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Aktualisiert: 15. Juni 2025
Da erhielt Gordon ein fingiertes Schreiben, das angeblich von Kursachsen verfaßt und nun aufgefangen war. Es stand darin, daß der Kurfürst die Absicht Wallensteins, vom Kaiser abzufallen, nicht billige, und daß er gesonnen sei, Wallenstein dem Kaiser auszuliefern, wenn er ihn in seine Gewalt bekomme. Gordon reichte den Brief Illo hinüber; dieser las ihn und schüttelte den Kopf.
Die Güter der Ermordeten wurden sämtlich eingezogen; von den Besitzungen Wallensteins, die auf fünfzig Millionen Gulden geschätzt wurden, fiel das meiste dem Kaiser zu. Die abtrünnigen Generale wurden reich belohnt, die Mörder machten ihr Glück und wurden angesehene Leute, aber alle Anhänger Wallensteins wurden geächtet und vierundzwanzig Obristen und Hauptleute wurden in Pilsen hingerichtet.
Deveroux unternahm mit zwölf Mann den Gang zum Herzog. Die Wache am Haus ließ ihn durch, weil sie glaubte, daß er eine Meldung zu machen habe. Im Vorzimmer begegnete er dem Kammerdiener Wallensteins, der seinem Herrn, welcher eben ein Bad genommen hatte und sich zu Bett begeben wollte, den Nachttrunk brachte, Bier auf goldener Schale; Deveroux ward von ihm bedeutet, keinen Lärm zu machen.
Mit Recht sagt Gustav Pfizer über den Wallenstein: Wallenstein macht doch nicht den Eindruck, daß von dem Schicksal des darin auftretenden Helden die Wendung des welthistorischen Krieges und das Schicksal Deutschlands großenteils abhänge; Wallenstein selbst interessiert uns nur als Individuum, als psychologischer, nicht als historischer Held; Deutschland, das blutende, zerrissene und einer noch grausenvolleren Zukunft entgegenschauende Deutschland jener Zeit ist weder in den Piccolomini, noch in Wallensteins Tod vertreten.
Sogar alle Hofdamen, worunter meine Wenigkeit sich auch befindet, erhielten reiche Geschenke an blitzenden Halsbändern, Kämmen und Gürtelschnallen. Der Kaiser, #le comte du Nord,# schickte Visitenkarten an die Damen vom ersten Rang und auch an Wieland. Künftigen Donnerstag kommt das erste preußische Regiment hier an; bald wird es wie in Wallensteins Lager hier aussehen.
Deveroux forderte vom Kammerdiener den Schlüssel zu Wallensteins Zimmer, und als der Diener sich weigerte, sprengte er die Tür mit dem lauten Ruf: »Rebell! Rebell!« und trat mit seinen Mordgesellen ein. Wallenstein stand im Nachtkleid an den Tisch gelehnt. »Du mußt sterben, Schelm!« rief ihm Deveroux zu. Wallenstein eilte ans Fenster, um Hilfe herbeizurufen, Deveroux folgte ihm mit der Partisane.
Da Wallenstein sich weigerte, dies zu tun, wurde der Herzog von Feria aus Italien gerufen, und Johann Altringer, einer von den Generalen Wallensteins, erhielt den Befehl, sich mit dem Herzog zu vereinigen. Altringer schwankte erst, aber nach dem Tode Ferias ließ er sich vom Wiener Hof gewinnen. Voll Zorn zitierte ihn Wallenstein vor sich, Altringer verweigerte den Gehorsam.
Diese furchtbare Armada des Kaisers erweckte bei allen Fürsten Eifersucht und Angst. Die Kurfürsten und der Papst, die Aristokraten des Reichs und die Jesuiten standen dagegen auf, aber die Seele aller Ratschläge wider den übermächtig werdenden Kaiser war der Kardinal Richelieu, der in einem Bericht an den Papst Urban VIII. unverblümt die Absetzung Wallensteins forderte.
Gordon ließ nun den Speisesaal schließen und blieb bei der Wache auf der Burg, Lesly begab sich auf die Hauptwache am Markt, und Butler besetzte Wallensteins Wohnung.
Es hieß, er habe geäußert: »Ich dulde Gott nicht, viel weniger werde ich Ferdinand dulden.« Der spanische Botschafter sagte: »Wozu zaudern? Ein Dolchstoß macht der Sache ein Ende.« Ferdinand sah sich gedrängt, nicht nur die zweite Absetzung Wallensteins auszusprechen, sondern auch den Mann, der ihm die Monarchie gerettet hatte, der äußersten Rache seiner Feinde preiszugeben.
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