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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Die Thür des Gemaches öffnete sich. Der Vezier des Sultans trat heraus und führte Abdallah in ein prächtiges Zimmer; Ali saß in einer kalten empörenden Wuth auf einem Sessel und sahe dem eintretenden Abdallah starr entgegen; der Jüngling warf sich vor ihm nieder. Eine lange Stille. Ali blickte auf ihn ernst herab, Abdallah wagte es nicht, die Augen aufzuheben.
Am nächsten Morgen früh war der Kalif mit seinem Vezier in dem großen Garten des Palastes, aber da sie kein Tier sahen, so gingen sie weiter und kamen in das Feld an einen Teich.
Da nahm der Kalif den Vezier bei dem einen Flügel, führte ihn zur Seite und begann leise mit ihm zu reden: Vezier, ihr müßt zur Eule gehen und sie bitten, daß sie eure Gemahlin werde, denn ihr habt gehört, daß sie nur auf diese Weise erlöst werden kann und uns helfen will.
Der Vezier nahm die Schachtel mit dem Pulver aus der asche. Nimm du zuerst, Vezier, ich will doch sehen, wie die Sache wird. Verwundert rief da der Kalif: Vezier, ihr seid wahrhaftig ein ganzer Storch, wie drollig ihr ausseht, nein, so etwas sah ich im Leben noch nicht. Nun gebet mir schnell von dem Pulver. Beide horchten und verstanden die folgende Unterhaltung.
Ali ging ihm näher und sagte: Verweile hier, ich gehe um Selim sterben zu sehn. Itzt wird er den Giftbecher nicht so muthig, so verächtlich leeren. Höhnisch lacht ihm die Menschheit nach, er wird sich seiner Thaten und seiner Begeistrung schämen. Diese Wonne will ich mir nicht versagen. Ali ging und der Vezier und die übrigen begleiteten ihn.
Der Vezier sahe ihn mißtrauisch an und ging endlich in das Gemach des Sultans. Abdallah stand zitternd auf dem langen Gange vor den Thüren der Zimmer, er wußte nicht mehr, wer er war und was er wollte, vorübergehende Sklaven betrachteten ihn mit Erstaunen, wie einen niegesehenen Fremdling, er sahe scheu umher, alle fuhren vor ihm, wie vor einem Mörder zurück.
Nein, o nein, sagte der Vezier, das geht nicht an eine Eule zur Frau! o! außerdem habe ich ja schon eine zu Hause; was würde die mit mir tun, wenn ich eine andere Frau nach Hause brächte, es ist viel besser, ihr heiratet sie selbst, denn ihr habt ja doch noch kein Weib. Dem Kalifen war es nicht lieb aber was konnte er tun? Er wollte doch kein Storch bleiben!
Statt also den Gruß von Alaeddins Mutter zu erwidern, wandte er sich an den Großvezier, der ebensowenig begreifen konnte, woher so viele Reichtümer gekommen sein sollen. »Nun Vezier,« sagte er laut zu ihm, »was denkst du von dem, wer es auch sein mag, der mir ein so reiches und außerordentliches Geschenk schickt, ohne daß wir beide ihn kennen?
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