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Dann ritt Maximilian freudigen Herzens, einen Sieg errungen zu haben, ohne jedes Opfer, zur Residenz, wo ihn der Domdechant mit den Kapitularen feierlich empfing und als Geschenk einenschönen Schreibkastenanbot, den Wolf Dietrich dem König Mathias zur Hochzeit bestimmt hatte und der tausend Gulden gekostet hatte.

Und auch Rachegedanken keimten auf in der verbitterten Brust; die Reichsstände, der Kaiser sollen aufgerufen werden, auf daß die Gewaltthat gepönt werde an den falschen Kapitularen und am Bayern-Herzog. Am 22.

So harrte der Fürst eines Angriffes von Bayern her, doch kam weiter nichts als ein Schreiben des Herzogs, und zwar nicht mehr an den Fürsten, sondern an das Domkapitel. Herzog Max mochte wohl über die im Kapitel herrschende Stimmung unterrichtet gewesen sein, daß er nun eine Auseinandersetzung mit den Kapitularen und Kanonikern anstrebte, bevor die Waffen sprechen sollten.

Wolf Dietrich, der von Zeit zu Zeit Besuch von Kapitularen wie ja auch von seinem Leibarzt bekam, machte eines Tages geltend, daß er allerdings seine geistlichen Befugnisse und Würden an den Papst zurückgegeben, nicht aber zugleich auf seine Stellung als deutscher Reichsfürst verzichtet habe. Dies schreckte das Kapitel für die ersten Tage, dann blieb alles beim Alten.

Eine tiefe Bewegung erfaßte die Versammlung. Ergriffen trat Wolf Dietrich zurück und bat in erschütternden Worten um Mitleid für Salome und die unschuldigen Kinder. Kühl erwiderte Graf Lodron: „Es wird nach Möglichkeit dafür gesorgt werden!“ Zu den Kapitularen gewendet rief der Graf: „Die Kommission hat zum Zeugnis die Urkund' mit zu unterfertigen.“

Nun machte der Offizier ein rasches Ende, erklärte mit zornbebender Stimme, daß die Haft verschärft werde durch Entzug von allem Schreibmaterial und künftig niemand außer den Kapitularen zugelassen werden würde. Hochfahrend höhnte Wolf Dietrich: „Wollt selbst die Büttelwach' Ihr halten, sei's drum, nur bleibet außen und verschont mich vor Eurem Anblick!“