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Aktualisiert: 7. Juni 2025
»Aber im Waldhaus nicht.« Das wollte Kasperle ganz, ganz leise sagen, aber seine Stimme rutschte ihm aus, und so hörte es der Herzog. Da bekam Kasperle Schläge, nichts zu essen, wurde ins Bett geschickt und eingeschlossen. Müde, hungrig weinte er sich in den Schlaf. Ach, es war doch schwer, eines grilligen Herzogs Diener zu sein!
Der Meister Severin gefällt uns,« brüllten die Kinder. Hansjörg aber fragte bedächtig: »Und wo ist's Kasperle nu?« »Na, im Waldhaus!« »Immer noch?« »Ja, freilich! Jetzt hat er Angst; wenn er nämlich von des Herzogs Landjäger erwischt wird, ergeht es ihm übel. Dann wird er ins Loch gesteckt.« »Er soll dort bleiben,« kreischten die Kinder.
Doch Michele schüttelte betrübt den Kopf. »Es geht nicht,« sagte er ernsthaft, »du mußt weiterwandern; hier finden sie dich. Bei uns ist auch schon ein Landjäger gewesen, um nach dir zu suchen.« Kasperle ließ bedrückt den Kopf hängen. Ach, das Weiterwandern machte ihm keinen Spaß mehr, und am liebsten wäre er in das Waldhaus zurückgekehrt! Doch wo war das?
Er war nachher auch ganz gnädig und sagte, Kasperle solle eine Stube im Turm bekommen. Die hatte auch vergitterte Fenster, und dann durfte Kasperle an des Herzogs Tafel Mittag essen. Jemine, das war aber eine Geschichte! Daheim im Waldhaus hatte selbst die schöne Frau Liebetraut, die doch dem Kasperle so vieles nachsah, über des kleinen Burschen flinkes Essen gescholten.
Der Meister dachte bei sich: Ei, nun sollen Meister Friedolins Kasperlepuppen erst recht auf Messen und Märkten gefallen! Das Kasperle aber rieb sich jetzt den letzten Schlaf aus den Augen, und je mehr es sich umsah, desto besser gefiel es ihm wieder im Waldhaus. Da schoß es plötzlich vor Freude einen Purzelbaum, hopp! hoch über Mutter Annettchen hinweg.
Rosemarie, du kleine, Rosemarie, du feine, Sage mir, ob du wohl weißt, Wie der kleine Schelm doch heißt?« »Kasperle heißt er!« klang es lieblich neben ihm. Rosemarie stand am Spinett und sah Herrn Severin mit ihren großen Augen fragend an: »Wo ist Kasperle?« »Du bist also wirklich Rosemarie,« sagte Herr Severin. »Kasperle kommt ins Waldhaus zurück, er geht wieder heim.«
Kasperle schrie: »Halt, halt!« Aber Damian ohne Maul hörte nicht darauf; der lief bergauf, bergab, rannte beinahe das Wächterhaus an der Grenze um, und dann war er am Waldhaus, und da setzte er das schreiende Kasperle mitten in die Stube hinein. »Da!« »Jemine,« schrie Mutter Annettchen, »unser Kasperle, der zum Herzog wollte, ist wieder da!«
Frau Annettchen und Liebetraut wußten für die Kittelchen und Mützchen immer wieder etwas Neues zu ersinnen, ganz wundernett putzten sie die Puppen heraus. Es ging friedlich und fröhlich zu im kleinen Waldhaus. Reichtümer gab's nicht darin, aber Hunger brauchten die Bewohner auch nie zu leiden.
Aber der Kasperlemann merkte doch, daß Kasperle wieder daheim war; er schnüffelte im Hause herum, doch Liebetraut hatte Kasperles Kämmerlein abgeschlossen und trug den Schlüssel in ihrer Tasche. Da mußte der Kasperlemann abziehen, und Kasperle blieb im Waldhaus.
»Ei, das sind ja schöne Geschichten!« rief Meister Friedolin. »Solange ich im Waldhaus wohne, ist so ein schlechter Mensch noch nicht dagewesen.« »Ich bin nicht schlecht, au, au!« schrie Damian, denn Kasperle schlug noch immer auf ihn los. Da faßte Michele Kasperles Hand und sagte: »Nun hat er genug.
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