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Aktualisiert: 18. Mai 2025
Er hatte nie eine Erfahrung gemacht, dass sein Gemüth für ungestüme Regungen veranlagt sei, doch gegen diese Zweiflügler brannte ein Hass in ihm; er betrachtete sie als die niederträchtigste Bosheitserfindung der Natur, gab um ihretwillen dem Winter als der einzigen Zeit einer menschenwürdigen Lebensführung weitaus den Vorzug vor dem Sommer, und erkannte in ihnen den unumstösslichen Beweis gegen das Vorhandensein einer vernünftigen Weltordnung.
Ich kann also Ihnen gegenüber keine Erwartungen, sondern nur Befürchtungen hegen. Sie haben Recht, die Not macht uns charakterlos. Die neue Weltordnung muß zunächst an Frauen und Kindern ausprobiert werden. Litwina, Arina! wir ziehen in die Dachkammer.«
So sollte man auch nicht dem Helden Konflikte aufbürden mit Momenten der sittlichen Weltordnung, die mit dem Kunstwerk genau so viel zu thun haben, wie das Theaterpublikum und die städtische Polizei. Jetzt sehen wir ein, wie es sich mit dem "höheren" Standpunkt in Wahrheit verhält.
Damit lösest du, sagte er, die ganze Weltordnung, die doch wohl ihre guten Gründe hat, zu Gunsten eines unbegrenzten Individualismus auf und scheinst nur dem wahren Wert für die Poesie zuzuerkennen, was sich außer das Gesetz stellt.
Man hat auch wohl gesagt, die sittliche Weltordnung, die Idee, das Recht sei der eigentliche Held der Tragödie, nicht die einzelne Persönlichkeit. Von diesem Satze kann der erste Teil zugestanden werden, wenn man den zweiten preisgiebt. Die sittliche Weltordnung, die Idee, das Recht ist der Held eben in der einzelnen Persönlichkeit und genau so weit, als es die einzelne Persönlichkeit ist.
Die Verletzung dieser sittlichen Weltordnung, oder der natürlichen, soweit sie mit der sittlichen sich deckt, die nur ist Auflehnung gegen die Idee und ist Sünde. Erst von hier aus kann die Frage gestellt werden, in wiefern doch am Ende auch das beste Wollen der tragischen Helden Verschuldung in sich schließen könne. Zugegeben, daß ANTIGONEs Wollen auf Edles gerichtet war.
Sophie zeigte mit kindlicher Freude ihr alle die Spielsachen und Bilder, die sich vorzugsweise ihrer Gunst erfreut hatten, und da das Kind dies nur leise flüsternd that, und Angés sich ebenso mit ihm unterhielt, so störte das nicht im mindesten die Rede, welche Herr Adrianus van der Valck jetzt vor dem Halbkreise, der ihn umgab, zu halten begann, und deren Inhalt sich um die unsterblichen Sätze drehte: daß Gott im Anfang ein Männlein und ein Weiblein erschaffen und in eigener allerhöchster Person geäußert habe, es sei nicht gut, daß der Mensch allein sei, daß folglich jeder Mensch, nämlich Mann, einer Gehülfin bedürfe, die um ihn sei; daß ferner alles irdische Glück, wonach auch alles Streben hauptsächlich ziele, in Erfüllung göttlicher Weltordnung und der Gründung eines häuslichen Herdes gesucht und gefunden werde.
Die edleren Naturen unter den Künstlern rechneten bei einem solchen Publicum auf die Erregung moralisch religiöser Kräfte, und der Anruf der "sittlichen Weltordnung" trat vikarirend ein, wo eigentlich ein gewaltiger Kunstzauber den ächten Zuhörer entzücken sollte.
So hat die Berufung auf die Thatsache der Schadenfreude nur unsere schon ausgesprochene Anschauung bestätigt. Welche Bedeutung können nun noch bei Tragödien von der Art des "MACBETH" jene uns bekannten Wendungen haben, daß in der Tragödie die sittliche Weltordnung wiederhergestellt erscheine, daß die Idee triumphiere oder das Recht gesühnt werde? Die Antwort liegt in dem bisher Gesagten.
Die "sittliche Weltordnung" wird wiederhergestellt, nicht in dieser Allgemeinheit, sondern sofern das Gute im Helden Macht gewinnt. Seine Überhebung über die sittlichen Forderungen, das war die Verkehrung der sittlichen Weltordnung, nämlich der sittlichen Ordnung in der Welt der Tragödie. Daß er sich beugt und wenn auch noch so unwillig beugen muß, daß ist ihre Wiederherstellung.
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