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Aktualisiert: 14. Juni 2025
»Wenn Sie sonst keine Schmerzen haben, denn macht es nischt. Die Jungen, die hat unsere Rosa bis hier raus, das glauben Sie =mir=!« Sie schüttelte Unrat stark an der Schulter, um ihm die Wahrheit körperlich fühlbar zu machen. Dann ließ sie sich vom Tisch auf den Boden plumpsen und sagte: »Da verplaudert man sich.
Selbst in der Zeit, da die Armut ihn täglich mit neuen Härten erschreckte, da sein Kopf das Lieblingsding des Elends war und ganz abgegriffen, da sich überall an seinem Leibe Geschwüre aufschlugen wie Notaugen gegen die Schwärze der Heimsuchung, da ihm graute vor dem Unrat, auf dem man ihn verlassen hatte, weil er seinesgleichen war: selbst da noch, wenn er sich besann, war es sein größestes Entsetzen, erwidert worden zu sein.
Als sie dies gelesen hatten, sahen alle einander an. Denn alle »saßen drin«. Unrat hatte sie »hineingelegt«. Er ließ sich mit einem schiefen Lächeln im Lehnstuhl auf dem Katheder nieder und blätterte in seinem Notizbuch. »Nun?« fragte er, ohne aufzusehn, als sei alles klar, »wollen Sie noch was wissen?... Also los!« Die meisten knickten über ihrem Heft zusammen und taten, als schrieben sie schon.
»Leugnen Sie doch mal, daß Ihnen der eine Schüler von Herrn Professor, der mit der schwarzen Locke auf die Augen, daß der Ihnen 'n ganz ernsten Antrag gemacht hat.« Unrat fuhr wild auf. Die Künstlerin Fröhlich beschwichtigte ihn.
Ich wer' Sie um Erlaubnis fragen, ob die Herren mir Bukette verehren dürfen.« Sie wies in einen Winkel, wo an einem nach vorn geneigten Toilettenspiegel rechts und links zwei große Sträuße steckten. Die Schultern hebend: »Wenn man das nich mal von haben soll, Sie wer sind Sie überhaupt?« »Ich ich bin der Lehrer,« sagte Unrat, als spräche er Sinn und Gesetz der Welt aus.
»Das hat denn auch seine Gründe,« brachte Unrat hervor. »Ich war immer mal wieder beschäftigt.« »Ach so. Und womit denn?« »Mit meiner Entlassung aus dem Lehrkörper des hiesigen Gymnasiums.« »Ich verstehe. Das hab' ich als Vorwurf aufzufassen.« »Du bist gerechtfertigt.
Unrat schöpfte Luft; er wies hinter sich, nach dem Fenster, durch das Kieselack und von Ertzum entkommen waren. »Sagen Sie mir nun aber auch: dürfen Sie denn das?« »Waschen?« fragte sie erstaunt. »Das sind Schüler,« sagte Unrat; und nochmals, mit Beben, tief aus der Brust: »Das sind Schüler.« »Meinswegen. Ich hab' ja nischt davon.« Sie lachte. Unrat brach schrecklich aus.
Aber konnte er es ihm »beweisen«?.. In diesem atemlosen Augenblick reckte der kleine Kieselack seine blauen Finger mit den zerbissenen Nägeln in die Höhe, knallte mit ihnen und keifte gequetscht: »Lohmann läßt einen nicht ruhig nachdenken, er sagt immer, hier riecht es nach Unrat.« Es entstand Kichern, und einige scharrten.
Wenn da nich der Neger gewesen wär', hätten sie geweint, statts daß sie nu gelacht haben.« »Natürlich pfeif' ich drauf,« sagte die Künstlerin Fröhlich. »Wenn der Professor uns doch natürlich was zu trinken gibt. Was gibt er uns woll zu trinken?« Und sie legte, wie gestern, zwei ganz leichte Finger unter sein Kinn. »Wein?« riet Unrat. »Gut!« sagte sie mit Anerkennung. »Aber was für einen?«
»Soll ich Ihnen etwas Kognak in die Schokolade gießen?« fragte er. »Das ist nämlich sehr gut.« Dann: »Was man von Ihnen aber alles hört, gnädige Frau!« »Wieso?« fragte sie wachsam. »Nun, Sie und unser alter Unrat sollen ja die Stadt auf den Kopf stellen und massenhaftes Unheil anrichten.« »Ach =das= meinen Sie. Na ja, man tut was man kann.
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