lichter glänzten in helleren Schimmern, das Gewühl verlor sich itzt, man ordnete sich und setzte sich an den Tisch. Zulma saß zur Linken Abdallah's, Omar zur Rechten. Man aß und alle waren froh und vergnügt, Sklavinnen tanzten, sangen und spielten auf Guitarren und Theorben, andre schlugen kleine Handpauken, andre Cymbeln.
Er ist rasend! schrie Ali laut und ein plötzlicher Schreck fiel auf alle herab, sie entflohen hinweggejagt, Abdallah's Augen funkelten, er wollte Zulma mit Gewalt zurückhalten, sie riß sich mit einem lauten Geschrei von ihm los, und ließ ihren Schleier in seinen Händen; schäumend warf er ihr brüllend seinen Dolch nach, er fuhr in die Wand.
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