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Aktualisiert: 7. Juni 2025


Kasperle legte sich vor Schreck platt auf das Dach. Er sah nämlich, wie der Mann sich an das Waldhaus heranschlich, eine Leiter nahm und diese gerade an das offene Kammerfenster lehnte, aus dem Kasperle vor einem Weilchen herausgeklettert war. Ja, und potztausend, der Mann war der Schäfer Damian ohne Maul aus Protzendorf!

Kasperle vergaß in diesem Augenblick sogar seine Sehnsucht nach dem Waldhaus, so gut gefiel ihm das Schloß. Er steckte seinen Kopf zum Wagenfenster hinaus, weit, immer weiter, und der Herzog wollte gerade sagen: »Kasperle, fall nicht herausDa lag Kasperle schon. Pardauz! mitten zwischen ein Trüpplein Kinder fiel er, die sich neugierig aufgestellt hatten, um den Herzog zu sehen.

Wie das Bächlein so flink ging seine Rede. Er vergaß, daß es der Herzog war, der im Bett lag, er war auf einmal wieder im Waldhaus bei Meister Friedolin und Mutter Annettchen. Er schwatzte von der schönen Liebetraut und Herrn Severin, von seinem Michele, von dem am meisten. So etwas hatte der Herzog noch nie gehört.

Als ihre Mutter noch einmal zu ihr kam, da war das Kopfkissen der Kleinen naß von den vielen Tränen. Und Rosemarie klagte der Mutter, wie leid ihr das arme verfolgte Kasperle tue, das in einen Käfig gesetzt werden solle. Die Mutter tröstete linde, noch sei Kasperle ja nicht gefangen. »Vielleicht findet er noch heim in das Waldhaus; mir scheint, das ist seine beste Heimatsagte sie.

Da ertönte plötzlich ein feines Klingen, es schwoll an, wurde stärker und stärker, und das Kasperle dachte: So klang es doch immer Sonntags im Waldhaus, wenn sie in Schönau zur Kirche läuteten! Heisa, da mußte eine Kirche in der Nähe sein! Und wo eine Kirche war, wohnten Menschen. Da rannte Kasperle auch den Glockentönen nach.

Er hatte ihr vom Waldhaus erzählen müssen und von Kasperle, und sie waren beide glücklich mitsammen gewesen. Auf einmal aber sei der Herzog August Erasmus gekommen, mit ihm der Graf von Singerlingen, und da sei eins, zwei, drei Verlobung gefeiert worden, und in vier Wochen sollte Hochzeit sein.

»Er mußsagte plötzlich Meister Friedolin. »Versprochen ist versprochen, und wenn jetzt Kasperle dem Herzog sein Wort nicht hält, dann geht es uns noch allen schlecht im Waldhaus.« »Ja, er muß gehenHerr Severin sah auch ganz traurig aus und doch wieder froh, denn er freute sich, daß sein Lieblingsschüler Michael nun die schöne Gräfin Rosemarie heiraten sollte. So ging es schließlich allen.

Und weil er wußte, daß auf den Straßen, die nach Schönau und Lindendorf führen, manchmal Menschen daherkamen, die im Waldhaus einsprachen, rannte er den Weg nach Protzendorf entlang. Der wurde von den Bewohnern der anderen Dörfer gern vermieden, und Kasperle traf auch wirklich an diesem schönen, sonnigen Tag keinen Menschen darauf.

In dieser Nacht stand der Mond wieder über dem Waldhaus, sah wieder in das Stübchen hinein, in dem Michele fest schlief, das Kasperle aber traurig auf dem Bettrand hockte. Und wieder lockte und winkte der Mond, und Kasperle stieg leise aus dem Fenster, schwang sich auf das Dach und sah über den dunklen Wald hinweg.

Mutter Annettchen kam herbei, sie hielt die Bratpfanne in der Hand, so schnell war sie vom Abendessenkochen weggelaufen. Und Kasperle mußte erzählen immerzu, und dazwischen mußte er essen, und Herr Severin wurde genötigt, als Gast im Waldhaus zu bleiben. Er bekam das allerschönste Zimmer im Oberstock.

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