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Aktualisiert: 22. Juni 2025


'Donnerwetter, Oberst', sag ich, 'Ihr liegt dort vorn unter dem Tuche mit Euern sieben Todeswunden und führt hier einen Diskurs mit mir! Seid Ihr doppelt? Ist das vernünftig? Ist das logisch? Schert Euch in die Hölle, Schäker! Da antwortete er niedergeschlagen: 'Du hast mir nichts vorzurücken mach dich nicht mausig. Auch du, Wertmüller, bist tot." Pfannenstiel überlief es kalt.

Da er keinen andern Weg wisse, seine Wanderlust zu befriedigen, sei ihm der Gedanke gekommen, sich bei dem Herrn für die Feldkaplanei seiner venezianischen Kompanie zu melden, die ja in den griechischen Besitzungen der Republik stationiere. "Sie ist erledigt", schloß er, "und wenn Ihr mir ein weniges gewogen seid, weiset Ihr mir die Stelle zu." Wertmüller blickte ihn scharf an.

"Wir sind wie die Blume des Feldes", führte der Alte in erbaulicher Weise das Gespräch, "und es trifft sich, Herr Wertmüller, daß wir beide in diesen Tagen unser Haus bestellen. Ich mache Euch kein Geheimnis daraus: Drei Pfund vergabe ich zur neuen Beschindelung unserer Kirchturmspitze."

Der geistliche Herr hat mir, während ich am Rheine bataillierte, meine Meute hier ganz meisterhaft beaufsichtigt. Er ist ein Kenner. Hassan, hol mir gleich das violette Saffianfutteral her, links zuunterst im Glasschranke der Waffenkammer. Laßt Euch nicht stören, Kandidat." Der Mohr beeilte sich, und nach wenigen Augenblicken hielt Wertmüller zwei kleine Pistolen von zierlicher Arbeit in der Hand.

Dieser Traum am Vorabende des ohne Zweifel blutigen Feldzuges, welcher dem General draußen im Reiche bevorstand, schien ihm von ernster Vorbedeutung, und er sann auf ein Wort geistlicher Zusprache. Auch Wertmüller konnte seinen Traum, nachdem er ihn einmal mitgeteilt, nicht sogleich wieder loswerden.

Ich will Euch nicht noch von jenseits des Grabes eine Nase drehen!" "Nichts für ungut", versetzte der Alte mit Ruhe, "Ihr werdet es bedenken, Herr Wertmüller." Auch er hatte sich erhoben und nahm von dem Generale mit einem treuherzigen Händedruck den landesüblichen Abschied. Wertmüller geleitete ihn ein paar Schritte, dann wandte er sich, und vor ihm stand sein Leibmohr Hassan.

Er konnte den Standpunkt Wertmüllers nicht teilen, denn er fühlte dunkel, daß eine so vollständige Vorurteilslosigkeit die ganze alte Ordnung der Dinge durchstieß, und diese war ihm ehrwürdig, auch da, wo sie zu seinen Ungunsten wirkte. Aber Wertmüller verlangte keine Antwort.

Um sich der Verlegenheit zu entziehen, dem alten Freigeiste eine Antwort geben zu müssen, nahm der Kandidat den Pergamentband in die Hände, mit welchem Wertmüller während seiner Rede gestikuliert hatte. Es war die aldinische Ausgabe der Odyssee. Pfannenstiel betrachtete andächtig das Titelblatt des seltenen Buches. Plötzlich fuhr er zurück wie vor einer züngelnden Natter.

Dann sag ich so im Vorbeigehen: Jener Schuß hat gut gekracht!..." "Welcher Schuß? Das lügt Ihr, Herr General!" rief der Kirchenälteste mit einer sittlichen Entrüstung, die komischerweise durchaus nicht gespielt war, sondern das Gepräge vollkommener Aufrichtigkeit trug. Wertmüller lächelte zufrieden. "Jetzt heim, Ihr Männer!" mahnte der Alte.

Der Kandidat erhob sich von seinem Sitze und sprach nicht ohne Würde: "Wenn das Euer Ernst ist, so verweile ich keine Minute länger unter einem Dache, wo eine mehr als heidnische Verruchtheit gelehrt wird; ist es aber Euer Scherz, Herr Wertmüller, wie ich es glaube, so verlasse ich Euch ebenfalls, denn einen einfachen Menschen, der Euch nichts zuleide getan hat, zu hänseln und zu verhöhnen, das ist nicht christlich, nicht einmal menschlich das ist teuflisch."

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