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Sogar Drewes sah anders aus, als die Zeit vorher. Er stand zwischen seinen beiden Töchtern, dem großen breiten Lieschen, die mit ihrem Manne den Hof bewirtschaftete, und dem schlanken Wieschen, die kein Auge von dem Wulfsbauern ließ und nicht mittanzen wollte, weil sie, wie sie sagte, nicht gut zuwege war. Aber dabei sah sie aus wie eine Rose im Morgentau, und hatte Augen, so blau wie der liebe Himmel, und wenn sie lachte, so war das, als wenn die Märzendrossel an zu schlagen fangen will. »Nee, Wulfsbursagte sie, als der sie fragte, warum sie nicht auch tanzte, »nee, danach ist mir heute nicht ums Herz. Ich kann mich gar nicht satt genug sehen, wie lustig die

Ein Reiter kam auf den Hof; es war Drewes. »Hast du das Neueste schon gehörtfragte er Wulf leise und grieflachte dabei wie ein Scharfrichter. »Heute morgen ist der Weimarsche Oberst, oder was er sonst ist, hinter Bissendorf bei der alten Wolfskuhle aus dem Busche totgeschossen.

Kaum war Drewes hinter dem Busche heraus und hatte eben gerufen: »Leute, ich rate euch zum Guten; bleibt hier weg, die Welt ist groß genugda zog ein langer Kerl, der einen roten Frauenrock als Mantel umgehängt hatte, eine Pistole heraus, schrie: »Dennso mach uns Platzund schoß den Engenser über den Haufen.

Das war Drewes sehr zufrieden, denn in der letzten Zeit war er immer frömmer geworden. »Wieschen, kannst da auch sitzen gehenrief er, wenn die Bäuerin mit der Bibel kam; »das tut dir auch keinen Schaden, wenn du zuhörstAber meistens hatte Wieschen dies oder das zu tun, und wenn sie endlich kam, dann wurde sie umschichtig weiß und rot, wenn die Frau sie ansah, so daß die aus ihr nicht klug werden konnte, zumal das Mädchen beim Essen kein eines Mal aufsehen mochte und an jedem Bissen herumwürgte.

Die Bäuerin kam bei kleinem wieder zu sich und sah beim Essen so frisch und gesund aus wie immer, aber bevor Drewes in den Wagen stieg, nahm er sie bei der Hand und sagte: »Ich komme bald wieder, halte dich gesundund dann drehte er sich um, denn daß ihm die Augen naß wurden, das brauchte kein einer zu sehen.

Es mußte also doch wohl stimmen, was der Prediger in der Kapelle vortrug, daß es dem Kaiser und den Fürsten ernst damit war. Sonst würde der alte Drewes nicht mit einem Male wieder den Kopf so hoch halten. »Das will ich noch beleben, aber denn ist es Zeit für michsagte er. Er erlebte es noch.

»Das ist ein neues Liedsagte der Engenser; »das haben wir als Kinder noch nicht gesungen. Ja, die Welt wird jeden Tag neuDer Peerhobstler nickte: »Aber nicht besser, Drewes; ich glaube nicht, daß ich es noch belebe, daß es Frieden gibtDer Rammlinger sagte: »Ich bin der gleichen Ansicht.

Am Morgen des Tages, an dem Drewes wieder nach Engensen fahren sollte, setzte sich die Bäuerin zu ihm. »Drewessagte sie und nahm ihn bei der Hand, und seine Augen, die lange nicht mehr so waren wie ehedem, bekamen ordentlich Feuer, als sie ihn ansah: »Drewes, jetzt will ich dir einmal etwas sagen, aber du darfst mir da nicht zwischenreden. Also höre zu!

Er sagte es Drewes, und der Engenser achtete auf den Weg und rief mit einem Male: »Kann schon stimmen: hier sind eins, zwei, drei Reiter hergekommen. Es soll mich wundern, wenn das nicht die verdächtigen Kerle von vorhin sind. Na, laß sie man kommen! Wir sind unsrer sechse und dreschen eine gute Nummer

»Recht hat er getandachte der Bauer; »Schimpf um Schimpf, Schlag um Schlag, Blut um Blut, sagt DrewesEr sah in das Feuer und sah darin einen langen Kerl mit einem kleinen Kopf und einer dünnen Stimme, und einen anderen, kurz und dick wie ein Faß und mit zwei Narben im Gesicht, die über Kreuz standen.