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Aktualisiert: 30. April 2025
Am nächsten Morgen, als gerade die Familie am Tisch saß und die Mutter den Kindern ihren Teil von der dünnen Kaffeebrühe verabreichte, näherten sich feste Schritte der Türe. Frau Greiner sah ihren Mann an: »Der Amerikaner,« flüsterte sie. »Herein!« Aber der eintrat, war ein anderer Gast, ein ganz unwillkommener. Es war der Steuerbote.
Die Amme hatte die Schuld. Was half es, dass, als der erste Verdacht entstand, Frau Konsul Friedemann ihr ernstlich zuredete, solches Laster zu unterdrücken? Was half es, dass sie ihr ausser dem nahrhaften Bier ein Glas Rotwein täglich verabreichte?
In dieses stille Städtchen zog vor vielen Jahren ein gewisser wohlehrbarer Mann namens Per Olsen. Er kam vom Lande, wo er sich mit Hausieren und Fiedelspielen sein Brot verdient hatte. In der Stadt eröffnete er für seine alten Kunden einen Kramladen, in dem er außer allerhand Waren Brot und Schnaps verkaufte. Man hörte ihn hinten in der "Ladenstube" auf- und abgehen und Springtänze und Brautmärsche spielen; jedesmal, wenn er an der Tür vorbeikam, spähte er durch das Guckloch, und wenn ein Kunde erschien, schloß er sein Spiel mit einem Triller und kam in den Laden. Das Geschäft gedieh flott; er heiratete und bekam einen Sohn, den er nach sich benannte, jedoch nicht "Per", sondern Peter. Der kleine Peter sollte dereinst werden, was Vater Per, wie er sehr wohl fühlte, selber nicht war: nämlich ein Mann von Bildung. Also kam der Junge auf die Lateinschule. Wenn dann die andern, die seine Kameraden sein sollten, ihn von ihren Spielen weg heimprügelten, weil er Per Olsens Sohn war, so prügelte Per Olsen ihn wieder zu ihnen hinaus; denn auf andere Weise konnte ja der Junge nie Bildung erwerben. Infolgedessen fühlte der kleine Peter sich in der Schule sehr verlassen, wurde stumpf und faul und nach und nach so gleichgültig gegen alles, daß alle Hiebe des Vaters ihm weder Tränen noch Lachen mehr entlockten. Nun gab Per das Prügeln auf und steckte ihn hinter den Ladentisch. Wie groß war sein Erstaunen, als er sah, daß der Junge jedem Kunden genau verabreichte, was der forderte, nie auch nur ein Körnchen zu viel gab, nie auch nur eine Pflaume naschte, stets genau abwog, zählte und eintrug, ohne eine Miene zu verziehen, meist ohne ein Wort zu reden, äußerst langsam, aber mit unverbrüchlicher Genauigkeit. Der Vater schöpfte neue Hoffnung und schickte ihn mit einem Heringsboot nach Hamburg, wo er ein Handelsinstitut besuchen und feine Manieren lernen sollte. Acht Monate war er dort; das mußte doch wohl genügen! Als er heimkam, war er mit sechs neuen Anzügen ausgestattet, die er bei der Landung sämtlich übereinander trug; "denn was man auf dem Leib hat, braucht man nicht zu verzollen." Aber abgesehen von diesem Umfang machte er, als er sich am folgenden Tag auf der Straße zeigte, noch ungefähr dieselbe Figur wie früher. Er bewegte sich steif und langsam, mit grad herunterbaumelnden Armen; er grüßte mit einem plötzlichen Ruck, und verbeugte sich, als habe er keine Gelenke, um sofort wieder steif wie vorher zu werden. Er war die verkörperte Höflichkeit; aber er tat alles, ohne ein Wort zu sprechen, hastig, mit einer gewissen Scheu. Er schrieb sich jetzt nicht mehr Olsen, sondern Ohlsen, was den Witzbolden des Städtchens Anlaß zu folgender Scherzfrage gab: "Wie weit ist Peter Olsen in Hamburg gekommen?" Antwort: "Bis zum ersten Buchstaben!" Er trug sich sogar mit dem Gedanken, sich "Pedro" zu nennen. Weil er aber des verdammten "h's" wegen schon mehr als genug
Wie verstehen Sie das?« fragte Uz erstaunt. »Es ist zu nichts nütze, meine ich. Es ist Blendwerk. Es gibt auf der Welt zwei bis drei Dutzend Personen, angenehme Schwärmer, die sich einbilden, Kunst sei etwas wie ein Arkanum, ein geheimnisvolles Elixier, und man könne den Beelzebub aus jedem Leibe jagen, wenn man es verabreichte. Sonderbare Illusion.
Nach wenigen Tagen wurde Milch mit dem schwarzen Malzkaffee verbunden und Dieß ein Vierteljahr fortgesetzt, ohne daß man eine andere Kost verabreichte. Nur Milch und Malz waren also die Nahrung der Kleinen. Das Kind gedieh dann so außerordentlich, daß es Lust zu jeder einfachen Speise bekam und zum gesündesten und kräftigsten Mädchen heranwächst.
Nichtsdestoweniger war er von Allen gern gelitten, und wie Einzelne der Passagiere nach und nach erkrankten zeigte er sich vielen auch als wahrer Freund, verabreichte ihnen kleine Mittel und stellte sie wieder her.
Frohgemut und seiner Sorge ledig, eilte er nun seinem Heime zu, wo er seinem Vater den wundervollen Trank verabreichte.
Was aber dem Gefangenen die magere Kost noch besonders verleidete, um nicht zu sagen verekelte, war der feststehende Küchenzettel, das heißt die in einer Woche morgens, mittags und abends verabreichte Kost kehrte fast in derselben Reihenfolge Woche für Woche, Tag für Tag wieder. Ich verlor in den nahezu zwei Monaten, die ich in Plötzensee verbrachte, erheblich an Gewicht.
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