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[Die Normannen.] Unter den Volksstämmen der Christenheit behaupteten um jene Zeit die Normannen den ersten Platz. Muth und Wildheit zeichneten sie unter den Seeräubern aus, die Skandinavien zur Verheerung des westlichen Europa's ausgesendet hatte. Ihre Segel bildeten lange den Schrecken beider Küsten des Kanals. Mehr als einmal drangen ihre Waffen tief in das Herz des Karolingischen Reiches; sie siegten unter den Mauern von Mastricht und Paris. Einer der schwachen Erben Karls des Großen trat endlich den Fremden eine fruchtbare Provinz ab, die ein mächtiger Strom durchzog, und von dem Meere, ihrem Lieblingselemente, bespült ward. In dieser Provinz gründeten sie nun einen mächtigen Staat, der nach und nach seinen Einfluß über die angrenzenden Fürstenthümer Bretagne und Maine ausdehnte. Die Normannen, ohne den unerschrockenen Muth abzulegen, der der Schrecken der Länder von der Elbe bis zu den Pyrenäen gewesen, eigneten sich bald alle, und mehr noch als alle Kenntniß und Gesittung an, die sie in dem Lande der neuen Ansiedelung fanden. Einfälle von Außen wehrte ihre Tapferkeit ab, und in dem Innern ihres Gebiets begründeten sie eine Ordnung, die dem fränkischen Reiche lange unbekannt gewesen war. Sie traten zu dem Christenthume über, und mit dem Christenthume lernten sie einen großen Theil von dem, was der Clerus lehrte. Ihre Muttersprache gaben sie auf, und nahmen die französische an, in welcher das Latein das vorherrschende Element bildete. Der neuen Sprache verliehen sie nun bald eine Würde und Bedeutung, die sie nie zuvor besessen hatte. Dem vorgefundenen Sprachgemenge gaben sie durch die Schrift eine feste Form, und bedienten sich ihrer in der Gesetzgebung, in der Poesie, und in dem Roman. Die thierische Unmäßigkeit, zu der alle andern Zweige der großen germanischen Familie nur zu sehr sich hinneigten, legten sie ab. Der verfeinerte Luxus der Normannen bildete einen scharfen Kontrast zu der rohen Gefräßigkeit und Trunksucht ihrer sächsischen und dänischen Nachbarn. Nicht in Massen von Speisen und in großen Gefäßen mit starken Getränken entfaltete sich dieser Luxus, sondern in großen und prächtigen Bauwerken, kostbaren Rüstungen, schönen Pferden, auserlesenen Falken, wohlgeordneten Turniren, mehr feinen als überladenen Gastmählern, und in Weinen, die sich mehr durch Wohlgeschmack als berauschende Kraft auszeichneten. Jener ritterliche Geist, der auf die Politik, die Moral und Gesittung aller europäischen Nationen einen so mächtigen Einfluß ausgeübt, stand bei den normannischen Edlen in hoher Blüthe; sie zeichneten sich durch anmuthige Haltung und einnehmende Manieren aus; nicht minder auch durch ihre Gewandtheit in Unterhandlungen, und eine natürliche Beredtsamkeit, die sie eifrig pflegten. Einer der normännischen Geschichtsschreiber sagt rühmend, daß die Edlen seines Stammes Redner von der Wiege an seien. Ihren größten Ruhm aber errangen sie durch ihre kriegerischen Thaten. Vom atlantischen Ocean bis zum todten Meere waren die Länder Zeugen von den Wundern ihrer Kriegszucht und Tapferkeit. Ein normännischer Ritter an der Spitze eines Häufleins Krieger versprengte die Celten von Connaught. Ein Anderer gründete die Monarchie beider Sicilien, und sah die Kaiser des Ost und West vor seinen Waffen fliehen. Ein Dritter, der Ulysses des ersten Kreuzzuges, ward von seinen Gefährten zum Beherrscher von Antiochien ernannt, und ein Vierter, jener Tankred, dessen Name in Tasso's erhabenem Gedichte fortlebt, wurde in der ganzen Christenheit als der tapferste und großmüthigste unter den Kämpfern des heiligen Grabes gepriesen. Die Nähe eines so bedeutenden Volkes begann schon früh seine Wirkung auf den Volksgeist in England zu äußern. Englische Prinzen erhielten, schon vor der Eroberung, ihre Erziehung in der Normandie. Englische Bisthümer und Landgüter wurden Normannen zu Lehen gegeben. Das Französisch der Normandie war die gewöhnliche Sprache im Palaste von Westminster. Der Hof von Rouen scheint dem Eduards des Bekenners dasselbe gewesen zu sein, was lange Zeit nachher der Hof von Versailles dem Karls

»Ob Sie, infolge irgend welcher verwirrender Lehren sogenannter wissenschaftlicher Aufklärung, Heidentum nennen, was christ-katholisch ist, das dürfte zunächst von geringem Belang sein, sofern Sie nur an die Lehren der Kirche glauben. Wir verlangen von den Novizen nicht die Gedanken- und Gefühlstiefe des erprobten Bekenners