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Zwei Wochen später ging Jehan zu einem Puy nach Rouen. Als er zurückkam, erwartete sie ihn lange blaue Stunden lang am Tor. Sie sah ihn die weite Plaine heraufkommen. Er winkte ihr zu, hetzte sein Pferd heran und schenkte ihr aus Freude seinen Preis, einen Mokoko. Der Affe schnurrte den ganzen Tag in seinem Bauer aus Holzstäben. Aber Beautrix zog die Lippe hoch.

Er sah es. Allein . . . Er saß auch diese Nacht auf der Ottomane zwischen den Säulen. Als die Dämmerung kommen mußte, erhob er sich. Er ging gerade auf die Tür und öffnete sie, Beautrix war verschwunden. Es war die Zeit der ersten Messe. Jehan rieb sich Gesicht und Hände mit ascalonischen Zwiebeln, die die erste Ansteckung verhinderten. Langsam ging er darauf in das Zimmer von Beautrix.

Er kam von der Abtei Mont St. Michel in der Normandie und wallfahrte nach San Jago de Compostella. Sein Gesicht war dunkelbraun, seine Haare schwarz. Er reichte Jehan dankend die Hand. Als Jehan am Abend sein Kleid wechselte, erstaunte er.

So schritt er in die dumpfschrägen Gassen und hoffte, daß ihn einer erschlüge. Doch es erschlug ihn keiner. Sein Haus hatte eine breite Front. In den oberen Teilen lagen große Fenster mit Säulen. Unten mitten war eine hohe Tür. Sie stand auf den Tag und die Nacht. Niemand kam. Jehan wartete. Niemand kam.

Der Boden war mit leuchtend gelben und weißen Platten belegt. Es roch nach Wein und Rosen. Jehan ließ gemischten Wein kommen und nahm seine Dame neben sich. Eine Stunde später kamen noch einige Männer. Die Weiber lagen auf den Bänken und sangen. Zwei wiederholten larmoyant ihre Beichten.

Langsam rollte etwas die Böschung auf allen Vieren ihnen nach herunter, hob sich mit langen weißen Haaren, stand ehrfürchtig zögernd, die Hände in Bewunderung und Tasten hebend und streckte zwei rote leere Augenhöhlen mitten in das stechende Licht. Jehan Bodel griff nach seinem Messer. Es war zu klein. Sein Blick fuhr herum. Nichts war im Bereich seiner Hände.

Es bewegte ihn ein Gefühl: Zorn, daß er keine Zeit hatte, das Maultier zu töten, eh' er es verwundete. Er dachte nicht daran, daß er auf ihm hätte fliehen können. Jehan floh nicht. Kam am Mittag nach Erigny, wo großer Markt war. Viele Auslagen färbten den Platz bunt, und ein erschütternder Tumult bewegte sich über die Straßen.

Ein kahles Zimmer tat sich auf, das nur ein schräg in die Mauer gerammtes Bett enthielt, auf dem ein Mädchen kauerte in südlicher Haltung, von vielleicht siebzehn Jahren, die sich nun zu einer adligen und beschämten Haltung erhob und eine rührend große Schönheit entfaltete. Der Mönch wollte ihr die Tunika abziehen, allein Jehan wies ihn zurück, verbeugte sich und fragte, wie sie heiße.

Von diesem Morgen her hieß Jehan Beautrix in jeder Frühe seinen Falken. Manchmal auch: silberne Drossel. Doch dies geschah selten und nur bei Gewittern, die mit roten, glühenden Netzen das Fenster äderten und in eine überhitzte Glut anschwollen. Sie blieben einen kurzen Atem lang zitternd und wie ein Segel und zum Sprung gespannt in der

Er hörte sie nicht. Die Tür knirschte kaum. Den folgenden Tag und die folgende Nacht stand das Tor offen an Jehan Bodels Haus. Niemand kam. Kaum ging jemand vorüber. Gegen Abend schaute Jehan durch das Gitter. Beautrix lag vor die Tür gestreckt wie ein feines helles Tier. Später zog ein Zug fremder bretonischer Sänger durch die Stadt. Ihre Roten und Violen klangen unten.