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Aktualisiert: 6. Oktober 2025
Der Pensylvanier saß unfern von ihnen auf einem Koffer, die Ellbogen auf die Knie gestützt, und schaute mit den scharf geschnittenen aber grundehrlichen Zügen und den kleinen blauen lebendigen Augen bald den Knaben, bald dessen Vater an. »Was ihm fehlt? ene Tracht Prügel werd ihm fehlen,« knurrte aber Veitel mürrisch »faul ist er und will nich singen.«
Mit weiter keinem Gepäck als einem kleinen, mit altem Seehundsfell überzogenen Kistchen, das neben der Holzharmonika alle seine wie des Knaben irdische Habseligkeiten enthielt, hatte sich Veitel Kochmer, der aus Gott weiß welchem Grunde mehr Vertrauen zum Norden gefaßt zu haben schien Geld zu verdienen, oder sich vielleicht auch noch in der warmen Jahreszeit fürchtete ein so heißes Klima für seinen gefütterten Kaftan zu wählen, als New-Orleans um diese Zeit noch war, auf dem ersten besten Dampfer eingeschifft der stromauf ging, und hielt die Zeit jetzt für vollkommen passend, den Grund zu dem in Amerika zu erwerbenden Vermögen zu legen.
»Mit dem Postdampfer nach Havanna?« rief Hopfgarten, jetzt wirklich nicht mehr im Stande sich zu mäßigen und der ist heute Morgen fort?« »Hait Morgen wird er fort sain,« sagte Veitel, »Gottes Wunder was is jetzt dermehr?«
Veitel glaubte indeß auch ohne ihn das Publikum befriedigen zu können, und ließ die Leute durch Einen der Englisch redenden Deutschen wieder einladen ihm zuzuhören.
»Ja wohl #honey#«, lachte der Irländer dabei, während Veitel sein Geld wieder barg und erstaunt von einem zum anderen der Männer sah, ohne ein Wort von dem was sie sprachen zu verstehn, »das glaub' ich Dir schon, daß Du die Geschichte im Instinkt hast, denn es mag nicht das erste Mal sein, daß Du in Gedanken oder im Instinkt in anderer Leute Taschen kommst wie war also die Sache, Langbart da, woher weißt Du, daß dieser #gentleman# hier Dein Geld im Instinkt forttragen wollte?«
Im nächsten Moment hatten sich auch ein paar stämmige Kentuckier, die unfern von dort ebenfalls gelegen und jetzt aufgesprungen waren, über ihn geworfen und hielten ihn fest, und während er mit Armen und Beinen um sich schlug und austrat, schrie Veitel in einem fort, und ohne irgend eine der von allen Seiten an ihn gerichteten Fragen zu beantworten, »mein Geld mein Geld Gott der Gerechte mein Geld!«
An diesem Abend, dem ersten im Ohiostrom wollte Veitel Kochmer, der sich indessen wacker auf alle die Amerikanischen Melodieen eingeübt hatte, wieder eine Vorstellung geben.
»Ich sage ja Nichts dagegen, Veitel,« rief Hopfgarten rasch, ihn zu beruhigen, »gewiß ist er ehrlich gekauft, aber von wem? ich kenne den Stein habe wenigstens von ihm, oder einem ganz ähnlichen gehört, ich möchte gern «
Wenn der Knabe nicht wohl sei, möge er das Spielen lieber lassen, oder spielen wenn er Lust hätte, aber sie zahlten ihm Nichts dafür. »Siehst Du Philippche!« flüsterte da Veitel dem jungen Burschen zu, der in einer Ecke kauerte, und bog sich dabei über ihn und stieß ihn in die Seite »siehst Du mein Söhnche Nichts zahlen wollen se werst Du nu singen?« »Aber ich kann nicht Vater.«
»Ich danke Euch Veitel ich brauche wirklich Nichts der Art,« sagte er zerstreut, »trage weder Ringe noch Tuchnadeln, und muß hier im Lande auf- und abreisen, wo man solche Sachen am allerwenigsten bei sich führen kann.« »Aber so sehn Sie nur emol die Pracht an,« drängte Veitel.
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