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Aktualisiert: 26. Juni 2025


Mit Zeitungen, Büchern und gelehrten Leuten ist der Zuckerhannes während seines ganzes Lebens blutwenig zusammengekommen, dagegen hat er Leute genug gesehen, welche trotz Beichte und Abendmahl stets die Alten blieben und wiederum Andere, welche ohne diese Heilsmittel nicht schlimmer als Andere zu sein schienen.

"Absterbens Amen!" ruft der Zuckerhannes mit freudiger Hast, die Gefangenen setzen sich mit Ausnahme der Aufwärter, welche die zinnernen Suppenschüsseln vertheilen und die vornehmsten billigermaßen für sich auf die Seite stellen. An Appetit fehlt es sehr Wenigen, zudem ist die Suppe vortrefflich und viele tausend Arme werden an diesem Morgen wohl nichts Besseres bekommen.

"Am Ende hat der gute Bernardus den Paul leichtsinnig und verwegen machen helfen mit seiner Weissagung, ohne daß er dies beabsichtigte!" meint der Zuckerhannes und verbessert durch diese gescheite Bemerkung die dumme, die er vor einigen Augenblicken äußerte.

Der Bläsi, der beim Moosbauern Alles galt und dem man außer einer stolzen, heftigen Gemüthsart nicht Vieles vorwarf, hetzte insgemein die andern Knechte und Mägde auf, daß dieselben den Zuckerhannes mit und ohne Anlaß mit unverhehlter Geringschätzung und Verachtung betrachteten und mit offenem Mißtrauen behandelten, um zu bewirken, daß derselbe den Mooshof bald wieder freiwillig meide.

Doch weit entfernt, den Fehltritt desselben verständig zu beurtheilen und klug zu verschweigen, erfuhr jeder Gast die Beweise, welche der gottlose Hannesle für den Undank der grundverderbten Welt geliefert, sie selbst führte denselben nach der Genesung in die Schulstube und erzählte den Kindern, was ihr Mitschüler verschuldete und wie sie den Hannesle fortan nur "Zuckerhannes" rief, also riefen ihn fortan auch die Altersgenossen und Erwachsene.

"Weßhalb lachen, Du altes Märzenkalb?" fragt der Zuckerhannes mit einer Stimme, welche verräth, daß er vor Rührung dem Weinen sehr nahe gestanden. "Ho s' ist auch zum Lachen!" brummt der Indianer und lacht dann ebenfalls. "Die Millionenkränk sollst Du kriegen, Spaniol!" schreit der alte Paul und lacht von ganzem Herzen, der Indianer folgt dem Beispiele desselben.

Die fromme Sonnenwirthin führte ihre Wirthschaft in altgewohnter Weise fort, nachdem die Hoffnung, im Zuckerhannes einen arbeitsamen und wohlfeilen Knecht zu bekommen, verschwunden.

"Hier sind Alle gleich, es gibt keinen Unterschied!" bemerkt der Exfourier. "Hör, Du, Hasengosche, fährt der Mordbrenner auf, wenn Du Etwas anzeigst, dann nimm Dich vor mir in Acht! ... Ich frage den Teufel nach dem Verwalter, Zwangstuhl und schwarzem Loch und an dem Tische, wo ich sitze, muß Freiheit sein. Der Zuckerhannes sitzt aber da!"

Die Bauersleute im Mooshofe lebten noch, der Fremde erzählte Vieles dem Zuckerhannes und dieser wurde über Alles, was er vorbrachte, so entzückt, daß er demselben antrug, ihn über die Steig hinauf zu begleiten. Gesagt, gethan!

Der Zuckerhannes hatte in der Sonne in der Kunst des Lügens nicht unerhebliche Fertigkeit erlangt, doch diesmal merkte er Etwas, log nicht, sondern erzählte binnen einer peinlichen Stunde Alles, was sein Herkommen und seine Schicksale betraf, der Wahrheit gemäß. "Es ist dein Glück, weil Du nicht logst, denn ich weiß Alles und würde einen Lügner auf der Stelle fortgejagt haben.

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