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Aktualisiert: 25. Juni 2025
Aber der Rathhausdiener war des Justus guter Freund nicht, wie er versicherte; er hatte nichts Eiligeres zu thun, als dem Rath Anzeige zu machen: auch der Schulmeister vom Veitsberg sei in's Haus des Fleischhauers gegangen und geraume Zeit drinnen geblieben.
Da wart' ich denn täglich auf meinen Abschied, und gibt mir mein gnädiger Herr noch ein Geringes an Gnadengehalt dazu, so ist Alles erfüllt, was ich wünsche. Doch ja, ich wünsche noch Eins, Herr Justus, und hab' bisher oft daran gedacht; könnt ihr mir nicht ein Plätzchen gönnen auf eurem Veitsberg?
Mit den ersten Tagen des Frühlings gelangte auch die Nachricht auf den Veitsberg von dem Tode des Gerst. Die Wunden hatten nicht heilen wollen und bewirkten einen langsamen und schmerzhaften Tod.
Und es währte nicht lange, so stand er mit seiner Dorothe am Altare der Pfarrkirche zu Veitsberg, und ward über Beide unter Gebet und Segen der Spruch der Schrift ausgesprochen: »Ich will ihnen einerlei Herz geben, daß sie mich fürchten sollen ihr Leben lang, auf daß es ihnen und ihren Kindern nach ihnen wohl gehe.« Und wie der Herr Pfarrer Amen gesagt, da hieß es noch einmal: »Amen!« »Amen!« Denn als Zeugen standen am Altar die alte Lindin vom Tiefenweg zu Gießen und der Corporal Scheuermann.
Der Schnee wirbelte in dicken Flocken zur Erde nieder, und verhüllte die ganze Natur in graue Dämmerung. Der Schulmeister vom Veitsberg hatte eben von den Seinen Abschied genommen, um den Dienst seines kranken Amtsbruders in Queckborn für diesen Sonntag zu versehen.
Das Abendbrod im Hause des Schulmeisters vom Veitsberg war schon seit länger als eine Stunde verzehrt, und er selber saß an seinem Tische im Lehnstuhl, und schrieb seine Beobachtungen über den Kometen auf, und berechnete, den Blick manchmal auf eine große Sternkarte gerichtet, die er selber entworfen hatte, den Lauf des Kometen.
Er schaute mit ihm hinauf zu den Sternen, den ewigen Zeugen der Macht und Freundlichkeit Gottes; er ließ sich die Bahnen der einzelnen Himmelskörper beschreiben, und staunte darob; er sprach mit voll Glauben und Hoffnung, wenn des Heilands Spruch bedacht ward: »In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen«, und Schauer der Nähe Gottes und Zeugnisse seines Geistes gab's genug im stillen Schulhaus zum Veitsberg.
Oft, so erzählte man, habe er den Vorsatz gefaßt, den Schulmeister vom Veitsberg noch einmal zu sich zu bescheiden, und wiederholt habe er geäußert, Justus sei der einzige Mensch auf Erden, dem er wünsche, daß es ihm wohl gehe.
Auch waren die alten Hausfreunde fast sämmtlich gestorben, oder in die Ferne gezogen, und ihre Stelle war nicht wieder ersetzt worden. Denn so Viele ihrer aus- und eingingen auf dem Veitsberg, sie hatten wohl schöne Worte auf der Zunge, aber keine rechte Liebe im Herzen.
Die Besoldung reichte nicht hin zum Unterhalt und zur Kleidung, und Justus mußte, so schmerzlich es ihm war, mehrere Nebenämtchen übernehmen, deren eines, das Amt eines Universitätsförsters, ihm vielen Verdruß bereitete. Es stößt an den Veitsberg ein Wald, der der Universität Gießen gehört, und über diesen übernahm Justus die Aufsicht.
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