United States or Paraguay ? Vote for the TOP Country of the Week !


Sie hatte diese Laute vergessen; sie müssten ihr aber, meinte sie, wieder einfallen, wenn sie den Geschmack gewisser Gifte auf der Zunge spürte, so wie manche Erinnerungen mit Melodien oder Gerüchen verknüpft seien.

Als wir fertig gegessen hatten, wünschte Knulp Musik zu hören, und ich zog die Mundharfe aus der Tasche, die voller Brosamen war, putzte sie aus und spielte die paar oft gehörten Melodien wieder.

In den Romanzen, die Emma in den Musikstunden sang, war immer die Rede von Englein mit goldenen Flügeln, von Madonnen, Lagunen und Gondolieren. Sie waren musikalisch nichts wert, aber so banal ihr Text und so reizlos ihre Melodien auch sein mochten: die Realitäten des Lebens hatten in ihnen den phantastischen Zauber der Sentimentalität.

So enthält die Geschichte von den im Posthorn eingefrorenen Melodien, die in der warmen Stube später aufthauen, für den Einsichtsvollen einen puren Unsinn; denken wir aber, Jemand wisse Nichts von dem eigentlichen Wesen des Tons, sondern sähe denselben mit gutem Recht für etwas Materielles an, etwa für eine Flüssigkeit, die unter Umständen ja auch einfrieren könne, so erscheint uns diese Idee von den aufthauenden und dadurch wieder zum Vorschein kommenden Tönen ganz klug.

Aufmerksam folgte sie der intriganten Handlung, während eine Flut von Gedanken in ihr aufwallte, um alsbald unter den Wogen der Musik wieder zu verfließen. Sie gab sich diesen schmeichelnden Melodien hin. Sie fühlte, wie ihr die Seele in der Brust mit in Schwingungen geriet, als strichen die Violinenbogen über ihre Nerven.

Wir halten ihn, um den wir täglich flehten, wir ernten ihn, den einstens Ausgesäten, und kehren heim mit ruhenden Geräten in langen Reihen wie in Melodien. Und er verneigte sich ergriffen, tief. Aber der Alte war, als ob er schliefe, und sah es nicht, obwohl sein Aug nicht schlief. Und er verneigte sich in solche Tiefe, daß ihm ein Zittern durch die Glieder lief.

Ich glaubte wieder dieselbe Musik in den Ohren zu haben, ein ganzer Rosenkranz von fröhlichen Melodien zog innerlich an mir vorbei, Fremdes und Eigenes, Krethi und Plethi, eines immer das andere ablösend. Von ungefähr springt ein Tanzliedchen hervor, Sechsachteltakt, mir völlig neu. Halt, dacht ich, was gibts hier? Das scheint ein ganz verteufelt niedliches Ding!

Er verstand sie, er verstand, was sie sagte. Aber er vermochte ihr mit dem Gefühl nicht zu folgen und nicht zu begreifen, warum Melodien, die ihn ermunterten oder rührten, null und nichtig sein und Musikstücke, die ihn herb und verworren anmuteten, den höchsten musikalischen Wert besitzen sollten.

Alle möglichen Bestrebungen, Erregungen und Aeusserungen des Willens, alle jene Vorgänge im Innern des Menschen, welche die Vernunft in den weiten negativen Begriff Gefühl wirft, sind durch die unendlich vielen möglichen Melodien auszudrücken, aber immer in der Allgemeinheit blosser Form, ohne den Stoff, immer nur nach dem Ansich, nicht nach der Erscheinung, gleichsam die innerste Seele derselben, ohne Körper.

Oder, weil ihm eben einfiel, daß gar nicht Frühlingszeit sei: „Herbstlich sonnige Tage, Mir beschieden zur Lust, Euch mit leiserem Schlage Grüßt die atmende Brust. Oh, wie waltet die Stunde Nun in seliger Ruh; Jede schmerzende Wunde Schließet leise sich zu.“ Der eiskalt schließende Jurist hatte sich ganz in die süßen, goldenen Melodien Geibelscher Lyrik eingesponnen.