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Wie sie da sahn den Rachs, den Thron des Rostem, leer Von Rostem, eilten sie mit Klaggeschrei zum Heer, Mit lautem Klaggeschrei: Tehemten ist nicht mehr! Dahin ist Irans Hort! Rachs ist von Rostem leer! Da kam ein Schreck aufs Heer, und wie ein Sturm das Meer Bewegt, bewegte sie die Botschaft, dumpf und schwer. In Aufruhr kam das Heer, und Alles trat in Wehr.

Doch was bemühest du die alten Heldenglieder Zu mir? Tehemten sprach: Gib meine Kraft mir wieder! Bis heute kam ich aus mit dem, was ich gespart; Das Ganze brauch ich heut; gib her, was du bewart! Da sprach der Geist: Die Kraft des Menschenkinds, wann sie Von ihm gewichen ist, kehrt ihm zurücke nie. Denn keinem kann er sie zur Wiedergabe geben; Du aber gabest mir die deine aufzuheben.

Da streckte kühn, um ihn zu greifen, Send die Hand, Und fortziehn wollt er ihn am türkischen Gewand. Tehemten aber zuckt' empor des Armes Keule, Womit er schon im Kampf geschlagen manche Beule; Damit gab er dem Send solch einen Schlag aufs Haupt, Daß Send am Boden lag leblos des Sinns beraubt. Suhrab indessen saß beim Mal, und Wunder nam Es ihn, wo Send hingieng und noch nicht wieder kam.

Ich gebe, Stück für Stück, dir deine Kraft zurück, Ich gebe sie dir, doch zum Unglück, nicht zum Glück. Laß deine Kraft hier ruhn! du hast der Taten nun Genug getan: zum Leid wirst du dir eine tun! Tehemten, ja, ein Leid, ich fürchte, wirst du finden Durch deine Kraft, davon dir selbst die Kraft wird schwinden.

Ich bin Tehemten, der, wenn er den Fuß im Grimm Stampft auf den Grund, der Grund erzittert unter ihm. Von meines Rosses Huf erhallt des Himmels Dom, Und staunend still, wo es vorbeirennt, steht der Strom. Ich bin der Rostem, sieggekrönt und ruhmgeschmückt, Der wol um einen Schah wie du den Kopf nicht bückt!

Drei schwere Schritte hatt er schon im Weg gemacht; Da ward die Botschaft ihm in Eile nachgebracht: Die Sonne, deren Ruhm der Welt geleuchtet, barg Sich in die Nacht; dein Sohn braucht nichts als einen Sarg. Tehemten gieng zurück zu seinem toten Sohn; Sie hatten zugedeckt des Toten Antlitz schon. Der Vater aber hob mit seiner Hand die Hüllen Hinweg, um neu sein Herz mit Jammer zu erfüllen.

Doch Rostem richtete sich auf von seinem Sohn, Und sah das Heer im Zug, und leer das Lager schon. Von allen Zelten stand nur noch sein grünes da, Hochragend, und umher die niedrigern ihm nah Von seiner Sabulschar; die ordnete Sewar, Sein Bruder, dort, dann stellt' er selber ihm sich dar. Tehemten sprach zu ihm: So ist der Kampf geschieden! Geh hin ans Türkenheer, Sewar, und bring ihm Frieden!

Den Helden Turans, der sein Haupt im Himmel trug, Den Schrecken Irans schlug Tehemten schwer genug. Ich hab in Tag und Nacht geschlagen manche Schlacht, Doch meinem Ruhm nie solch ein Opfer dargebracht. Iranier, für euch hat Rostem hier geschlachtet Den Suhrab, seinen Sohn, damit ihr ihn betrachtet!

So rang Suhrab mit Tehemten Mit mächtigem Umfahn, gewaltigem Umschlingen, Vermochten sie sich doch zu Boden nicht zu ringen, Vermochten sie sich nicht vom Grund empor zu bringen, Vermochten sie sich auch vom Platz nicht wegzudringen. Umsonst umschlangen sie, umsonst umflochten sie; Vergebens rangen sie, vergebens fochten sie.